Silke Scheuermann mit dem Robert Gernhardt Preis und Julia Trompeter mit dem erstmaligen Düsseldorfer PoesieDebütPreises ausgezeichnet, beide bei Schöffling & Co
Felicitas Schubert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Eigentlich zeichnet sich der Verlag Schöffling & Co selber aus. Den großen Preis, den Binding Kulturpreis, 50 000 Euro wert, erhält er am Samstag im Frankfurter Römer und dazu paßt gut, daß das Jahrbuch der Lyrik« ab jetzt bei Schöffling & Co erscheint.
Lyrik ist die »Königsdisziplin«, sagen ihre Verehrer. Lyrik sei schwierig, heißt es im Handel. "Uns macht Lyrik Freude", sagt der Verlag.
Silke Scheuermann erhält den Robert Gernhardt Preis
Für ihre neuen Gedichte unter dem Arbeitstitel »Zweites Buch der Unruhe« wird SILKE SCHEUERMANN mit dem Robert Gernhardt Preis in der Kategorie Lyrik geehrt. Der Robert Gernhardt Preis soll Autorinnen und Autoren die Realisierung eines größeren literarischen Vorhabens ermöglichen.
»Silke Scheuermann gelingt in ihren doppelbödigen Gedichten ein schwebender, poetischer Ton, der dennoch immer wieder ironische Brechungen zulässt«, urteilte die Jury.
1973 wurde die Autorin in Karlsruhe geboren. Für ihre Gedichte, Erzählungen und Romane erhielt sie zahlreiche Stipendien und Preise, unter anderem das Stipendium der Villa Massimo in Rom, den Hölty-Preis für Lyrik und den Bertolt-Brecht-Preis. Im Wintersemester 2012/13 hatte sie die Poetikdozentur in Wiesbaden inne.
Die Preisverleihung findet am 21. September um 19.30 Uhr im Museum für Angewandte Kunst in Frankfurt statt. Die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen stiftet das Preisgeld in Höhe von 24.000 Euro, das sich Silke Scheuermann mit Norbert Zähringer teilt, der in der Kategorie Prosa ausgezeichnet wird.
»Wovon wir lebten«, der neue Roman von Silke Scheuermann, erscheint im September.
Julia Trompeter erhält den Düsseldorfer PoesieDebütPreis
Erste Preisträgerin des neu eingerichteten Düsseldorfer PoesieDebütPreises ist JULIA TROMPETER, deren Lyrikdebüt »Zum Begreifen nah« im Februar bei Schöffling & Co. erschienen ist.
Der PoesieDebütPreis wird zur Förderung der Lyrik vom Heine Haus gestiftet und soll zukünftig alle zwei Jahre im Rahmen von »Poesie - ein Fest im Heine Haus« an Lyrikdebüts vergeben werden. Das Preisgeld in Höhe von 4.000 Euro wird von der Landeshauptstadt Düsseldorf bereitgestellt.
Das ist nicht die erste Ehrung, die Julia Trompeter für ihr Lyrikdebüt erhält. Florian Kessler nahm den Band auf als »Lyrikempfehlung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung 2016«.
Julia Trompeter wurde 1980 in Siegburg geboren. Sie studierte Philosophie, Germanistik und Klassische Literaturwissenschaft in Köln und promovierte in Berlin und Bochum. 2010 war sie Finalistin des open mike, 2012 erhielt sie das Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium der Stadt Köln, 2013 für ihren Debütroman eine Förderung der Kunststiftung NRW und 2014 den Förderpreis des Landes NRW für junge Künstlerinnen und Künstler. Mit Xaver Römer tritt sie in dem performativen Projekt »Sprechduette« auf.
Die Preisverleihung findet am 10. Juli im Heine Haus in Düsseldorf statt.
Das »Jahrbuch der Lyrik« erscheint zukünftig bei Schöffling & Co.
Ab 2017 erscheint das »Jahrbuch der Lyrik«, die bedeutendste regelmäßige Sammlung neuer Poesie in deutscher Sprache, bei Schöffling & Co.
Jedes Jahr steht Christoph Buchwald, der das »Jahrbuch« 1979 ins Leben rief, eine Lyrikerin oder ein Lyriker als Herausgeber zur Seite, für die 31. Ausgabe 2017 Ulrike Almut Sandig. »Ich habe die herrliche und hirnrissig herausfordernde Aufgabe, gemeinsam mit Christoph Buchwald das ›Jahrbuch der Lyrik 2017‹ herauszugeben«, kommentiert sie.
Verleger Klaus Schöffling: »Es ist großartig, dass zu unserem ehrgeizigen Lyrikprogramm nun das ›Jahrbuch‹ tritt; wir werden es herzen und pflegen, und erst einmal, wie es sich für ein Jahrbuch gehört, zur jährlichen Erscheinungsweise zurückkehren. Zur Leipziger Buchmesse 2017 erscheint das ›Jahrbuch‹ in bewährter Komposition und verfeinerter Anmutung.«
Foto: Julia Trompeter (c) Peter Susewind
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