Eine große Landesausstellung in zwei Trierer Museen, Teil 1

Redaktion

Trier (Weltexpresso) - Der Römische Kaiser und Philosoph gilt als Inbegriff des guten Herrschers. Doch wie verlief das Leben des Mannes, dessen „Selbstbetrachtungen“ später zur Weltliteratur wurden? Wer war er, was prägte ihn und wie sieht das Idealbild einer guten Herrschaft aus? Nach den sensationellen Ausstellungserfolgen zu Konstantin dem Großen (2007), Nero (2016), Karl Marx (2018) und dem Untergang des Römischen Reiches (2022) lädt die UNESCO-Stadt Trier erneut zu einer fesselnden Landesausstellung ein:

Die große Schau nimmt den römischen Kaiser Marc Aurel (121-180 n. Chr.) in den Blick. Seine Regierungszeit im 2. Jahrhundert n. Chr. war von Kriegen gezeichnet. Heute ist er aber vor allem als Philosophenkaiser bekannt, dessen Handeln von Pflichtbewusstsein und Selbstlosigkeit geprägt war.

Die Landesausstellung zum römischen Kaiser Marc Aurel wird in zwei Museen auf rund 1.600 m² Fläche präsentiert. Neben hochkarätigen Objekten aus den eigenen Sammlungen werden zahlreiche internationale und nationale Spitzenexponate von renommierten Leihgebern aus ganz Europa Marc Aurel, seine Epoche und seinen Einfluss auf das Idealbild eines guten Herrschers erlebbar machen. Das Rheinische Landesmuseum Trier und das Stadtmuseum Simeonstift Trier widmen sich dabei unterschiedlichen Schwerpunkten: Das Landesmuseum beschäftigt sich mit der Biographie des römischen Kaisers und seiner Zeit. Das Stadtmuseum geht der Frage nach, wie sich die künstlerische Darstellung guter Herrschaft ausgehend von Marc Aurel im Laufe der Jahrhunderte verändert hat. 


Kooperation mit Tradition

Das Rheinische Landesmuseum und das Stadtmuseum Simeonstift können auf erfolgreiche gemeinsame Ausstellungsprojekte zurückblicken. Nicht zum ersten Mal arbeiten die Museen an einem gemeinsamen Projekt, um ein Thema aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten. Bereits 2007 konnte mit „Konstantin der Große“ eine kulturhistorische Landesausstellung zu einem bedeutenden spätrömischen Kaiser präsentiert werden. Im Jahr 2016 folgte die Sonderausstellung „Nero – Kaiser, Künstler, Tyrann“, die über 270.000 Gäste nach Trier locken konnte. Beide Ausstellungen wurden zusammen mit dem Museum am Dom ausgerichtet. Für die Landesausstellung „Karl Marx 1818-1883. Leben. Werk. Zeit.“ kooperierten 2018 Rheinisches Landesmuseum, Stadtmuseum Simeonstift und das Karl Marx-Haus. Für die letzte Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“, die 2022 ein großes internationales Medienecho und Besucherinteresse hervorrief, arbeiteten erneut das Rheinische Landesmuseum, das Museum am Dom und das Stadtmuseum Simeonstift zusammen.


Trier als Ausstellungsstandort und „Trier – Zentrum der Antike“

Trier begeistert alle, die sich für die Antike interessieren – denn nirgendwo sonst in Mitteleuropa kommt man dem Glanz des römischen Imperiums näher als in Trier, dem Zentrum der Antike. Unter Marc Aurel entstand auch die Stadtbefestigung und mit ihr die „Porta Nigra“, das riesige antike Stadttor, das bis heute Wahrzeichen Triers ist.

Die Stadt beeindruckt auf Schritt und Tritt mit ihren monumentalen Römerbauten, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen und die Antike lebendig werden lassen. Ob Tagesausflug, Wochenendtrip oder Studienreise – das römische Trier bietet den perfekten Rahmen zum Besuch der Landesausstellung.

Ergänzend erwartet Sie ein vielseitiges Begleitprogramm mit zahlreichen Events und Veranstaltungen der beiden Museen sowie ergänzende Präsentationen und Aktionen in der ganzen Stadt.


Rheinisches Landesmuseum Trier

Kaiser, Feldherr, Philosoph

Das Rheinische Landesmuseum Trier lädt zu einer Zeitreise in das Römische Reich des 2. Jahrhunderts ein und geht der Faszination um den Kaiser Marc Aurel nach. Was machte ihn als Kaiser aus? Was prägte ihn und seine Regierungszeit? Warum gilt er bis heute als guter Herrscher? Auf etwa 1.000 m² präsentiert die archäologische Ausstellung einen chronologischen Gang durch wichtige Stationen des facettenreichen Lebens des antiken Regenten und nimmt dabei auch die Zeitumstände seiner Epoche in den Blick. Marc Aurels Leben ist gezeichnet von Gegensätzen: Während die langen Jahre als Thronfolger überwiegend friedlich waren, ist seine Regierungszeit als römischer Kaiser von erbitterten Kriegen und Feldzügen geprägt. Vor allem aber seine Liebe zur Philosophie und seine „Selbstbetrachtungen“ machen ihn zur Ausnahmeerscheinung und heben ihn von anderen Herrschern der Antike ab.

Im Landesmuseum illustrieren mehrere hundert wertvolle Spitzenexponate aus zahlreichen europäischen Museen die Biographie Marc Aurels und lassen die Epoche des römischen Regenten lebendig werden. Außerdem bietet die Ausstellung Einblicke in die Philosophie der Stoa, die Marc Aurel sein Leben lang begleitete, sowie in die „Selbstbetrachtungen“, die bis heute nicht an Aktualität und Beliebtheit verloren haben. So entsteht ein detailreiches Bild, das die verschiedenen Facetten des antiken Herrschers sichtbar werden lässt.


Stadtmuseum Simeonstift Trier

Marc Aurel. Was ist gute Herrschaft?

Bis in die Gegenwart gilt der römische Kaiser Marc Aurel als Inbegriff des guten Herrschers, des Philosophen auf dem Kaiserthron. Seit dem Mittelalter beziehen sich nicht nur Regierende, sondern auch Staatstheoretiker, Philosophen und Kunstschaffende auf ihn und leiten dem unterschiedlichen Zeitgeist entsprechend ab, was unter einer „Guten Regierung“ zu verstehen ist. Ausgehend von Marc Aurel und der Rezeption seiner „Selbstbetrachtungen“ zeigt das Stadtmuseum Simeonstift anhand hochkarätiger Leihgaben aus herausragenden Museen in ganz Europa, wie sich der Wandel dieser grundlegenden politischen Idee von der Antike bis in die Gegenwart in der Kunst widerspiegelt.

Das künstlerische Spektrum reicht von antiken Darstellungen des Philosophenkaisers bis zu aktuellen künstlerischen Reflektionen über die Frage politischer Legitimität: Wann gilt eine Herrschaft als gut und gerecht? Welchen Widerhall fanden diese Vorstellungen in der Kunst? Vom Stellenwert dieser Frage zeugen die herausragenden Renaissance-Fresken des Palazzo Pubblico in Siena, die sich dem „Buon Governo“ widmen und als erstes Kunstwerk mit säkularer Motivik eine Revolution in der Kunstgeschichte markieren. Über acht Jahrhunderte folgt die Ausstellung im Stadtmuseum diesem Ringen um das richtige Regieren. Ob Beschwörungsbilder, die zum Gemeinwohl mahnen, oder künstlerische Kritik an den herrschenden Verhältnissen: Die Gemälde, Skulpturen, Karikaturen, Fotografien und Filmausschnitte beleuchten die Frage nach der „guten Herrschaft“ als eine faszinierende Konstante der Menschheitsgeschichte.


Info:
Eine Landesausstellung an zwei Standorten: Zahlen und Fakten  

Ort und Dauer:  Rheinisches Landesmuseum Trier (Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz) und Stadtmuseum Simeonstift Trier (Stadt Trier), 15. Juni bis 23. November 2025.

Ausstellungsfläche: Ca. 1.000 m² im Landesmuseum Trier, ca. 600 m² im Stadtmuseum Simeonstift.

Exponate:      Insgesamt etwa 400 Ausstellungsstücke in beiden Museen aus eigenen Sammlungen und von 117 Leihgebern aus ganz Europa

Tickets         Ein Kombiticket für die zwei Ausstellungsstandorte ist erhältlich. Es werden Ermäßigungen angeboten sowie Dauerkarten. Zum kombinierten                          Besuch der Trierer Römerbauten und der Landesausstellung im Rheinischen Landesmuseum Trier wird die „Aurel-AntikenCard“ angeboten.


Besucherservice:    Die Trier Tourismus und Marketing GmbH und weitere touristische Partner werden Reisepakete zur Ausstellung anbieten. Gruppenführungen sind jederzeit während der Öffnungszeiten (Di-So 10-18 Uhr bzw. 9-18 Uhr) buchbar. Ebenso werden verschiedene museumspädagogische Workshops und Führungen zur Buchung angeboten.


Begleitprogramm:     Ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm, das sich an Erwachsene und Kinder wendet. Die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz plant begleitende Veranstaltungen rund um das Ausstellungsthema. Die Stadt Trier erarbeitet ein Rahmenprogramm zur Landesausstellung. Insgesamt sind es 390 Veranstaltungen.


Begleitband: Zur Ausstellung erscheinen zwei Begleitbände zu den einzelnen Ausstellungsteilen.


  Bildmaterial zur Landesausstellung findet sich im Pressekit auf der Webseite der Landesausstellung unter folgendem Link: https://marc-aurel-trier.de/presse/ 2/2