STÄDEL MUSEUM FRANKFURT erhält Schenkung von Benedikt Taschen

 

Roman Herzig

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Mit einer großzügigen Schenkung des Kunstbuchverlegers und Kunstsammlers Benedikt Taschen erhält das Städel Museum einen weiteren Zuwachs für seine Sammlung der Gegenwartskunst.

 

Das herausragende Konvolut von insgesamt 15 Arbeiten aus Benedikt Taschens privater Sammlung umfaßt Werke von namhaften Künstlern, darunter außergewöhnliche Arbeiten der deutschen Malerei der 1980er Jahre von Werner Büttner, Martin Kippenberger, Markus Oehlen, Albert Oehlen, Walter Dahn, Jiří Georg Doukoupil und Andreas Schulze sowie skulpturale Positionen von Georg Herold, Hubert Kiecol, Terence Koh und Paul McCarthy. Durch die Schenkung konnte der Bestand der Gegenwartskunst im Städel durch bedeutende Werke erweitert werden. Ein Teil der Arbeiten ist ab sofort in der Neupräsentation des Sammlungsbereichs Gegenwartskunst in den Gartenhallen des Städel zu sehen.

 

Benedikt Taschen hat mit seinem Verlag Außerordentliches für die Vermittlung von Kunst – besonders der zeitgenössischen – geleistet. Parallel dazu ist er eine herausragende Sammlerpersönlichkeit mit einem beeindruckenden Gespür für neue Entwicklungen und aktuelle Themen. Ich freue mich sehr, dass seine Schenkung die Sammlung Gegenwartskunst im Städel Museum und hier vor allem den für uns so wichtigen Schwerpunkt der deutschen Malerei der 80er Jahre nun auf so bereichernde Weise ergänzt. Benedikt Taschen gilt hierfür mein großer Dank“, sagt Städel-Direktor Max Hollein.

 

Das Städel Museum zählt zu den großen Museen in Deutschland und in der Welt. Diese außerordentliche Sammlung ist den großzügigen Schenkungen seiner Stifter zu verdanken. Aus Sympathie zu dieser alten bürgerlichen Tradition und auch aus großem Respekt vor dem Leiter des Städel, Max Hollein, haben meine Frau und ich uns entschlossen, mit unserer Schenkung einige kleine Lücken im Bereich der zeitgenössischen Kunst zu schließen. Wir werden in Kürze außerdem ein Konvolut zeitgenössischer Kunst für das zurzeit krisengeschüttelte MOCA in Los Angeles stiften.

 

Sharing is caring‘ sagt man im Englischen und versucht damit Kindern schon früh und anschaulich zu erklären, daß sie nicht alleine auf der Welt sind und für das Gemeinwohl zu teilen lernen müssen, hier vor allem ihre Spielsachen und Süßigkeiten. Da ich selber – neben drei erwachsenen Kindern aus meiner ersten Ehe – zwei kleine Jungen mit meiner Gattin Lauren habe, ist uns dieser Reim in den letzten Jahren wieder zu einem vertrauten Mantra geworden. Und das war die Geburtsstunde unserer Idee, in Zukunft auch Spielsachen von uns, den Eltern, zurückzugeben an die Gesellschaft, die uns sehr vieles ermöglicht hat“, kommentiert der 1961 in Köln geborene Benedikt Taschen seine Schenkung an das Städel.

 

Im Konvolut der Taschen-Schenkung finden sich unter anderem auch acht Werke der sogenannten „Jungen Wilden“, die in den 1980er-Jahren mit ihrer Malerei die Kunstwelt eroberten. Mit Werken von Werner Büttner, den Brüdern Markus und Albert Oehlen sowie Martin Kippenberger sind die prominentesten Vertreter der deutschen Malerei der 1980er-Jahre im Konvolut enthalten. Aber auch das Gemeinschaftswerk „Roter Fuß“ (1982) von Walter Dahn und Jiří Georg Doukoupil sowie die zweiteilige Arbeit „Ohne Titel“ (1982) von Andreas Schulze zeugen von der Bedeutung der Schenkung durch den Sammler und Mäzen Benedikt Taschen.

 

Die Qualität dieser wichtigen Epoche der deutschen Gegenwartskunst wurde lange Zeit übersehen. Benedikt Taschen hat schon früh die Bedeutung dieser Künstler erkannt. Seine Bilder vermitteln in eindrucksvoller Weise die faszinierende Eigenweltlichkeit und überwältigende Bildmächtigkeit dieser Malerei“, sagt Dr. Martin Engler, Leiter der Sammlung Gegenwartskunst am Städel Museum.

 

Die Schenkung Benedikt Taschens stärkt nachhaltig den Sammlungsbereich der deutschen Malerei der 1980er-Jahre, dem sich das Städel Museum in den letzten Jahren nicht zuletzt mit der Übernahme bedeutender Arbeiten aus der Kunstsammlung der Deutschen Bank gewidmet hat. Das Ergebnis der intensiven Aufarbeitung dieser bis dato wenig erforschten Epoche der jüngeren deutschen Kunstgeschichte wird in der ersten umfassenden musealen Präsentation zur deutschen Malerei der 80er-Jahre im Sommer 2015 im Städel zu sehen sein.

 

Künstlerliste: Werner Büttner, Walter Dahn, Jiří Georg Doukoupil, Georg Herold, Hubert Kiecol, Martin Kippenberger, Terence Koh, Paul McCarthy, Albert Oehlen, Markus Oehlen, Andreas Schulze

 

 

www.staedelmuseum.de