Sebastião Salgado in Schwarz Weiß in Berlin, Teil 2

 

Hanswerner Kruse

 

Berlin (Weltexpresso) - Auf einem dunklen Nachtbild sind vorne undeutlich einige Brillenkaimane zu erkennen, im Hintergrund leuchten nur noch zahllose Augenpaare dieser Krokodilart. Neben dem Foto erläutert eine Tafel, dass in dem brasilianischen Sumpfgebiet Pantanal, dem größten der Erde, mehr als zehn Millionen dieser Kaimane leben.

 

Jede Fotografie der Ausstellung wird ausführlich erklärt, doch alle diese Erklärungen lassen sich bei einem Besuch gar nicht erfassen. Der großformatige Katalog enthält chronologisch sämtliche, oft zweiseitige Fotos der Ausstellung sowie alle erklärenden Texte. Dadurch können auch diejenigen, die „Genesis“ nicht sehen konnten, einen starken Eindruck bekommen. Für die Besucher ist der Katalog durch seine Texte mehr als eine faszinierende Erinnerung. Salgados Fotografien sind nicht nur zum Staunen sondern belehren auch und erweitern die Wahrnehmung.

 

In seiner Einleitung macht er das Motiv seiner späteren Reisen deutlich, statt der Gefährdung unseres Planeten anzuprangern seine Schönheit zu erforschen: „Wir nannten das Projekt ‚Genesis’, denn wir wollten in der Zeit rückwärtsgehen.“ Darüberhinaus beschreibt der Fotograf liebevoll und engagiert die Besonderheiten der fünf verschiedenen, von ihm bereisten Gegenden der Welt.

 

 

Zitate von Sebastião Salgado zu „Genesis“:

 

Meine früheren Projekte waren Reisen durch die Irrungen und Wirrungen der Menschheit. Dieses hier ist meine Hommage an die Natur.“

 

Dieses Werk ist das Ergebnis meiner Reisen, eine visuelle Liebeserklärung an die Erhabenheit und Zartheit der Welt. Doch es ist zugleich auch eine Mahnung, so hoffe ich, dies nicht alles aufs Spiel zu setzen.“

 

 

INFO:

Katalog Sebastião Salgado „Genesis“, gebunden, 580 Seiten mit Einlegeheft Erklärungen zu den Fotos, Taschen-Verlag, 49,99 Euro