Jakob Schwerdtfeger mit Markus Brock im Museum Reinhard Ernst SWR Martina KlugDer Kunst-Comedian ist zu Gast in der neuesten Folge der beliebten TV-Sendung „Museums-Check“

Redaktion

Wiesbaden (Weltexpresso) - Den Spitznamen „Zuckerwürfel“ hat das Museum Reinhard Ernst in Wiesbaden seit seiner Eröffnung im Juni 2024. Der eindrucksvolle Bau von Stararchitekt Fumihiko Maki hat eine weiß schimmernde Granitfassade und beherbergt die hochkarätige Kunstsammlung des Unternehmers Reinhard Ernst. Sein Faible für die abstrakte Kunst teilt auch Kunst-Comedian Jakob Schwerdtfeger, der in der aktuellen Folge zu Gast ist. Markus Brock und Jakob Schwerdtfeger nehmen darin das Museum Reinhard Ernst (mre) in Wiesbaden unter die Lupe. Die Sendung wird am kommenden Sonntag um 18.30 Uhr in 3sat ausgestrahlt.

„Ich finde es toll, dass es keine eindeutige Lesart für abstrakte Kunst gibt“, sagt der 1988 geborene Kunsthistoriker. Jahrelang arbeitete er als Museumspädagoge im Frankfurter Städel und fragte sich, warum über Kunst so ernst und elitär geredet und geschrieben wird. Kunst werde viel zu wenig mit Humor behandelt, meint Schwerdtfeger. Also erfand er 2019 das Genre Kunst-Comedy, ohne zu ahnen, wie erfolgreich er damit werden würde. Inzwischen hat er einen Spiegel-Kunstbestseller gelandet und gibt in seinem aktuellen Bühnenprogramm „Meisterwerk“ einen launigen Abriss über 600 Jahre Kunstgeschichte.


Gemeinsam mit Markus Brock erkundet er das Museum Reinhard Ernst mit geschärftem Blick darauf, wie die Kunst den Besucher:innen hier vermittelt wird. Dem Museumsgründer Reinhard Ernst liegt es besonders am Herzen, ein breites Publikum zu begeistern. Jeden Vormittag ist das Museum nur für Schulklassen eintrittsfrei geöffnet.
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Reinhard Ernst selbst kam als Vierzigjähriger mit Kunst in Berührung, bei der Eröffnung des Picasso-Museums in Paris 1985. Der Unternehmer kauft ausschließlich abstrakte Kunst, weil sie einem nicht vorschreibe, was man zu sehen habe.


Heute umfasst seine Sammlung rund 1000 Werke, u.a. von Frank Stella, Tony Cragg, Katharina Grosse, und mit mehr als 50 Werken von Helen Frankenthaler hat er die größte Privatsammlung der amerikanischen Malerin zusammengetragen. Mit seinem eigenen Museum verwirklichte er den Wunsch, seine Sammlung mit der Öffentlichkeit zu teilen. Den Bau finanzierte komplett seine Stiftung Reinhard und Sonja Ernst, das Grundstück stellte die Stadt Wiesbaden in Erbpacht.


„Farbe ist alles!“ heißt die aktuelle Dauerausstellung. Sie zeigt eine Auswahl aus der internationalen Sammlung. Abstrakte Malerei aus Europa, den USA und Japan aus den letzten 75 Jahren steht im Zentrum.

Außerdem zeigt die Sonderausstellung „Helen Frankenthaler moves“ bis Februar 2026 Arbeiten der US-Amerikanerin im Dialog mit Kunst der Gegenwart von Jenny Brosinski, Ina Gerken und Adrian Schiess.

Foto:

Jakob Schwerdtfeger und Markus Brock bei den Dreharbeiten in der Sammlungspräsentation Farbe ist alles!Im Hintergrund zu sehen ist Ernst Wilhelm Nays Gemälde Chromatische Scheiben (1960),© 2025 Ernst Wilhelm Nay Stiftung, Köln / VG Bild-Kunst 2025. Foto: © Martina Klug, SWR

Info:
Die aktuelle Folge Museums-Check wird am Sonntag, 14. Dezember um 18.30 in 3sat ausgestrahlt.

Museum Reinhard Ernst
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 12–18 Uhr
Mittwoch 12–21 Uhr (Ab 1. Januar 2026 bis 20 Uhr)
Montags geschlossen

Vormittags ist der Museumsbesuch ausschließlich Schulklassen vorbehalten.
Der Eintritt ins Museumsfoyer ist für alle Besucher:innen frei.

Tickets können im Onlineshop vorbestellt werden.

Eintrittspreise:
Erwachsene 14 €
Ermäßigt 12 €
Jugendliche bis 18 Jahre erhalten freien Eintritt.

Öffnungszeiten Restaurant rue 1 by gollner’s
Dienstag bis Samstag 11–24 Uhr
Sonntag 11–18 Uhr
Montag Ruhetag

Über die Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung
Die Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung wurde 2004 in Wiesbaden gegründet und fördert Werte im Sinne des Stifterpaares. Diese Werte spiegeln sich in Kunst und Kultur sowie an Orten des Zusammenlebens und des Lernens wider. Die Gründer der Stiftung wollen ihre Zuwendungen, ihr Engagement und ihre Netzwerke möglichst effektiv für die Gemeinschaft einsetzen. Diese Gedanken verwirklicht die Stiftung in ausschließlich eigenen Projekten. Beispiele sind das „Haus der Hoffnung“ im japanischen Natori, das für viele Kinder und alte Menschen nach der Tsunami-Katastrophe 2011 zur Begegnungsstätte wurde, und das Musikschulhaus in Eppstein. Unter den denkmalgeschützten Gebäuden zeigt u.a. der Walderdorffer Hof in Limburg an der Lahn, worauf es den Stiftern ankommt.

Zahlen, Daten und Fakten zum mre
Das Museum Reinhard Ernst (mre) eröffnete im Juni 2024 nach dreijähriger Planungs- und knapp fünfjähriger Bauzeit. Das Gebäude erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 9700 qm, die Ausstellungsfläche beträgt etwa 2600 qm. Die Baukosten für das markant-kubische Gebäude mit der leuchtend weißen Granitfassade belaufen sich auf mehr als 80 Millionen Euro. Trägerin des neuen Museums ist die gemeinnützige Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung in Wiesbaden.

Das mre zeigt die private Sammlung abstrakter Kunst des Unternehmers Reinhard Ernst neben Leihgaben aus aller Welt sowie wechselnde Sonderausstellungen.

Baubeginn: Ende 2019
Bauherrin: Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung
Trägerin: Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung
Direktor: Dr. Oliver Kornhoff
Planende Architekten: Fumihiko Maki, Maki and Associates, Tokio (Pritzker-Preis 1993)

Ausführende Architekten: schneider + schumacher, Frankfurt am Main
Kunstrichtung: ausschließlich abstrakte Kunst
Sammlungsschwerpunkte: Positionen aus Europa (Schwerpunkt Frankreich und Deutschland), USA und Japan
Umfang der Sammlung Reinhard Ernst: mehr als 960 Werke
Größtes Werk in der Eröffnungsausstellung: Formation Stream von Toshimitsu Imai mit einer Breite von über 20 Metern.
Schwerstes Werk: Buscando La Luz III von Eduardo Chillida ca. 9000 kg

Weitere Räumlichkeiten:
Museumsgastronomie rue 1 by gollner‘s
Farblabor – Raum für Kunstvermittlung
Maki Forum – Auditorium für 250 Gäste, zur Anmietung

Museumsshop
Website: www.museum-reinhard-ernst.de