Der Schauspieler Sebastian Koch im hr4-Interview
Katharina Klein
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Mittlerweile ist er in Hollywoodproduktionen zu sehen, doch angefangen hat alles in Darmstadt. Dort kam Sebastian Koch als junger Schauspielstudent an das Staatstheater. „Die Stadt ist ja von Schönheit nicht gesegnet, aber sie hat eine große Wärme und tolle Atmosphäre. Ich habe mich da sehr wohl gefühlt.
Der Odenwald ist in der Nähe, das Publikum fantastisch, die lieben ihr Theater, und das hat sich über Generationen fortgesetzt. Das ist einfach alles sehr aufregend gewesen, und man behält das so. Das erste Mal ist immer besonders.“
Je älter die Tochter, desto kleiner der Baum
In den letzten Jahren ist der Weihnachtsbaum bei Sebastian Koch auf etwa 80 Zentimeter geschrumpft. Mittlerweile ist er mehr ein Symbol und nicht mehr der Mittelpunkt. „Ich habe mich zurückgezogen von dem ganzen Geschenkewahn. Für mich ist Weihnachten letztendlich ein Familienfest geworden, was komischerweise meine Tochter immer zusammenhält, weil sie Weihnachten liebt. Und was man so beobachtet, je größer und älter die Tochter wird, desto kleiner wird der Baum.“ Seine schwäbischen Wurzeln werden beim Weihnachtsessen deutlich. „Bei uns gibt es Nürnberger Rostbratwürstchen mit schwäbischem Kartoffelsalat.“
Mühsam erarbeitete Demokratie erhalten
„Ich denke, in unserer Zeit ist Weihnachten natürlich auch ein Moment, um zu rekapitulieren, wo wir uns eigentlich gerade mit unseren Werten befinden und inwieweit man politisch werden muss. Ich denke, das muss man zurzeit. Man kann nicht tatenlos zusehen, was eben passiert, und Weihnachten ist ein Moment, in dem man das mit der Familie besprechen kann“, betont er im hr4-Interview. Die lauter werdenden rechten Stimmen in der Gesellschaft machen ihm Sorgen. „Wir müssen eine Antwort finden, jeder für sich und auch gemeinsam, um diese mühsam erarbeitete Demokratie, die wir aufgebaut haben, zu erhalten. Das zu tun ist mein größter Wunsch, das da eine Gegenreaktion kommt.“
Foto: (c) sebastiankoch.com