Ranger 4844Land-Art der Junior Rangerinnen und Ranger im Studio der Kunststation

Hanswerner Kruse

Kleinsassen (Weltexpresso) – In der Kunststation läuft eine Ausstellung von 52 Kunstschaffenden, die mit ihren Medien auf die Frage „Unsere Welt ist schön?!“ reagieren. Zeitgleich bis Ende Juli stellen im Studio des Hauses auch Junior Rangerinnen und Ranger ihre Land-Art-Objekte vor - als Antwort auf die Frage nach der Schönheit der Welt.

 

Ranger 4824Auf dem Boden liegen große dreidimensionale Installationen aus Naturmaterialien. Stolz erklären die Kinder, wie sie die Baumrinden, Holzspäne, Steine und Tannenzapfen zu geometrischen Strukturen zusammenfügten. Steinerne Kreise, hölzerne Spiralen und in Schichten gelegte Zweige entstanden direkt hier im Studio – die Antwort der Jungen und Mädchen heißt: „Unsere schöne Rhön.“

Arbeiten an der Stirnwand zeigen hölzerne Platten, auf denen die riesenhaft wirkenden Umrisse einiger Kinder mit kleinen Holzscheiben sichtbar gemacht werden. An weiteren Wänden werden auch große Fotos von Objekten in Feld und Wald gezeigt – „Flüsse“ aus gelben Blüten in der Landschaft und andere behutsame Eingriffe, die während vorangegangener Aktionen im Freien entstanden. Genutzt wurden dazu auch weiter bearbeitete Materialien, etwa die kleinen gesägten Astscheiben. 

Ein Anspruch der Kunststation ist es, auch regionale Kunstschaffende und lokale Initiativen im Studio vorzustellen. Das ist vielleicht in Fulda nicht so bekannt, obwohl sich hier bereits viele Vereine und Initiativen aus der Rhön engagierten oder präsentierten. 


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Das oben beschriebene Projekt wurde vom UNESCO-Biosphärenreservat Rhön initiiert. Dessen Aufgabe besteht darin, die Entwicklung von Landarbeit, Naturschutz, Tourismus und Gewerbe nachhaltig zu unterstützen. Etwa 20 Rangerinnen und Ranger fungieren als Vermittler des Konzepts „Schutz durch Nutzung“. Dabei leisten sie auch Bildungsarbeit mit Schulen, Gruppen oder Exkursionen.

Die Junior Rangerinnen und Ranger, die jetzt hier ausstellen, werden mit echten Aufgaben betraut, können durch Erleben lernen und erfahren langfristige Gruppenzugehörigkeit. Sie arbeiten also nicht nur isoliert am Schutz der Landschaft. Die erfahrenen Ranger und Wildnispädagogen ermuntern die Beteiligten zwischen 6 und 14 Jahren als „Rhönfüchse“ oder „Mini-Ranger“ in spannenden Projekten aktiv ihre Umwelt zu erkunden, sich für deren Vielfalt und Erhaltung einzusetzen. Die Rhön bietet dazu viele Lern- und Erlebnisorte: Gewässer-Untersuchungen, Amphibienschutz oder Streuobstwiesen-Pflege. 

Auch durch die Nutzung künstlerischer Mittel können die Kinder früh lernen, achtsam und neugierig mit ihrem Lebensraum umzugehen – zugleich eröffnen diese Erfahrungen auch Brücken zur Kunst. Ihre Schau und die Teilnahme an der Vernissage der großen Ausstellung ist natürlich auch ein riesiges Erfolgserlebnis für sie – und ihre Anleiter. Denen war es wichtig, dass die Jungen und Mädchen nicht nur Natur erfahren, sondern sie auch veranschaulichen – durch ihre eigenen Kunstwerke draußen in der Rhön oder im Studio in Kleinsassen.

Fotos
© Hanswerner Kruse

Weitere Infos 
Kunststation Kleinsassen