Hanswerner Kruse
Fulda (Weltexpresso) - Max war ein echtes Original, ein Bohemien mit schwarz ummalten Augen, die Klamotten immer mit Farben bekleckert. Er war einer der wildesten und sinnlichsten Maler Frankfurts, aber kein Outsider oder Brut Art Künstler. Auch wenn er wie besessen malte, wusste er genau, was er tat und welchen Platz er in der Kunstgeschichte hat.
Seine kräftigen vielbrüstigen, vielaugigen, in grellen Farben gemalten Frauen und seine bizarren expressiven Wimmelbilder faszinierten viele Menschen. Doch auch die düsteren Erfahrungen seiner Lebensgeschichte sind gelegentlich in den Malereien spürbar:
Denn Max - in Kassel am 19. Januar 1928 geboren - war noch ein Kind, als seine jüdische Familie vor den Nazis erst nach Belgien dann nach Palästina flüchten musste. In Israel leistete er Wehrdienst, später studierte er Kunst an der Akademie in Tel Aviv. 1959 kehrte er nach Deutschland zurück und besuchte die Städel-Abendschule. Seit fast 30 Jahren arbeitete er in seinem, von der Stadt Frankfurt subventionierten Atelier in der Ostendstraße. Dort liegen stapelweise Tausende von großen und kleinen Bildern übereinander, die er gerne ohne viel Federlesen auf Ausstellungen gab und dort auch gut verkaufte.
Nach längerer Krankheit starb Max mit 90 Jahren in einem Frankfurter Krankenhaus. Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) soll ihn noch am Sterbebett besucht haben, um ihm mitzuteilen, dass die Stadt ihn mit der Goethe-Plakette auszeichne.
Seine Künstler-Freundinnen und Freunde wollen sich am Montag, 23. April, ab 14 Uhr bei einer Trauerfeier auf dem Jüdischen Friedhof von ihm verabschieden. Ganz in seinem Sinne wird das bestimmt ein rauschendes fröhliches Fest mit vielen Tränen geben...
Foto:
Max Weinberg mit Hannah Wölfel (Kunstverein Fulda) in seinem Frankfurter Atelier
© Hanswerner Kruse
Info:
Die Stadt Frankfurt teilt mit: |
Trauerfeier für Max Weinberg
Termin: Montag, 23 April, 14 Uhr, Neuer Jüdische Friedhof, Eckenheimer Landstraße 238
Am 18. April ist der Frankfurter Künstler Max Weinberg verstorben.
Am Montag, 23. April, um 14 Uhr, findet auf dem Neuen Jüdischen Friedhof die Trauerfeier statt. Oberbürgermeister Peter Feldmann nimmt als offizieller Vertreter der Stadt daran teil.
1928 in Kassel geboren, floh Max Weinberg 1933 mit seinen Eltern aus Nazi-Deutschland und emigrierte 1935 nach Israel. Bereits im Alter von 13 Jahren begann Weinberg, sich künstlerisch zu betätigen und verkaufte erste Bilder in Tel Aviv. Ein Studium an einer religiös orientierten Kunstschule gab er rasch auf und übte sich fortan autodidaktisch in einem selbst gezimmerten Atelier in der Malerei im Stile von Paul Cézanne und Raffael.
Nach einem Studium an der staatlichen Akademie für Kultur und Künste in Tel Aviv sah sich Weinberg daran gehindert, seine künstlerische Laufbahn in Israel fortzusetzen und zog 1959 nach Frankfurt. Dort arbeitete er seit mehreren Jahrzehnten in einem städtisch geförderten Atelier in der Ostparkstraße. Hier konnte ihn jeder besuchen. Vor allem während der städtischen Ateliertage oder den Künstlerfesten des Atelierhauses war er der uneingeschränkte Publikumsliebling.
Die Stadt Frankfurt teilt mit: |
Trauerfeier für Max Weinberg
Termin: Montag, 23 April, 14 Uhr, Neuer Jüdische Friedhof, Eckenheimer Landstraße 238
Am 18. April ist der Frankfurter Künstler Max Weinberg verstorben.
Am Montag, 23. April, um 14 Uhr, findet auf dem Neuen Jüdischen Friedhof die Trauerfeier statt. Oberbürgermeister Peter Feldmann nimmt als offizieller Vertreter der Stadt daran teil.
1928 in Kassel geboren, floh Max Weinberg 1933 mit seinen Eltern aus Nazi-Deutschland und emigrierte 1935 nach Israel. Bereits im Alter von 13 Jahren begann Weinberg, sich künstlerisch zu betätigen und verkaufte erste Bilder in Tel Aviv. Ein Studium an einer religiös orientierten Kunstschule gab er rasch auf und übte sich fortan autodidaktisch in einem selbst gezimmerten Atelier in der Malerei im Stile von Paul Cézanne und Raffael.
Nach einem Studium an der staatlichen Akademie für Kultur und Künste in Tel Aviv sah sich Weinberg daran gehindert, seine künstlerische Laufbahn in Israel fortzusetzen und zog 1959 nach Frankfurt. Dort arbeitete er seit mehreren Jahrzehnten in einem städtisch geförderten Atelier in der Ostparkstraße. Hier konnte ihn jeder besuchen. Vor allem während der städtischen Ateliertage oder den Künstlerfesten des Atelierhauses war er der uneingeschränkte Publikumsliebling.