Katharina Culié Portraet von zwei Mädchen um 1890 Carte de Visite Copyright HMFDialog-Führung mit Kuratorin Ramsch und Fotografin Welzel : heute, am 30. August

Redaktion

Frankfurt am Main (Weltexpresso) -  Was braucht es, um Fotografin zu werden? Eine Ausbildung an einer Kunstakademie? Ein eigenes Atelier? Oder reichen eine Kamera und ein gutes Auge? Die 40 Fotografinnen, deren Werke in der Ausstellung „Stadt der Fotografinnen. Frankfurt 1844-2024“ imm Historischen Museum (HMF) zu sehen sind, beantworten diese Fragen sehr unterschiedlich.

Portraet Abisag Tuellmann 1996 Copyright HMF Foto Petra WelzelGesellschaftliche Entwicklungen, technischer Fortschritt und die Emanzipation von Frauen veränderten das Berufsbild der Fotografin in den vergangenen 180 Jahren stetig. Wo sich frühe Porträtfotografinnen im 19. Jahrhundert, wie Katharina Culié, um den Titel der „Hofphotographin“ bemühten, um sich in einer Männerdomäne durchzusetzen, bestritten einige Fotografinnen in der Weimarer Republik, wie Ella Bergmann-Michel, mit ihren Aufträgen bereits den Familienunterhalt. Bildjournalistinnen wie Barbara Klemm und Abisag Tüllmann profitierten von der neuen Bedeutung der Pressefotografie seit den 1960er Jahren und mit dem Aufschwung zeitgenössischer Fotokunst in den 1980er Jahren verschafften sich etwa Annegret Soltau und Irene Peschick auch mit künstlerischen und teils provokativen Positionen Anerkennung. Heute, im digitalen Zeitalter des 21. Jahrhunderts, wo alle jeden Tag Fotos mit dem Smartphone schießen, stellt sich umso mehr die Frage: Was macht eine Fotografin aus?

Erika Sulzer Kleinemeier Barbar Klemm Laura Padgett Stadt der Fotografinnen Copyright HMF Foto Petra WelzelÜber den Wandel des Berufsbilds der Fotografin, seiner Anforderungen und des beruflichen Alltags sprechen die Kuratorin Christina Ramsch und die Fotografin Petra Welzel beim Gang durch die Ausstellung. Ramsch kuratierte die Ausstellung „Stadt der Fotografinnen“ im HMF und ist heute für das Archiv der Deutschen Frauenbewegung tätig. Welzel arbeitete als Assistentin im Atelier Tüllmanns und fotografiert als freie Fotografin unter anderem für die Frankfurter Rundschau, die Frankfurter Neue Presse und das HMF.

Die Dialog-Führung ist Teil des Rahmenprogramms zur Ausstellung „Stadt der Fotografinnen. Frankfurt 1844-2024“, die noch bis Sonntag, 22. September, im HMF zu sehen ist, und findet am Freitag, 30. August, um 16 Uhr statt. Der Eintritt kostet zehn Euro, ermäßigt fünf Euro zuzüglich drei Euro für die Führung.


Fotos:
Katharina Culié, Porträt von zwei Mädchen, um 1890, Carte de Visite,
©Historisches Museum Frankfurt

Porträt Abisag Tüllmann, 1996,
©Historisches Museum Frankfurt, Petra Welzel

Erika Sulzer-Kleinemeier, Barbara Klemm und Laura Padgett in der Ausstellung „Stadt der Fotografinnen. Frankfurt 1844-2024“
©Historische Museum Frankfurt, Petra Welzel

Info:
Weitere Informationen zur Ausstellung finden sich unter historisches-museum-frankfurt.de.