MONET UND DIE GEBURT DES IMPRESSIONISMUS“ im Städel Frankfurt endet mit Besucherrekord

 

Eike Holly

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Mankonnte es schon ahnen, wenn man seit Wochen in der Nähe des Städel am drüberen Mainufer, also Sachsenhausen, vorbeikam: lange Schlangen vor den Kassen. Das muß etwas bedeuten. Die viel beachtete Sonderausstellung „Monet und die Geburt des Impressionismus“ im Städel Museum ging am Sonntag mit einem Besucherrekord zu Ende.

 

Insgesamt 432.121 Besucher haben die Schau gesehen. Damit ist „Monet und die Geburt des Impressionismus“ die mit Abstand erfolgreichste Ausstellung in der 200-jährigen Geschichte des Hauses, was schon deshalb nett ist, weil diese Sonderausstellung genau zum 200sten Geburtstag gedacht war. Daß man erst 200 Jahre werden muß, bis diese weit über 400 000 Besucher kommen, obwohl das noch immer nicht jeder Frankfurter wäre, denn die Stadt ist gut in die 700 000 gekommen.

 

Allein am letzten Wochenende konnten noch einmal über 20.000 Menschen die einmalige Sonderausstellung in Frankfurt am Main erleben. Die bislang besucherstärksten Ausstellungen des Städel waren Botticelli (2009/2010, 367.033 Besucher) – eine auch deshalb so wunderbare Ausstellung, weil man Botticelli als Ausstellung kaum sieht, gefolgt von Dürer (2013/2014, 258.577 Besucher). Der Monet-Besucherdurchschnitt lag insgesamt bei 4.278 pro Tag, rund 150.000 Besucher nutzen den Online-Kartenvorverkauf, mit dem ein bequemer Einlass ohne Wartezeiten in die Ausstellung ermöglicht wurde. Im Verlauf der 15-wöchigen Ausstellungsdauer (11. März bis 28. Juni 2015) wurden insgesamt 3.513 Führungen abgehalten, darunter 2.232 Sonderführungen für Gruppen und 595 für Schulklassen, Kindertagesstätten und Universitäten. Den von der Schauspielerin Diane Kruger gesprochenen Audioguide nutzten rund 25 Prozent der Besucher.

 

Rekorde verzeichnet das Museum auch im Netz. Die neu entwickelte Städel App wurde bereits über 25.000 mal heruntergeladen, das mit einem Grimme Online Award ausgezeichnete Monet-Digitorial (http://monet.staedelmuseum.de), mit dem das Städel erstmals einen multimedialen Online-Vorbereitungskurs für eine eigene Ausstellung anbietet, zählt bislang bereits über 260.000 Aufrufe. Auch die Auftritte des Museums in den sozialen Netzwerken erfuhren während der Laufzeit der Ausstellung enormen Zuspruch, was sich unter anderem in den beständig steigenden Nutzerzahlen und Reichweiten spiegelt. Insgesamt ist es dem Städel Museum gelungen, mit „Monet und die Geburt des Impressionismus“ sowohl ein breites Publikum als auch Expertenkreise anzusprechen,dabei einen neuen, frischen Blick auf den frühen Impressionismus zu richten und Claude Monets Ausnahmestellung innerhalb der französischen Kunstgeschichte zu verdeutlichen. Die Jubiläumsausstellung im Rahmen von „200 Jahre Städel“ wurde von einem vielfältigen Medienecho begleitet. Sowohl in der regionalen als auch in der überregionalen Presse sowie in internationalen Medien stieß „Monet und die Geburt des Impressionismus“ auf außerordentlich große und überaus positive Resonanz.

 

Das Städel ist so beliebt wie noch nie. Der immense Erfolg der Ausstellung hat uns in unserer Arbeit und unserem Anspruch mehr als bestätigt. Wieder einmal ist das Städel als Ort der kunsthistorischen Forschung und identitätsstiftendes Zentrum der Gesellschaft in Erscheinung getreten, das sich für viele unterschiedliche Zielgruppen öffnet. Gleichzeitig macht der beeindruckende Zuspruch, den unsere digitalen Angebote zur Schau erfahren, deutlich, wie wir die Gründungsidee der Bürgerstiftung auch künftig traditionsbewusst wie auch zeitgemäß fortschreiben werden“, kommentiert Städel-Direktor Max Hollein.

 

 

INFO:

 

Als nächste Sonderausstellung im Jubiläumsjahr des Städel Museums zeigt das Frankfurter Museum vom 22. Juli bis 18. Oktober 2015 „Die 80er. Figurative Malerei in der BRD“. Mit rund 100 Werken von insgesamt 27 Künstlerinnen und Künstlern beleuchtet die Schau jene neuartige, irritierende und überaus dynamische figurative Malerei, die sich in den 1980er-Jahren nahezu zeitgleich vor allem in den Zentren Berlin, Hamburg und dem Rheinland entwickelte. Zu sehen sind Arbeiten u. a. von Ina Barfuss, Werner Büttner, Walter Dahn, Jiří Georg Dokoupil, Rainer Fetting, Georg Herold, Martin Kippenberger, Helmut Middendorf, Christa Näher, Albert Oehlen, Salomé oder Andreas Schulze.

 

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