Hanswerner Kruse
Fulda (Weltexpresso) - Zur Eröffnung der Ausstellung "Fragil" des Fuldaer Kunstvereins, realisierte die Künstlerin Hannah Wölfel eine zweistündige Performance zum Thema.
Kurz vor der Eröffnung der Ausstellung setzte sich die Künstlerin auf einen schwarzen Stuhl im Gang zur Kapelle und fixierte sich selbst mit rot-auf-weißen Klebebändern „FRAGIL“. Die Leute mussten sich beim Hereinkommen entscheiden, ob sie links oder rechts an der Performerin vorbeigehen wollten. Anschließend blieb sie noch eine Stunde zwischen den Besuchern und Besucherinnen sitze, bevor sie ihre Aktion beendete.
Als Künstlerin trat sie nicht hinter ihr Werk zurück, sondern wurde während der Performance selbst ein künstlerisches Objekt. Sie versetzte sich in fragile Zustände, in denen sie aber keinen Kontakt mit dem Publikum aufnahm und auf Ansprache oder Begegnungen nicht reagierte.
Zurückgezogen aber intensiv konzentrierte sie sich auf das Thema „FRAGIL“. Jenseits und doch als Teil der Vernissage spürte sie fragilen Ereignissen in ihrem Leben und ihrer aktuellen Situation nach. Ihre dadurch entstandenen Emotionen sollten für Außenstehende nach-fühlbar werden. Als lebende Skulptur „FRAGIL“ war sie eingeschnürt, gehemmt, behindert und forderte das Publikum zu eigenen
Erinnerungen heraus.
Dadurch transformierte sie einstige oder aktuelle private Erfahrungen des „FRAGILEN“ - also individuelles Erleben - in universelle Bedeutung. Die positive Resonanz der Leute auf ihre Aktion war gewaltig.
Fotos:
Aktion & Spuren © Hanswerner Kruse
Zur Ausstellungsbesprechung im Weltexpresso
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Aktion & Spuren © Hanswerner Kruse
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