Zur Ausstellung DIE DUNKLE SEITE ROMS. DAS MASSENGRAB VON SCUPI" im Archäologischen Museum Frankfurt, Teil 3
Panče Velkov
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Die Präsentation dieser Ausstellung im Archäologischen Museum Frankfurt besitzt bereits eine längere Vorgeschichte. Sie begann Anfang 2023 mit meinen Kontakten
zur Römisch-Germanischen Kommission (RGK) des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI). Ziel war es, eine Kooperation mit der renommierten Kommission aufzubauen, um die Erhaltung der römischen Ausgrabungsstätte von Scupi zu fördern. Unser Museum, das Museum der Stadt Skopje, ist für die archäologischen Ausgrabungen, Forschungsarbeiten sowie die Erhaltung
und Pflege der Stätte von Scupi verantwortlich.
Auf Einladung des stellvertretenden Direktors der RGK, Dr. Lukas Werther, hatte ich im Juni 2024 die Gelegenheit, die RGK zu besuchen und einen Vortrag über die archäologische Stätte Scupi zu halten. Darin thematisierte ich die Herausforderungen, vor denen wir stehen, denn die Stätte befindet sich noch in einem frühen Stadium der Konservierung und ist bislang nicht für Besucher zugänglich. Dr. Wolfgang David, der Leitende Direktor des Archäologischen Museums Frankfurt, war bei dieser Gelegenheit anwesend. Nachdem er bereits 2014 erfolgreich eine Präsentation des archäologischen Erbes Makedoniens im kelten römer museum manching organisiert hatte, kam er spontan mit der Idee auf mich zu, eine Ausstellung über Scupi im Archäologischen Museum Frankfurt zu organiseren.
Die Entscheidung fiel leicht: Im Juli 2024 eröffneten wir gerade eine Ausstellung über das Massengrab von Scupi im serbischen Nationalmuseum in Belgrad. Dr. David gefiel der Vorschlag, diese Ausstellung im
Archäologischen Museum Frankfurt zu zeigen, er öffnete die Türen des Museums und nun sind wir hier in Frankfurt, mitten in Deutschland. Ihre Premiere hatte diese Ausstellung 2017 in unserem Museum in Skopje.
Danach wurde sie in Podgorica in Montenegro, in Trebinje ind Bosnien und Herezegowina sowie im Sommer 2024 in Belgrad in Serbien gezeigt; und nun ist sie in Frankfurt am Main in Deutschland zu sehen.
Die ursprüngliche Idee, diese Ausstellung für das Museum in Skopje zu konzipieren, verdanken wir der verstorbenen Lenče Jovanova, die damals als Archäologin für Scupi verantwortlich war. Heute wird die Stätte von Igor Kuzmanoski betreut, der als Kurator auch für die Ausstellung in Frankfurt verantwortlich ist.
Scupi ist ein bedeutender Ort, eine der bedeutendsten römischen Städte auf dem Balkan aus der Kaiserzeit und birgt noch immer viele Geheimnisse. Das Massengrab mit den enthaupteten römischen Soldaten ist nur eines davon. Die Ausstellung in Frankfurt verleiht dieser wichtigen Stätte eine neue, internationale Sichtbarkeit und wird ihre Erforschung und Erhaltung weiter voranbringen. Die Römisch-Germanische Kommission hat dank der Bemühungen von Dr. Lukas Werther kürzlich Scupi besucht und mit unserem Museum eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Ein entsprechendes Memorandum zwischen dem Deutschen Archäologischen Institut und dem Ministerium für Kultur und Tourismus von Nordmazedonien ist derzeit in Vorbereitung.
Mein Dank gilt dem Ministerium für Kultur und Tourismus Nordmazedoniens, insbesondere Minister Zoran Ljutkov und der Staatssekretärin Marija Gjorgova, deren Unterstützung diese Ausstellung in Frankfurt
erst ermöglicht hat. Der „Hauptverantwortliche“ für dieses Unterfangen ist sicherlich der Direktor des Archäologischen Museums in Frankfurt, Dr. Wolfgang David. Und nicht zuletzt fühle ich mich verpflichtet,
Dr. David, aber auch dem stellvertretenden Direktor der Römisch-Germanischen Kommission, Dr. Lukas Werther, für ihre wertvolle Unterstützung bei der Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen den deutschen und mazedonischen Institutionen im Bereich der Erhaltung und Bewahrung von Scupi und des kulturellen Erbes im Allgemeinen zu danken.
Foto:
Skelette in unterschiedlichen Positionen
©Museum der Stadt Skopje
Info:
Beitrag aus dem Katalog zur Ausstellung