Markus Brüderlin, 55 Jahre, ist am Sonntag in Frankfurt verstorben

 

Felicitas Schubert

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Das Kunstmuseum Wolfsburg teilt uns den Tod seines Direktors mit. „Am 16. März 2014 ist Markus Brüderlin plötzlich und unerwartet an seinem Wohnort in Frankfurt am Main im Alter von 55 Jahren verstorben. Die Mitarbeiter des Kunstmuseum Wolfsburg, die Mitglieder des Kuratoriums und die Freunde des Museums trauern um ihren langjährigen Museumsleiter.“

 

 

Auch aus Stuttgart, wo Brüderlin eine Ausstellung mitkuratierte, kamen sofort Trauerbekundungen. Wenn es aus Wolfsburg heißt: „Zum Schutz aller Trauernden bitten wir derzeit von Rückfragen Abstand zu nehmen.“ halten wir uns daran und geben nur weiter, was sein Museum gerne über ihn sagen möchte. Wir selbst kennen ihn aus seine langjährigen Arbeit als künstlerischer Leiter der Fondation Beyeler in Riehen/Schweiz.

 

Prof. Dr. Markus Brüderlin, wurde 1958 in Basel geboren. Nach dem Studium der Kunstgeschichte, Kunstpädagogik, Philosophie und Germanistik in Wien und Wuppertal promovierte Markus Brüderlin zum Thema „Die Bedeutung des Ornaments für die abstrakte Kunst des 20. Jahrhunderts“. Parallel wirkte er als Ausstellungsmacher und Publizist. Von 1994 bis 1996 war er Kunstkurator des österreichischen Bundesministers für Wissenschaft, Forschung und Kunst sowie Gründer des Kunstraums Wien und der Zeitschrift Springer.

 

Von 1996 bis 2005 war er künstlerischer Leiter der Fondation Beyeler in Riehen/Basel. Seit 2006 leitete er als Direktor das Kunstmuseums Wolfsburg. Er konzipierte und gestaltete unter anderem die Ausstellungen Ornament und Abstraktion (2001), ArchiSkulptur (2004/06), Japan und der Westen. Die erfüllte Leere (2007), James Turrell. The Wolfsburg Project (2009), Rudolf Steiner und die Kunst der Gegenwart (2010), Alberto Giacometti. Der Ursprung des Raumes (2010), Die Kunst der Entschleunigung (2011) und Kunst & Textil (2013/2014). Im Mai 2008 wurde er zum Honorarprofessor an der Hochschule für Bildende Künste, Braunschweig bestellt.

 

 

Die Staatsgalerie Stuttgart teilt mit, daß sie ihre kommende Ausstellung nennen:

In memoriam Prof. Dr. Markus Brüderlin
Kunst & Textil
Stoff als Material und Idee in der Moderne von Klimt bis heute
21.3.2014–22.6.2014 in der Staatsgalerie Stuttgart

"Bei der vorliegenden Erkundung der Bedeutung des Textilen geht es auch um eine Art ‚Neulesung‘ der Geschichte der modernen Kunst vom Jugendstil bis heute". 
Mit diesen Worten skizzierte der Direktor des Kunstmuseums Wolfsburg, Markus Brüderlin, sein global angelegtes Ausstellungsprojekt, das charakteristisch für sein Schaffen ist. Markus Brüderlin hat an diesem anspruchsvollen Konzept jahrelang gearbeitet und gemeinsam mit uns »Kunst und Textil« für die Stirling-Halle in Stuttgart adaptiert“. Prof. Dr. Christiane Lange, Direktorin der Staatsgalerie Stuttgart, ist tief betroffen von der Nachricht vom Tode ihres Kollegen. „Inmitten der letzten Vorbereitungen ereilte uns die Mitteilung vom allzu frühen Tod von Markus  Brüderlin. Dies erfüllt uns mit tiefer Trauer. Als Mensch und als ausgezeichneter Wissenschaftler hinterlässt er eine große Lücke. Ihm zum Andenken widmen wir diese Ausstellung.“

Die Präsentation mit rund 100 Werken von 41 Künstlern wird ab 21.3.2014 in der Staatsgalerie Stuttgart zu sehen sein. Sie führt eindrücklich vor Augen, was das Textile – gleichermaßen als Material wie als Idee – für die Bildende Kunst bis heute bedeutet.