Rundumkünstler HR Giger mit 74 Jahren gestern in der Schweiz verstorben

 

Anna von Stillmark

 

Wien (Weltexpresso) – Das Schweizer Fernsehen hat es bis Wien gebracht, daß HR Giger gestern an den Folgen eines Sturzes in Zürich gestorben sei. Das wird sehr viel mehr Menschen bewegen, als diejenigen, die wirklich wissen, daß er der Erfinder des in Ridley Scotts Filmklassiker „Alien“ biomechanisch agierenden Weltraummonsters ist, für den er 1980 auch den Oscar für Beste visuelle Effekte bekam.

 

 

Dieses Originalmonster war sensationell auch in der Ausstellung im Frankfurter Filmmuseum H.R. GIGER.KUNST-DESIGN-FILM vom 21. Januar bis 26. Juli 2009 zu sehen und wo sich Giger leutselig über die Interna von Hollywood ausließ, immer mit einer Geste des Grandseigneurs und einem Lächeln auf den Lippen. Wir durften ihn auch in seinem Museum in Gruyères im schweizerischen Fribourg auf Schloß Greyerz besuchen und wenn man einen Menschen kennengelernt hat und ihn mag, ist man über seinen Tod traurig. Sicher wird er noch viele Würdigungen erhalten, denn sein Tod kommt unerwartet. Unsere Redaktion erreichte als Erstes ein Gedenken des KUNST HAUS WIEN, das wir unten abdrucken.

 

Mit den Ausstellungen „Giger in Wien“ und „HR Giger. Träume und Visionen“ brachte das KUNST HAUS WIEN den Surrealisten 2006 und 2011 nach Wien. Der Schöpfer der Titelfigur des Kultfilms „Alien“ von Ridley Scott erhielt einen Oscar und hat mit seinen Kreationen wie kaum ein anderer die Pop- und Cyberculture der letzten Jahrzehnte geprägt. Mit dem KUNST HAUS WIEN verband den kontroversiellen Künstler eine langjährige Partnerschaft und Freundschaft.

 

HR Giger war ein Künstler der Visionen, der in dem von ihm kreierten biomechanischen Stil die kollektiven Ängste der Menschheit angesichts von atomarer Bedrohung und Technisierung des Lebens in archetypische Bilder gefasst hat. Er hat damit einerseits ein Zeitgefühl der 1960er-Jahre prägend festgehalten und andererseits spätere Diskussionen rund um die Existenzform des „Cyborgs“ als Verbindung aus Mensch und Maschine visionär vorweggenommen.

 

HR Giger war ein Magier der Träume, der in seiner Kunst noch die verborgensten Schichten des Unterbewussten erkundete und Abgründe des Alptraumhaften und Dämonischen aufsuchte. Einem breiten Publikum in Erinnerung bleiben wird die von HR Giger geschaffene Titelfigur aus dem Ridley Scott-Film „Alien“, für die er einen Oscar bekam und die mittlerweile fixer Bestandsteil der Popkultur geworden ist.

 

Das KUNST HAUS WIEN hatte erstmals 2006 in Wien eine große Schau mit über 100 Werken des Schweizer Surrealisten gezeigt. Mit der Ausstellung „HR Giger. Träume und Visionen“ holte das Haus den Künstler 2011 mit einer großen Retrospektive ins Haus. Beide Ausstellungen waren große Publikumserfolge.