In der zentralen Ausstellungshalle im Giardini schauen wir bei den Flüchtlingen vorbei, die vom dänisch-isländischen Künstler Olafur Eliasson zu einem Workshop eingeladen wurden. Gemeinsam mit Aktivisten von Nicht-Regierungsorganisationen fertigen sie interessante grüne Designerlampen: Das grüne Leuchten sei ein Akt des Willkommens meint Eliasson. Spender von 250 Euro erhalten solch ein Leuchtobjekt.

Die Situation der Asyl suchenden Menschen wird auf dieser Biennale häufig thematisiert:

Die Australierin Tracey Moffatt präsentiert neben ihrer Leinenbeutel-Aktion (von der wir bereits schrieben) einen kurzen berührenden Videoclip, ohne die Besucher damit moralisch zu überwältigen.

Die Hollywoodstars Julianne Moore und Alec Baldwin haben sich mit südafrikanischen Filmern zusammengetan, um exemplarisch Flüchtlinge aus sechs verschiedenen Ländern vorzustellen. Deren in Interviews erzählten Gänsehaut-Geschichten werden im südafrikanischen Pavillon gezeigt.

Irgendwo mitten in Venedig, im zweiten Stock eines Hotels, entdecken wir den „Pavillon“ von Zimbabwe. Künstlerinnen und Künstler aus dem afrikanischen Land setzen sich mit der Flucht ihrer Landsleute auseinander - und der Frage: „Was bleibt?“

Einige Häuser weiter hat eine Keramikkünstlerin aus Andorra die Wände eines ganzen Saals mit Hunderten von einfachen, nicht glasierten Tongefäßen bedeckt. Alle haben ähnliche Formen, sind aber aus unterschiedlich gefärbtem Ton hergestellt und gebrannt. Die Farben entsprechen den fünf menschlichen Hauttypen von ganz hell bis dunkelbraun: Diese Installation ist ein eindringliches künstlerisches Projekt gegen Rassismus!

Fotos: (c) hw und hwk