Hack 0887Malereien von Hans-Hermann Hack in der Kunststation

Hanswerner Kruse

Kleinsasse/Rhön (Weltexpresso) -  Mit dem Jazz-Klassiker „Take Five“ eröffnete Saxophonistin Diana Schmitz die Vernissage der Ausstellung im Café und lockte dann das Publikum mit „Summertime“ ins Studio der Kunststation.

 

Hans-Hermann Hacks verzauberte dort die Leute mit seinen gut 20 „sommerlich“ farbfreudigen, ungegenständlichen Malereien. Er starb vor fünf Jahren nach langer Tätigkeit als Schulleiter in Weyhers (Rhön). Darum war es berührend, dass er nun durch seine Werke im Klassenraum der einstigen Grundschule Kleinsassens präsent wurde. 

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Im kleinen Saal beziehen sich diese gut kuratierten Bilder aufeinander, Farben oder Muster setzen sich in der jeweils nächsten Komposition fort. Obwohl auch mal ein blaues Gemälde krass aus der Reihe fällt. Fast unmerklich gehen die Arbeiten von völlig abstrakten Arrangements in erkennbare blütenartige Gebilde über, beinhalten dann ornamentale Formen und wirken am Ende des kleinen Rundgangs technisch und strukturiert. Deshalb heißt die Schau „Freiheit und Struktur“ - sie beinhaltet tatsächlich die ganze Bandbreite des Titels.

Der Künstler (in Hack) entwickelte sich gleichsam von selbst, er beschäftigte sich mit zeitgenössischer Kunst, war auch in der kreativen Szene Fuldas präsent und stellte gelegentlich seine Werke aus. „Er war mehr oder weniger Autodidakt“, meinte Kuratorin Dr. Elisabeth Heil in ihrer Einführung, „aber er hat nichts nachgeahmt und entfaltete seinen eigenen Stil.“ 


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Mit - möglicherweise - heftigen und freien Gesten stupste, strich oder kleckste der Künstler die Farben auf den Untergrund, fügte weitere Schichten und Gebilde hinzu, um ein Gleichgewicht der Kolorierungen und Formen zu erreichen. Zuweilen malte er auch strengere geometrische Kreise oder „Räder“ auf die ersten Schichten. Dadurch verloren die Arbeiten nicht ihre Leichtigkeit, selbst die strengen Gitterstrukturen auf den Bildern am Ende des Rundgangs scheinen zu schweben. Die Werke haben keine Titel, die Kompositionen stehen immer für sich selbst und Hack konte sich auf deren emotionale Wirkung verlassen. 

Vor zweieinhalb Jahren präsentierte der Kunstverein Fulda andere Bilder des Künstlers, nun achtete die Station darauf, dass diese Werke dort noch nicht gezeigt wurden. Wenn man die Ausstellung verlässt, verabschieden einige besonders farbenfrohe Arbeiten die Besucher im Flur und geben ihnen Kraft mit, für den kalten Winter.

Fotos
© Hanswerner Kruse

Service:
Die drei Herbst-Ausstellungen und die Studioausstellung von Hans-Herrmann Hack sind bis zum 17. November zu sehen. Öffnungszeiten Di bis So 13 bis 18 Uhr, Winterzeit ab 30. Oktober Do bis So 13 - 17 Uhr 

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