Werke des russischen Malers Misha Levin. Freitag, 9., bis Sonntag, 11. März, im Foyer des Deutschen Filmmuseums
Felicitas Schubert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Space will be ours. Der Kosmos, als Wunschvorstellung und Sehnsuchtsort, beschäftigt die Menschen seit Jahrhunderten. Beim Blick in den nächtlichen Himmel imaginierten sie schon immer, dass es dort draußen irgendwo Leben gibt, geheimnisvoll, unbekannt und aufregend. Der technische Fortschritt des 20. Jahrhunderts machte es zwar möglich, ins All zu fliegen.
Dennoch weiß die Menschheit kaum etwas über die unendliche Weite des Weltraums und fragt sich noch immer, ob da draußen nicht ein besserer Ort auf uns wartet.
Während des Kalten Krieges, in dem UDSSR und USA um territoriale und extraterritoriale Vorherrschaft kämpften, war die Eroberung des Weltalls symbolträchtiger Schauplatz der Auseinandersetzungen zwischen den beiden Staaten. Heute ist an die Stelle politischer und territorialer Auseinandersetzungen ein individualisierter Hunger nach Besitz getreten, als sei die Akkumulation persönlicher Besitztümer ultimatives Lebensziel geworden. Dabei scheint ein Punkt erreicht, an dem die Menschheit keine Ideen und Überzeugungen mehr hat, für die es sich lohnte, gemeinsam zu kämpfen. Wir sind konfrontiert mit einem umfassenden Verlust des Glaubens. Das 21. Jahrhundert ist schon jetzt geprägt von der Konfrontation östlich und westlich gefärbter Fundamentalismen, von politischen und sozialen Krisen. In dieser Situation bietet das All einen geistigen Rückzugsort, eine notwendige Utopie. Space will be ours!
Space will be ours
Werke des russischen Malers Misha Levin
Freitag, 9., bis Sonntag, 11. März, im Foyer des Deutschen Filmmuseums
Vernissage: Donnerstag, 8. März, 19 Uhr
Bereits 2013 präsentierte der russische Maler Misha Levin in den Räumen des Deutschen Filmmuseums einige seiner Arbeiten. Auf persönliche Einladung von Dr. Nikolaus Hensel, Vorstand des Deutschen Filminstituts, ist nun auch Misha Levins aktuelle Ausstellung Space will be ours im Foyer des Deutschen Filmmuseums in Frankfurt zu sehen.
Über den Künstler
Misha Levin
* 1986 in Moskau
Ausbildung am University College London (2003-2007), an der Royal Drawing School London (2007-2009) und am Institut für Zeitgenössische Kunst Moskau (2010/11).
Ausstellungen u.a. am Museum für Moderne Kunst Moskau, in der Shepherd Market Gallery London, im Palast der Nationen, Genf sowie im Taft Museum, Cincinnati.
Seine Gemälde befinden sich in den Sammlungen u.a. des Staatlichen Russischen Museums St. Petersburg, Russland; im Museum für zeitgenössische Russische Kunst Jersey City, USA; und im Taft Museum Cincinnati, USA.
Seine Arbeiten kreisen um Identität, Intimität und Sterblichkeit. Mit den Mitteln der Malerei setzt er sich ins Verhältnis zu gegenwärtigen kulturellen Strömungen. Dabei interessiert er sich vor allem für die psychologischen Aspekte körperlicher Erfahrungen und menschlicher Gegenwart sowie für das tiefe menschliche Bedürfnis nach emotionaler Nähe und Bindung.
Als Inspirationsquelle nutzt Misha Levin Zeitungen und Zeitschriften aller Art; seine Arbeit nimmt sexuell teilweise expliziten Abbildungen und Anzüglichkeiten als Ansatzpunkt, um Ausbeutung offenzulegen und zu zeigen, wie Menschen zu Objekten gemacht werden. Zugleich reflektiert er so die zeitgenössische Beschäftigung mit massenproduzierten Bildern und die Schwierigkeit, in der medialen Bilderflut seine Individualität zu wahren.
Malerei ist für ihn unbedingtes Mittel, um traditionelle Erwartungen, Repräsentationsformen und Wahrnehmungen auf den Prüfstand zu stellen.
Foto:
© DIF
Info:
Vernissage der Ausstellung Space will be Ours:
Donnerstag, 8. März, um 19 Uhr im Foyer des Deutschen Filmmuseums
Misha Levin: Space will be ours
Freitag, 9., bis Sonntag 11. März 2018
Täglich geöffnet 10 - 21 Uhr
www.deutsches-filminstitut.de | www.deutsches-filmmuseum.de
www.filmportal.de | www.europeanfilmgateway.eu
www.filmfestival-goeast.de | www.lucas-filmfestival.de
In drei Stunden zum eigenen Film:
Abgedreht! Die Filmfabrik von Michel Gondry
14. September 2017 bis 28. Januar 2018
abgedreht.deutsches-filmmuseum.de