Ruhrtriennale trauert um den gestern verstorbenen Fotografen
Felicitas Schubert
Dortmund (WEltexpresso) - Die Ruhrtriennale trauert um Daniel Josefsohn, einen der inspirierendsten zeitgenössischen Fotografen. Josefsohn hatte für die gerade gestartete Saison der Ruhrtriennale 2016 einen Meisterkurs für junge FotografInnen gegeben. Die Werke, die er selber für das Projekt „BUDE BETT BARGELD“ fotografierte, sind die letzten, die er vor seinem Tod realisieren konnte.
Josefsohn verstarb nach schwerer Krankheit am 13. August. Die Eröffnung seines Fotoprojekts und das Erscheinen des zugehörigen Katalogs einen Tag zuvor, konnte er nicht mehr miterleben. Mit Daniel Josefsohn verliert die Ruhrtriennale einen kreativen Wegbegleiter und hoch geschätzten Freund.
„Daniel Josefsohn war ein Unikum“, resümiert Vasco Boenisch, Dramaturg der Ruhrtriennale und Mit-Herausgeber des Katalogs „BUDE BETT BARGELD/Licht unserer Tage“. „Er war leidenschaftlich, gewitzt, manchmal hintersinnig, manchmal plakativ, immer auf den Punkt. Manchmal auch plakativ bis an die Schmerzgrenze. Daniel Josefsohn verstand es wie kein Zweiter, die ästhetischen Ideale von Pop und Politik leichtfüßig-bissig zu vereinen.“
In einem persönlichen Nachruf erinnert Boenisch an die Zusammenarbeit mit Josefsohn: „Er wollte etwas weitergeben von der Energie, die ihn zu seinen besten Bildideen gebracht hatte. Seine Eigen-Art hat der deutschen Foto-, Medien-, Werbe- und Theaterlandschaft viele grandiose Motive und Kampagnen beschert. Die Lücke, die sein früher Tod reißt, ist unermesslich. Zu speziell waren seine Bildideen, zu liebenswürdig war er selber, der Kindskopf, Visionär, Weltklassefotograf. Die Fotografie und die Welt, sie sind ohne ihn langweiliger, erwartbarer, angepasster.“
Die Ruhrtriennale trauert mit den Angehörigen von Daniel Josefsohn, vor allem seiner Frau und seinem Sohn.
Foto: Selbstporträt des Künstlers (c) Daniel Josefsohn
Info:
Die letzten drei Bildmotive, die Daniel Josefsohn realisiert hat, sind dokumentiert im Katalog „BUDE BETT BARGELD/Licht unserer Tage – Junge Fotografie: Ruhrtriennale 2016“ (Distanz Verlag) sowie auf der zugehörigen Projektseite im Internet.
www.ruhr3.com/bud
