kunststation IMG 6992Künstlergespräch mit Klaus Schneider in der Kunststation

Hanswerner Kruse

Kleinsassen/Rhön (Weltexpresso) - „Klaus Schnei-der macht aus / sei-nen Hai-kus Kunst-Wer-ke / Spra-che wird zur Kunst“

Dies sind holprige, vom Verfasser erdachte Verse im japanischen Haiku-Stil. Haikus sind mittlerweile weltweit verbreitet, immer dreizeilig und bringen vorwiegend mit fünf/sieben/fünf Silben aktuelle Begebenheiten poetisch auf den Punkt. Oft sind sie auch philosophisch aufgeladen.

kunststation 3261Der Frankfurter Künstler Klaus Schneider beschäftigt sich mit dem Zusammenhang oder der Differenz von Worten versus Bildender Kunst. In der Studio-Ausstellung „bei licht besehen“ (noch bis zum 7. April), präsentiert er Arbeiten, die das 17-zeilige Silbenschema der Haikus gleichsam in sicht- und fühlbare Kunstwerke transformieren.

Denn Malereien oder Skulpturen sind meist keine Symbole für etwas anderes, sondern als „präsentative Symbolisierungen“ (Susanne Langer) stehen sie für sich selbst. Durch ihre Betrachtung oder beim Anfühlen, kann sich die Bedeutung erschließen. Man muss sie im übertragenen Sinn „bei Licht besehen“, also intensiver wahrnehmen.

Die Objekte vermitteln durch Farben, Formen, Strukturen eine unmittelbare, sinnliche und wörtlich: eindrucksvolle Erfahrung. Man kann die Haikus sehen! Gleichzeitig setzt Schneider manche Verse in Blindenschrift auf seine Werke, so dass man sie mit den Fingern fühlen könnte… Übertragen auf Partituren werden sie sogar für Musiker spielbar.

Der Wort- und Sprachkünstler Schneider kommt am 10. März 2024 ab 16 Uhr zum Künstlergespräch nach Kleinsassen, um seine Arbeiten vorzustellen. Die Umsetzung der Haikus in Musik übernimmt am Flügel Nigel Edwards. Der Eintritt zu allen Ausstellungen ist an diesem Tag frei.

Fotos:
Blick in die Studioausstellung © Hanswerner Kruse 

Infos:
 www.kunststation-kleinsassen.de