Auch in Frankfurt am Main ist im Lutherjahr so einiges los: hier auf dem Römerberg

Eric Fischling und kus

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Als erster kommt Marin Luther ins Amtszimmer von Oberbürgermeister Peter Feldmann, gefolgt von Papst Franziskus. Es ist das erste gemeinsame „öffentliche Auftreten“ dieser beiden am Mittwoch, 3. Mai.

Dina Draeger hat die beiden Kunstfiguren lebensgroß und lebensecht geschaffen. Anlass war und ist das ökumenische interaktive Kunstprojekt „Luther trifft Franziskus“. Im Rahmen ihres „5-Jahresplans“ auf dem Weg zum 500. Reformationsgedenken haben die Christen in Frankfurt-Nied im Jahr 2014 dieses deutschlandweit und darüber hinaus einzigartige Projekt beschlossen.

Die Künstlerin, jüdisch geboren und nach eigener Aussage nicht religiös, wuchs in mehreren Ländern und Kulturen auf. Sie möchte mit den Figuren „Menschen aller Kulturen und Religionen und auch Menschen, die nicht religiös sind, ansprechen und dazu anregen, miteinander über Trennlinien hinweg zu diskutieren und mehr Verständnis für einander aufzubringen“.

Peter Feldmann würdigte zunächst den sowohl kommunikativen als auch interreligiösen Ansatz des Projektes: „Hier wird das Ereignis des Gedenkens an die Reformation 'geweitet', indem die Menschen auch im öffentlichen Raum einbezogen werden.“ Es sei auch sein Ansatz, ein solches Projekt zum Anlass zu nehmen, für mehr Toleranz, Menschenwürde und Mitgefühl einzutreten. Er sei daher auch gerne bereit, sich in das Projekt einzubringen.

Wenn Luther und Franziskus zurück sein werden von ihrem Einsatz beim Deutschen Evangelischen Kirchentag vom 24. bis 28. Mai in Berlin geht es nach den Worten des Projektgeschäftsführers Armin Nagel gleich weiter in Frankfurt: Am 2. und 3. Juni sollen die beiden „als Katalysatoren wirkend“ die Menschen im Frankfurter Hauptbahnhof sowie am 5. Juni beim großen ökumenischen Pfingstgottesdienst auf dem Frankfurter Römerberg ins Gespräch bringen: Was hätten die beiden sich heute wohl zu sagen oder wir ihnen? Worum geht es heutzutage in den wirklichen Lebensfragen? Vom Römer aus gehe es dann an diesem Tag zu Fahrten von Luther und Franziskus mit der Straßenbahn der Linie 11.

Für die ökumenisch eng verbundenen Seelsorger in Nied fassten Holger Kamlah, Prodekan des Evangelischen Stadtdekanats, und der katholische Dekan Pfarrer Rolf Glaser zusammen, was in diesem Jahr im Frankfurter Westen passiert: „Wir feiern ein kleines Reformationsfest. Luther hat nicht nur das Schisma herbeigeführt, sondern auch die Kirchen verändert.“


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Holger Kamlah, Peter Feldmann, Armin Nagel, Dina Draeger, Rolf Glaser (v.l.n.r.) (c) stadt-frankfurt.de, Kammerer