Folgen neoliberaler Deregulierung“  auf der Tagung von Business Crimi Control am 1. April in Frankfurt

Gerhard Wiedemann

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Mit Dr. Markus Grabka vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Dr. Benedict Ugarte Chacón, Referent im Cum/Ex-Untersuchungsausschuß des Bundestages und dem investigativen Journalisten Mathew Rose beleuchten drei hochkarätige Referenten das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven.


Die soziale Ungleichheit in Deutschland steigt an. Einkommen und Vermögen von Reichen über den Mittelstand bis hinab zum Prekariat klaffen immer weiter auseinander. Welche Folgen zeitigt das wirtschaftliche und soziale Auseinanderdriften der Gesellschaft? Welche Zusammenhänge bestehen zu wirtschaftskriminellen Aktivitäten? Marktwirtschaft ermöglicht legalen Profit – doch wie steht es um hohen, aber nicht mehr (ganz) legalen Extraprofit?

Anhand der Cum-/Ex-Geschäfte erläutert Benedict Ugarte Chacón, wie die Staatskassen um rund 12 Milliarden Euro geprellt wurden: rund um den Dividendenstichtag wurden Aktien gekauft und weiterverkauft. Von der Dividende wurde nur einmal Kapitalertragsteuer abgezogen – aber mehrere ließen sie sich erstatten. Dass solche Geschäfte nicht sauber sind, schien manchem Steuerfahnder schnell klar – dennoch wurden sie jahrelang geduldet.

Eröffnet wird die Tagung mit einem Überblick über die ungleiche Entwicklung der Einkommen und der Vermögen in Deutschland. Markus Grabka ist Spezialist des DIW zur empirisch exakten Beschreibung der Einkommensschere. Er interpretiert auch deren Folgen für die Gesellschaft.

Mathew Rose hat als investigativer Journalist u.a. den Berliner Bankenskandal aufgedeckt. Für BCC untersucht er, wie die zunehmende Konzentration von Reichtum sich auch auf die Medien auswirkt: wer kontrolliert sie? Wie wirkt sich die Besitzkonzentration auf die Vielfalt der Meinungen und den freien Fluß von Informationen aus?

Unter Moderation des Journalisten Herbert Stelz werden die Ergebnisse abschließend diskutiert.

Foto: (c) taz.de


Info:

„Wachsende Ungleichheit und Kapitalkriminalität. Folgen neoliberaler Deregulierung"

lautet das Thema der diesjährigen Tagung von Business Crime Control
am Samstag, den 1. April
von 11 bis 18 Uhr
im Bürgerhaus Bornheim in Frankfurt, Arnsburger Straße 24.

Der Eintritt kostet 10 Euro für Gäste, 7 Euro für BCC-Mitglieder und 5 Euro für Studierende und Hartz IV-Bezieher.

Das Bürgerhaus Bornheim liegt in unmittelbarer Nähe der U-Bahn-Haltestelle „Höhenstraße“, ist mit der U 4 gut erreichbar. Das Saalbau-Parkhaus ist wegen Sanierungsarbeiten derzeit geschlossen. Autofahrer findet z.B. im Parkhaus Mousonturm, Waldschmidtstraße 6, einen nahegelegenen Parkplatz.