Kunsthaus Zürich verlängert Präsentation von 56 Werken der gegenständlichen Malerei zwischen 1890 und 1965 bis 2. September
Konrad Daniel
Zürich (Weltexpresso) - Mit der beliebten Ausstellung aus Sammlungsbeständen erinnert das Kunsthaus an eine Strömung, die für die Malerei der Klassischen Moderne neben der Abstraktion unentbehrlich war – die gegenständliche Kunst. Den von Sammlungskonservator Philippe Büttner ausgewählten Positionen ist das Visionär-Sachliche gemein – aufzuspüren am Vorabend der Moderne bei Böcklin und Vallotton, dann bei den sogenannten «Naiven», den Vertretern der Neuen Sachlichkeit sowie in surrealistischen Werken von Dalí und Magritte. Sie alle setzen nicht auf die Mitteilungskraft der «Peinture», sondern wollen – wie der ebenfalls vertretenen Henri Rousseau – dem Auge weiterhin illusionistisch gemalte Bildräume anbieten.
VIELE SELTEN GEZEIGTE WERKE AUS DER KUNSTHAUS-SAMMLUNG
Gut die Hälfte dieser Schätze aus der Kunsthaus-Sammlung, insbesondere die Gemälde von Camille Bombois, André Bauchant, Adolf Dietrich und Niklaus Stoecklin, sind seit vielen Jahren nicht gezeigt worden. Sie alle entfalten eine erstaunliche Anziehungskraft – seien es wundersame Selbstbildnisse, hyperrealistisch gemalte Naturdarstellungen oder ganz allgemein die sorgfältige und detailreiche, nicht selten ins Surreale kippende Schilderung der sichtbaren Welt. Sie erlauben, das enorme Potenzial einer gegenständlichen – oder sich gegenständlich gebenden – Moderne zu erkunden, einer Strömung, die das Wesen der Dinge, das von der Avantgarde zeitweise verbannt worden war, zurückholt und grundlegend erneuert.
Foto:
Henri Rousseau, Portrait de Monsieur X (Pierre Loti), 1906, Kunsthaus Zürich, 1940 © Kunsthaus Zürich
Info:
PUBLIKATION
Eine begleitende Publikation (96 S., 54 farbige Abbildungen) mit einem Text von Philippe Büttner stellt die Rezeption der gegenständlichen Kunst in den Kontext der Sammlungsgeschichte des Kunsthauses. Sie ist für CHF 22.– am Kunsthaus-Shop erhältlich.
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