schirn blauDie Schirn Frankfurt zeigt ab 1. Juli eine Ausstellung mit zeitgenössischen Kunstpositionen zum Thema der Zeit  

Manfred Schröder

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Vom 1. Juli bis 24. September 2017 zeigt die Schirn Kunsthalle Frankfurt die diskursive Gruppenausstellung PEACE und stellt damit die Frage: Wie geht Frieden eigentlich? 

Die Ausstellung präsentiert zwölf internationale Künstlerinnen und Künstler, die das Thema aus zeitgenössischer Perspektive betrachten: Jan de Cock, Minerva Cuevas, Ed Fornieles, Michel Houellebecq, Surasi Kusolwong, Isabel Lewis, Lee Mingwei, Katja Novitskova, Heather Phillipson, Agnieszka Polska, Timur Si-Qin und Ulay.

„Was ist Frieden? Die Frage ist simpel, die Antwort diffizil. Im Zuge einer gedanklichen Annäherung hat sich die Ausstellung entschlossen, die Perspektive zu wechseln und zu fragen: Wie geht Frieden eigentlich? Die PEACE-Ausstellung kommt damit zur richtigen Zeit – das beweisen nicht nur die mehr als 600 Einreichungen der Logo-Ausschreibung. PEACE ist ein aktuelles, für die Gesellschaft relevantes Thema, das Diskussionen herausfordert und aktive Teilhabe einfordert. Die in der Ausstellung präsentierten Werke zeigen, wie die Künstlerinnen und Künstler unserer Zeit sich dem Thema nähern – und bleiben beides: Antwort und Denkanstoß zugleich.“ , das sagt Philipp Demandt, Direktor der Schirn Kunsthalle Frankfurt, über PEACE.

Im Vorfeld der Ausstellung hat die Schirn ein neues PEACE-Logo ausgeschrieben: Die Juroren überzeugte der Entwurf in Form eines blauen Punktes, der jeweils eigenständig von Bekata Ozdikmen (Türkei) und Paul Müller (Deutschland) eingereicht wurde. Die unabhängige Jury besteht aus den Künstlerinnen Marina Abramović und Britta Thie, den Designern Konstantin Grcic und Eike König sowie dem Geschäftsführer der Max-Planck-Stiftung für Internationalen Frieden und Rechtsstaatlichkeit, Tilmann Röder.

Das neue PEACE-Logo zeichnet sich durch „überzeugende Einfachheit“ aus, der „Punkt als Symbol unserer Weltkugel funktioniert sofort“ (Konstantin Grcic). Es „verbindet weltanschauliche Neutralität, eine (...) intuitive Zeichensprache und (eine) einfache Reproduzierbarkeit“ (Tilmann Röder) und erinnert uns daran, „wie wichtig es ist, unseren Planeten zu erhalten“ (Marina Abramović).

Zum Inhalt der Ausstellung 

Tauben, Regenbogenfarben und mit Blumen geschmückte Gewehre: Die Darstellung von Frieden erschöpft sich oft in bekannter Symbolik. Vom 1. Juli bis 24. September 2017 geht die Schirn Kunsthalle Frankfurt mit der diskursiven Gruppenausstellung PEACE einen anderen Weg und stellt vielmehr die Frage: Wie geht Frieden eigentlich? 

Frieden zeigt sich nicht als Gegenstand, sondern als Prozess von Interaktion und Kommunikation – nicht nur zwischen Menschen, sondern auch zwischen allen Akteuren des Ökosystems. Diese Ansicht unterscheidet sich grundlegend vom humanistischen Weltbild, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Der Blick richtet sich nun auf die Umwelt: auf Wasser, Pflanzen, Tiere, auch auf die leblosen Dinge. Es findet eine Neubewertung der Hierarchien innerhalb des Ökosystems und der letztlich schädlichen Aneignungs- und Verwertungsstrategien des Menschen statt. Die in der Ausstellung versammelten Arbeiten widmen sich dieser Neubewertung und beleuchten über Umwege u. a. soziale Systeme wie die Sprache oder Rituale des Gebens, Schenkens und Nehmens, die das (Zusammen-)Leben der Menschen erst ermöglichen.

Die Ausstellung PEACE versteht sich als Impuls, darüber nachzudenken, was Frieden sein kann. So finden begleitend Live-Events wie etwa Vorträge, Lesungen, Poetry-Performances sowie Tanz- und Musikveranstaltungen statt. 

Foto: © schirn.de

Info: Weitere Informationen zur Ausstellung sowie zum Gewinnerlogo finden Sie auf der Website zur Ausstellung www.schirn-peace.org.