Schon heute über 78.000 begeisterte Besucher in  EDVARD MUCH UND DER MODERNE BLICK  in der Schirn-Frankfurt, die die Ausstellung bis zum 28. Mai verlängert

 

 

Helga Faber

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Das mit Frankfurt und Paris hat schlicht damit zu tun, daß die Ausstellung vom Centre Pompidou konzipiert wurde – konkret von deren Kuratorin für das 19. Jahrhundert, der Deutschen Angela Lampe - und dort zu rekordträchtigen Besucherzahlen von fast einer halben Million führte.

 

 Immerhin haben seit dem 9. Februar auch fast 80 000  die Frankfurter Version besucht, weshalb die Schirn Kunsthalle schon heute bekannt gibt, daß sie wegen des Besucherinteresses die Ausstellung „Edvard Munch. Der moderne Blick“ um zwei Wochen bis zum 28. Mai 2012 verlängert. Das war auch angesagt, weil die Führungsangebote teilweise  knapp wurden.

 

In dem zusätzlichen Zeitraum sind nun auch wieder Führungen für Gruppen buchbar. Angebote wie die regulären öffentlichen Ausstellungsführungen, pädagogischen Programme und das Kultur-Ticket-Spezial der Deutschen Bahn können ebenfalls bis zum 28. Mai 2012 genutzt werden. Um Wartezeiten zu vermeiden, können auf der Internetseite www.munch-in-frankfurt.de auch für den verlängerten Zeitraum Eintrittskarten im Vorverkauf gebucht werden.

Daß Munch ein Renner werden wird, war schon zuvor klar, denn er bringt, wie wenig andere Maler die Verunsicherung des modernen Menschen und die daraus folgenden Ängste sehr direkt auf die Leinwand. Man kann sogar sagen, wo immer ‚Munch‘ im Titel einer Ausstellung miterwähnt ist, zieht er Besucher an. Es geht den Museen mit Munch so ein bißchen wie mit van Gogh. Anders als dieser, der Zeit seines Lebens kein einziges Bild verkaufte, war Munch von sich und seiner künstlerischen Arbeit durchaus überzeugt.

 

An Edvard Munch ist auch die Bandbreite der Malerei wichtig. Das bezieht sich nicht nur auf die formale Seite, nämlich die Verwendung fast aller Techniken außerhalb der Malerei wie verschiedenen Druckverfahren, sondern eben auch auf die inhaltliche Seite. Viel zu wenig bekannt sind seine Welterfassungsbilder, wo er – wie die Symbolisten oder auch die Esoteriker wie Steiner oder Ciurlionis – die Welt in ihren Strahlen, ihren Symbolen, ihren elektrischen Impulsen, in ihren Farben und ihren Formen malt. Eine ganz eigene Malerei, von der die Schirn auch derzeit Ausdruck gibt.

 

Das Museum faßt noch einmal zusammen: Edvard Munch (1863–1944) wird für seine ausdrucksstarke symbolistische Malerei gefeiert und gilt als Bahnbrecher des Expressionismus. Die in Zusammenarbeit mit dem Centre Pompidou in Paris entstandene Ausstellung in der Schirn bietet eine neue Sicht auf sein Schaffen: Edvard Munch war ganz und gar modern – so die These dieser rund 130 Werke umfassenden Schau. „Edvard Munch. Der moderne Blick“ stellt das wenig erforschte Spätwerk bis 1944 in den Vordergrund und beweist, dass Munch nicht nur ein Künstler des 19. Jahrhunderts, sondern ebenso des 20. Jahrhunderts war. Im Zentrum wird Munchs Auseinandersetzung mit modernen Aufnahmetechniken wie Fotografie und Film oder der intimen Theaterbühne stehen.

 

Seine Werke lassen erkennen, in welchem Maß er spezifisch fotografische oder filmische Kompositions- und Erzählformen, Posen und selbst Effekte in seine Malerei übernimmt. In Ergänzung zu den rund 60 Gemälden und 20 Arbeiten auf Papier sind zwei Kapitel Munchs eigener fotografischer und filmischer Produktion gewidmet. Gezeigt werden 50 Fotografien in Originalabzügen sowie vier Filme Munchs. Ein weiterer Aspekt der Ausstellung führt vor Augen, wie der Künstler ein und dasselbe Sujet in Zeichnungen, in der Fotografie, der Malerei, der Grafik und sogar der Bildhauerei verarbeitet hat. Die häufige Wiederaufnahme von Motiven ist ein wichtiger Schlüssel zum Verständnis von Munchs Werk.

Bis 28. Mai 2012
Anschließend vom 28.6. bis 12. 10. 2012 Tate Modern, London

www.schirn.de

Katalog: Edvard Munch. Der moderne Blick, hrsg. Schirn Kunsthalle Frankfurt, Verlag HatjeCantz 2012. Der Katalog ist ein getreues Abbild der Ausstellung und ihrer thematischen Differenzierung, kann dann natürlich durch Wortbeiträge, die These vom Neuen an Munch vertiefen.

Reihe Kunst zum Hören: Edvard Munch. Wir freuen uns immer, wenn eine Ausstellung durch HatjeCantz  auch die Verbindung von Schauen und Hören bietet. Dies geschieht, indem 23 Werke ausgewählt wurden, die im Buch auch abgebildet sind, die man also zu Hause anschaut, während man die Besprechung dazu hört. Sowohl als Vorbereitung zur Ausstellung wie auch als Vertiefung hervorragend geeignet.

 

KULTUR-TICKET-SPEZIAL: Mit dem Kultur-Ticket-Spezial der Deutschen Bahn für nur 39 € (2. Klasse) oder 59 € (1. Klasse) zur Ausstellung und zurück an einem Tag. Weitere Informationen unter www.bahn.de/kultur.

 

 ONLINE-MAGAZIN: www.schirn-magazin.de.