AUF DEN SPUREN VON INGE MORATH, bis 28. Mai im Fotografie Forum Frankfurt , Teil 1/2
Eric Fischling
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Auf wie viele Arten kann man einen europäischen Fluss fotografieren, und was können solche Bilder vermitteln? Mit der Ausstellung DONAUREISE. AUF DEN SPUREN VON INGE MORATH zeigt das FFF ein bildjournalistisches Projekt entlang an 2800 Flusskilometern – und feiert die weibliche Dokumentarfotografie.
Neun Frauen, acht Länder, ein Fluß
Unter dem Titel DONAUREISE. AUF DEN SPUREN VON INGE MORATH präsentiert das Fotografie Forum Frankfurt einen fotografischen Roadtrip quer durch Europa. Und es feiert zugleich die Rolle der Frauen in der zeitgenössischen Dokumentarfotografie. Die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit der Fundación Telefónica Madrid entstanden ist, zeigt mehr als 100 Arbeiten der acht internationalen Fotografinnen Olivia Arthur (GB), Lurdes R. Basolí (E), Kathryn Cook (USA/CH), Jessica Dimmock (USA), Claudia Guadarrama (MEX), Claire Martin (AUS), Emily Schi er (USA) und Ami Vitale (USA). Alle acht sind Preisträgerinnen des »Inge Morath Awards«, der jährlich von der Magnum Foundation und der Inge Morath Foundation an herausragende junge Fotojournalistinnen vergeben wird. Ergänzt wird die Schau mit Originalfotografien von Inge Morath (1923–2002) selbst.
Die gebürtige Österreicherin gilt als Pionierin des Fotojournalismus. 1951 begann sie ihre Laufbahn als Fotografin, von 1953 bis 1954 arbeitete sie als Assistentin für Henri Cartier-Bresson, 1955 wurde sie als erste Frau Mitglied in der Agentur Magnum Photos. Für ihre Fotodokumentationen, Bücher und Aufträge reiste sie in zahlreiche Länder der Welt – und immer wieder auch an die Donau. 1958 unternahm sie eine erste fotografische Expedition entlang der Donau, scheiterte jedoch am Eisernen Vorhang. Auch später, als sie längst mit ihrem Mann, dem US-Schriftsteller Arthur Miller, in den USA lebte, zog es sie fotografsch immer wieder an »ihre« Donau. Anfang der 1990er Jahre entstanden während verschiedener Aufenthalte auf Einladung der Galerie Fotohof Salzburg einzigartige Aufnahmen vom Fluss und dem Leben an seinen Ufern, auch in den Ländern des ehemaligen Ostblocks. Moraths Antrieb in all diesen Jahren war die Frage: »Auf wie viele Arten kann man Wasser fotografieren, und was können solche Bilder vermitteln?« Ihre Antwort: »Ein Fluß hat eine Geschichte, an seine Ufer geschrieben von Generationen von Menschen, die uns im Grunde ihre Geschichten dort hinterlassen haben.«
Moraths Geschichten-Sehnsucht folgten Jahrzehnte später die acht jungen preisgekrönten Fotografinnen, deren Arbeiten nun in Frankfurt zu sehen sind. Ihr Plan: Sich auf den Spuren der großen Wegbereiterin von der Donau inspirieren lassen zu fotojournalistischen Geschichten. Nach Tausenden von E-Mails, stundenlangen Online-Gesprächen und einer Crowd-Funding-Kampagne entstand »Danube revisited. The Inge Morath Truck Project«. Die vier Initiatorinnen des Projekts waren Lurdes R. Basolí, Olivia Arthur, Claire Martin und Emily Schiffer.
Fortsetzung folgt
Foto:
Eine Ausstellung von:
Fotografie Forum Frankfurt is supported by Förderkreis Fotografie Forum Frankfurt e.V., Stadt Frankfurt am Main, Sparda-Bank Hessen eG and Olympus Deutschland GmbH. For their cooperation we would also like to thank Fundación Telefónica Madrid and Fotohof Salzburg, Lender of Inge Morath photographs, and all other sponsors.
Künstlerinnen: Olivia Arthur, Lurdes R. Basolí, Kathryn Cook, Jessica Dimmock, Claudia Guadarrama, Claire Martin, Emily Schier, Ami Vitale und Inge Morath
ÖFFENTLICHE FÜHRUNG
immer mittwochs um 18 Uhr (im Eintritt enthalten) Gruppenführungen auf Anfrage
ÖFFNUNGSZEITEN
während der Ausstellung
Di-So 11-18 Uhr, Mi 11-20 Uhr, Mo geschlossen
EINTRITT
regulär 6 Euro, ermäßigt 3 Euro