Vorschläge zur sprachkritischen Aktion UNWORT DES JAHRES bis 31. Dezember 2016

Roswitha Cousin

Darmstadt (Weltexpresso) - Noch bis zum 31.12.2016 können alle Bürgerinnen und Bürger Vorschläge für das „Unwort des Jahres 2016“ einschicken. Bis Mitte Oktober sind unter der Mail-Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! schon rund 500 Einsendungen mit etwa 350 verschiedenen Vorschlägen eingegangen.

Bislang mehrfach (5-10x) eingeschickte Wörter sind – neben dem bereits 2015 kritisierten Wort Gutmensch – die Ausdrücke Rapefugee, Säuberung/Säuberungsaktion/Säuberungswelle, Umvolkung, Biodeutscher, Flüchtlingsobergrenze, Flüchtlingsdeal sowie bedauerlicher Einzelfall und eine Armlänge Abstand.


Die institutionell unabhängige und ehrenamtlich arbeitende Jury aus vier SprachwissenschaftlerInnen und einem Journalisten wird in diesem Jahr durch die FDP-Politikerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger ergänzt.


Das „Unwort des Jahres 2016“ wird am 10.01.2017 um 10.00 Uhr auf einer Pressekonferenz an der TU Darmstadt (karo5-Lounge) verkündet. Zum 26. Mal seit 1991 soll das „Unwort des Jahres“ bestimmt werden.


Die sprachkritische Aktion möchte auf unangemessene Formen des öffentlichen Sprachgebrauchs aufmerksam machen und dadurch Sprachreflexion und Sprachsensibilität in der Bevölkerung fördern. Es können Vorschläge aus allen Feldern der öffentlichen Kommunikation eingesandt werden,


 die gegen das Prinzip der Menschenwürde verstoßen,
 die gegen Prinzipien der Demokratie verstoßen,
 die einzelne gesellschaftliche Gruppen diskriminieren oder
 die euphemistisch, verschleiernd oder gar irreführend sind.


Wichtig ist, dass die betreffenden Wörter und Formulierungen öffentlich geäußert wurden, eine gewisse Aktualität besitzen und der Äußerungskontext bekannt ist und von den Einsendern belegt wird. Die Häufigkeit der Einsendung eines Vorschlags spielt dagegen keine Rolle für die Entscheidung der Jury!


„Unwörter des Jahres“ seit 1991: Gutmensch (2015), Lügenpresse (2014), Sozialtourismus (2013), Opfer-Abo (2012), Döner-Morde (2011), alternativlos (2010), betriebsratsverseucht (2009), notleidende Banken (2008), Herdprämie (2007), freiwillige Ausreise (2006), Entlassungsproduktivität (2005), Humankapital (2004), Tätervolk (2003), Ich-AG (2002), Gotteskrieger (2001), national befreite Zone (2000), Kollateralschaden (1999), sozialverträgliches Frühableben (1998), Wohlstandsmüll (für Menschen, 1997), Rentnerschwemme (1996), Diätenanpassung (1995), Peanuts (1994), Überfremdung (1993), ethnische Säuberungen (1992), ausländerfrei (1991). – „Jahrhundert-Unwort“ (2000): Menschenmaterial.

 

Info:
Aufruf: „Unwort des Jahres 2016“ gesucht!
Sprachkritische Aktion
UNWORT DES JAHRES
www.unwortdesjahres.net

Prof. Dr. Nina Janich
Sprecherin der Jury
Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft
TU Darmstadt
Dolivostr. 15
64293 Darmstadt
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Vorschläge an:
Prof. Dr. Martin Wengeler
Universität Trier
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