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Sabine Zoller
Karlsruhe (Weltexpresso) - Bei einem Pressegespräch stellen Museumsdirektor Prof. Dr. Frédéric Bußmann und das Team der Kunsthalle Karlsruhe heute das Jahresprogramm 2025 vor. Höhepunkt des Ausstellungsjahres bildet die Wiedereröffnung der Orangerie, die voraussichtlich im Herbst 2025 zum Teil wieder ihre Türen öffnen wird. Ab Winter 2025/2026 widmet sich hier die Sonderausstellung Archistories . Archit e ktur in der Kunst dem Thema Bauen. Weitere Highlights sind die Studioausstellung Motherhood. Annegret Soltau sowie die Familienausstellung Pettersson, Findus & Co . Die fabelhafte Welt von Sven Nordqvist mit Originalzeichnungen des berühmten schwedischen Kinder-buchautors in der Jungen Kunsthalle.
Die Kunsthalle blickt auf ein erfolgreiches und bewegtes Jahr 2024 zurück: Insgesamt 105.543 Besucher*innen zählten die Sammlungspräsentation im ZKM und die Junge Kunsthalle. Darüber hinaus fanden rund 600 Führungen mit insgesamt 7.951 Teilnehmenden statt. Auch digital konnte das Museum eine beachtliche Reichweite erzielen: 310.544 Menschen nutzten die Online-Angebote, darunter auch die beiden Museumspodcasts Kunstcouch und Kunstsnack . «Wir freuen uns sehr, dass wir mit unserem Programm vor Ort im ZKM und der Jungen Kunsthalle sowie online im letz-
ten Jahr so viele Menschen erreichen konnten. Obwohl das Hauptgebäude derzeit saniert wird: Auch als nomadisches Museum ist die Kunsthalle offen und das Team sehr aktiv. Wir arbeiten an einem abwechslungsreichen und ansprechenden Programm, das offensichtlich gerne wahrgenommen wird. Wir wollen, dass sich die Besucher*innen auch 2025 bei uns willkommen fühlen und ein besonderes Kunsterlebnis erfahren werden», so Museumsdirektor Bußmann.
Im Juni 2024 fiel mit dem Spatenstich der Startschuss für die Sanierung des Hauptgebäudes. Bis voraussichtlich 2029 wird das Gebäude zukunftsfähig gemacht. Herzstück wird der überdachte Lichthof als Ort der Begegnung. Von hier aus werden die Besucher*innen künftig über eine unterirdische Passage zu einem noch zu planenden Erweiterungsbau gelangen, der im Gebäude des Amtsgerichts auf der gegenüberliegenden Seite der Waldstraße angesiedelt sein soll.
Auch in der benachbarten Orangerie werden derzeit Sanierungsarbeiten an der Glaszwischendecke in der Rotunde und an der Fassade der Carrera durchgeführt. Im Herbst 2025 sollen die Maßnahmen abgeschlossen sein. Ein Grund zu feiern! Das Team der Kunsthalle arbeitet an einem Programm aus Veranstaltungen, Ausstellungen, Performances und Talks, um die Wiedereröffnung mit einem Fest für alle zu begleiten. Ab Winter wird hier 2025/2026 die Sonderausstellung Archistories. Architektur in der Kunst zu sehen sein.
Die Sammlung der Kunsthalle ist auch über die Grenzen Karlsruhes hinaus gefragt: Insgesamt waren im vergangenen Jahr 40 Werke als Leihgaben Teil hochkarätiger Ausstellungen, darunter Die Neue Sachlichkeit. Ein Jahr h undertjubiläum in der Kunsthalle Mannheim und Rachel Ruysch. Nature I nto Art in der Alten Pinakothek München. Im Januar 2025 ging es auch für das Spitzenwerk Felsenriff von Caspar David Friedrich auf Reisen: Ab dem 8. Februar 2025 ist es in der Ausstellung Caspar David Friedrich: The Soul of Nature im Metropolitan Museum New York zu sehen.
2024 erweiterten einige herausragende Neuerwerbungen den Bestand der Kunsthalle. Mit den Arbeiten Zeige! (2016 + 18.7.2020) von Miriam Cahn und Social Fabric, A rch (2023) von Nevin fanden zwei starke weibliche, zeitgenössische
Positionen Einzug in die traditionsreiche Karlsruher Sammlung. Mit Arbeiten des malischen Fotografen Seydou Keïta und des südafrikanischen Künstlers Nelson Makamo richtet die Kunsthalle außerdem den Blick auf die außere-uropäische Kunst. Die großformatige Neuerwerbung Peinture 252 x 102 cm, 8 février 1990 von Pierre Soulages
wird ab Oktober 2025 in einer Studioausstellung in der Sammlungspräsentation im ZKM ausgestellt sein.
Die Kunsthalle lässt sich auch in diesem Jahr digital erfahren: Im November 2024 ging der beliebte Podcast Kunstsnack in die bereits dritte Staffel. Hinter den Kulissen wird schrittweise der umfangreiche Grafikbestand des Kupferstichkabinetts hochauflösend erfasst und in der Online-Sammlung für alle zugänglich gemacht. Mit dem
Projekt W eiterkommen ! , gefördert durch das Zentrum für kulturelle Teilhabe Baden-Württemberg, hat sich die Kunsthalle dem Ziel verschrieben, digitale Angebote für neue Zielgruppen zu entwickeln. Damit möchte die Kunsthalle ein multiperspektivisches Denken im Museum etablieren und langfristig maßgeschneiderte digitale Angebote schaffen. «Das Projekt versteht sich als Startpunkt: Wie können wir diverse Perspektiven integrieren und auch im Digitalen Hürden abbauen? Diese Fragen werden die Kunsthalle auch über 2025 hinaus begleiten», so Tabea Schwarze, Digitalmanagerin der Kunsthalle.
Foto: Landschaft mit Reiter © Kunsthalle Karlsruhe