Diane von Fürstenberg in neuem Licht
Redaktion tachles
New York (Weltexpresso) - Beim Filmfestival von Tribeca in New York hat ein Dokumentarfilm für großes Aufsehen gesorgt: «Diane von Fürstenberg: Woman in Change» erzählt zum einen über das glitzernde Leben der prominenten Modeschöpferin. Viele Prominente kommen zu Wort. Doch die eigentliche Geschichte in dem Film ist der Moment, als Diane begreift, dass sie das Kind einer Holocaust-Überlebenden ist.
Ihre Mutter hatte Mitte der 1980er Jahre einen Zusammenbruch, als sie deutsche Männer laut sprechen hörte und sie sich daraufhin unter der Theke des Concierge ihres Hotels versteckte. Erst danach erfuhr Diane mehr über das Leben ihrer Mutter, die als Lilli Nahmias in Thessaloniki als Kind einer sardischen Familie geboren wurde. Die Familie wanderte später nach Belgien aus, wo Lilli ihren späteren Mann Simon Halfin kennenlernte und mit ihren Eltern dort der Résistance beitrat. Doch sie wurde gefasst, nach Auschwitz deportiert, von wo sie den Fußmarsch nach Ravensbrück machen musste.
Sie wurde 1945 befreit, hatte aber so viel Gewicht verloren, dass die Ärzte ihr abrieten, ein Kind zu bekommen. Doch Diane wurde 1946 geboren. «Allein schon die Tatsache, dass ich geboren wurde, war ein Sieg», sagt Diane im Film. Die Regisseurin des Films, Sharmee Obaid-Chinoy, ist Muslima. Sie und Diane erklärten. dass es wichtig sei, der Welt zu zeigen, dass Völker miteinander friedlich zusammenleben können.
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 11. Juni 2024