THE WORLD OF SEBASTIÃO SALGADO, Alte Oper Frankfurt vom 19. bis 21. September, Teil 1
Redaktion
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Blick auf das Wesentliche: Seit mehr als 50 Jahren dokumentiert der Fotograf Sebastião Salgado die Schönheiten der Natur wie auch ihre Gefährdung durch den Menschen.
Für seine sozialdokumentarische Arbeit wurde der Brasilianer vielfach ausgezeichnet, unter anderem in Frankfurt mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (2019). Die Alte Oper Frankfurt stellt den Fotografen in einem dreitägigen Schwerpunkt vor und rückt dabei die Fotoarbeiten in den Kontext von Musik, Film und Diskurs. „Amazônia. The World of Sebastião Salgado“ lautet der Titel des Festivals von Donnerstag, 19. September, bis Samstag, 21. September 2024, das sich vor allem auf Salgados Engagement für den brasilianischen Regenwald fokussiert. Im Zentrum steht Salgados großes Musik-Bild-Projekt „Amazônia“, das damit erstmals in Deutschland zur Aufführung kommt.
Das hr-Sinfonieorchester Frankfurt ist musikalischer Kooperationspartner des Projekts. Es spielt unter der Leitung der brasilianischen Dirigentin Simone Menezes die klangstarke Regenwald-Suite von Heitor Villa-Lobos, dazu werden, der präzisen Dramaturgie Salgados folgend, seine Aufnahmen aus dem Amazonasgebiet auf der Großleinwand gezeigt. Ebenfalls auf der Großleinwand zu sehen sein wird der Dokumentarfilm „Das Salz der Erde“ von Wim Wenders und Salgados Sohn Juliano Ribeiro Salgado, die beide den Fotografen bei der Arbeit begleitet haben. Podiumsgespräche mit Sebastião Salgado, Wim Wenders und anderen Gästen ebenso wie ein Abend mit Musik und Gespräch komplettieren das Festivalprogramm.
Sebastião Salgado freut sich auf das Projekt und die Rückkehr in eine Stadt, mit der er mehr als nur die persönliche Erinnerung an eine bedeutende Auszeichnung verbindet: „Frankfurt gilt – nicht zuletzt aufgrund seiner zentralen geografischen Lage und als Standort wichtiger internationaler Institutionen – als eine der europäischen Hauptstädte. In dieser Stadt meine Arbeit vorstellen zu können, bedeutet mir sehr viel. Ich hoffe, dass die Menschen mir mit einem offenen Ohr und einem offenen Auge begegnen, bereit für ein tiefes MusikFoto-Erlebnis, aber auch für einen intensiven Dialog über drängende Fragen unserer Zeit.“
Intendant Dr. Markus Fein ergänzt: „Wir sind sehr stolz, dass es uns gelungen ist, einen großartigen Künstler nach Frankfurt zu holen, dessen Bilder von der Welt um die Welt gingen. Sein Schaffen ist untrennbar mit einer wichtigen politischen Mission verknüpft, und dieser Mission möchten wir ebenso Raum geben wie der unmittelbaren ästhetischen Wirkung seiner Fotografien, die hier in den Dialog mit Musik treten. Dabei freue ich mich sehr, dass wir den Kreis größer ziehen konnten und etliche lokale, nationale und internationale Partner gefunden haben, die das Festival ideell und finanziell mittragen. Dafür herzlichen Dank!“
Auch Gabriele Holzner, hr-Programmdirektorin, blickt mit Vorfreude auf das Festival: „Wir freuen uns sehr, dass das hr-Sinfonieorchester bei diesem großartigen Projekt gleich zweimal zu erleben sein wird. Musik hat eine emotionale Kraft, Menschen zu verbinden und zu inspirieren. Bei ‚Amazônia‘ steht die bedrohte Natur im Mittelpunkt. Wenn die Musik von Villa-Lobos‘ Regenwald-Suite im Zusammenspiel mit Salgados grandiosen Bildern die Menschen erreicht, können wir das Thema Natur stärker ins Bewusstsein des Publikums bringen. Schon seit einiger Zeit ist unser Klangkörper der Initiative ‚Orchester des Wandels‘ beigetreten und stellt Themen wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit bei ausgewählten Konzerten in den Fokus.“
Sebastião Salgado,
geboren 1944 in Minas Gerais in Brasilien, zählt zu den wichtigsten sozial engagierten Fotografen unserer Zeit. Seine Schwarz-Weiß-Fotografien wurden in der Presse, in Büchern und in zahlreichen Ausstellungen in aller Welt veröffentlicht. Salgado studierte zunächst Ökonomie in São Paulo. 1969 floh er mit seiner Frau Lélia Wanick Salgado vor der brasilianischen Militärdiktatur nach Paris. Dort fand er zufällig zur Fotografie und begann 1973 eine Karriere als professioneller Fotograf. Er arbeitete mit namhaften Bildagenturen, darunter Magnum Photos, zusammen, bevor er 1994 mit Lélia die Agentur Amazonas Images zur Vermarktung seiner Projekte gründete. Salgado bereiste mehr als 100 Länder für seine fotografischen Arbeiten. In seinen Langzeitprojekten dokumentierte er vor allem Missstände und soziale Probleme in Afrika, Europa und Südamerika. Besonders intensiv widmete er sich dem brasilianischen Regenwald. „Amazônia“ lautet der Titel dieses Großprojekts, für das er sieben Jahre in den entlegensten Gebieten des Amazonas-Urwalds unterwegs war. Parallel zu seiner fotografischen Arbeit engagiert sich Salgado seit den 1990er Jahren in dem von ihm und Lélia gegründeten Umweltprojekt Instituto Terra für den Erhalt des Regenwalds. Auch für dieses soziale Engagement erhielt Salgado international Anerkennung, unter anderem wurde er 2019 in Frankfurt mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.
Fortsetzung folgt
Fotos:
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Info:
AMAZÔNIA. THE WORLD OF SEBASTIÃO SALGADO, Alte Oper Frankfurt
Donnerstag, 19. September, bis Samstag, 21. September 2024
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