Letzte Tage in der Fondation Beyeler bis zum 16. Mai
Jacqueline Löbl
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Die umfangreiche Skulpturenausstellung mit rund 110 Werken von Auguste Rodin (1840–1917) und Hans Arp (1886–1966) ist noch bis am 16. Mai zu sehen. Mit der Gegenüberstellung Rodins und Arps präsentiert die Fondation Beyeler bis Mitte Mai zwei herausragende Künstler, deren einzigartige Innovationskraft und Experimentierfreude die Bildhauerei bis heute stark beeinflussen.
An den Aktionstagen «Journées Sophie et Jean» am 5. und 12. Mai können sich Besuchende der Fondation Beyeler zudem doppelt freuen: Die parallel im Kunstmuseum Basel stattfindende Ausstellung «Sophie Taeuber-Arp. Gelebte Abstraktion» kann am selben Tag ebenfalls besucht werden – zu ein und demselben Preis. Sophie Taeuber-Arp und Hans Arp verband die Liebe, die Kunst und der Weg in die Abstraktion. Während Hans Arp als Protagonist der Bildhauerei des 20. Jahrhunderts gilt, durchzieht Sophie Taeuber-Arps künstlerisches Schaffen alle Lebensbereiche.
Erstmals widmet sich eine Museumsausstellung beiden Künstlern Rodin und Arp gemeinsam und bringt sie in einen künstlerischen Dialog. Auf eindrucksvolle Weise veranschaulichen die Werke von Rodin und Arp wichtige Entwicklungsschritte in der modernen Bildhauerei. So befasste sich Rodin mit umwälzenden Ideen und neuen künstlerischen Herangehensweisen, die von Arp aufgegriffen und in seinen biomorphen Formen weiterentwickelt wurden. Auch wenn nicht abschliessend geklärt werden kann, ob sich die zwei Künstler tatsächlich persönlich gekannt haben, so weisen ihre Schöpfungen eine Vielzahl von künstlerischen Gemeinsamkeiten wie auch Unterschiede auf. Diese machen die Gegenüberstellung der Künstler zu einer besonders aufschlussreichen visuellen Erfahrung.
Die Ausstellung versammelt unter anderem bekannte Schlüsselwerke, wie etwa Arps Ptolemäus und Torso oder Rodins Der Denker und Der Kuss, präsentiert aber neben den Skulpturen auch Reliefs von Arp und Zeichnungen sowie Collagen beider Künstler. In der Presse fand die Ausstellung viel Beachtung und wurde unter anderem als «sinnliches Seherlebnis», «stimmgewaltiges Künstler-Duett» (beides NZZ) oder einen «Tanz der Giganten» (art – das Kunstmagazin) bezeichnet. Die französische Zeitung Les Échos lobte sie «als eine der schönsten Ausstellungen im Moment in Europa», als einen «double délice visuel», einen doppelten visuellen Genuss.
Foto:
Installationsansicht «Rodin/Arp» in der Fondation Beyeler, Riehen/Basel, 2021
© 2021, ProLitteris, Zürich; Foto: Mark Niedermann
Info:
Die Ausstellung «Rodin / Arp» wurde von der Fondation Beyeler, Riehen/Basel, konzipiert in Kooperation mit dem Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Remagen, und organisiert in Zusammenarbeit mit dem Musée Rodin, Paris. Sie ist kuratiert von Dr. Raphaël Bouvier, Fondation Beyeler.
Aktionstage «Journées Sophie et Jean» mit dem Kunstmuseum Basel
Mit einem «Journées Sophie et Jean»-Ticket können Besuchende am selben Tag sowohl die Ausstellung «Rodin / Arp» in der Fondation Beyeler als auch «Sophie Taeuber-Arp. Gelebte Abstraktion» im Kunstmuseum Basel besuchen – und umgekehrt. Das Angebot ist am Mittwoch, 5. und Mittwoch, 12. Mai gültig. Beide Museen sind dann bis 20 Uhr geöffnet.
Bei Vorzeigen eines Online-Tickets (der Fondation Beyeler oder des Kunstmuseums) an der jeweiligen Museumskasse, gilt für die zweite Station jeweils freier Eintritt. Für den Besuch beider Museen ist die Buchung eines Zeitfensters nötig.
Führung durch «Rodin / Arp» mit Raphaël Bouvier
Ausstellungskurator Raphaël Bouvier nimmt Sie mit auf einen Rundgang durch die Säle. Die Führung widmet sich dem Dialog zwischen Rodin und Arp und wirft einen Blick auf die zentralen Aspekte, die die Werke der beiden bahnbrechenden Künstler verbinden und unterscheiden. https://www.youtube.com/watch?v=Ji6JWLwvlOg
Katalog zur Ausstellung
Der Katalog bietet auf 200 Seiten eine Übersicht über die Ausstellung «Rodin / Arp». Die Publikation ist reich illustriert mit Werken von Rodin und Arp und gibt Einblick in verschiedene Aspekte ihrer Arbeit. Der Ausstellungskatalog enthält unter anderem Texte von Astrid von Asten, Raphaël Bouvier, Catherine Chevillot, Lilien Feledy, Tessa Paneth-Pollak und Jana Teuscher. Herausgegeben von Raphaël Bouvier, Fondation Beyeler, Riehen/Basel, gestaltet von Bonbon, Zürich.
Weitere Informationen und Tickets unter: www.shop.fondationbeyeler.ch/tickets