not KoecheDie Tops und Flops der Frankfurter Gastro-Szene

Notker Blechner

Frankfurt/ Main (Weltexpresso) – Alle Jahre wieder zittern Frankfurts Gastronomen vor der Flop-Liste des Gastro-Guides "Frankfurt geht aus". Diesmal hat es gleich zwei prominente Restaurants erwischt. Bei den Tops gab es indes einige Neuentdeckungen - neben Altbewährtem.

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Tatar vom Vogelsberger Wagyu Rind mit Piquillogelee, Eis von der ungestopften Gänseleber, Senfcrème, Rettich & Gurken-Relish - was Andreas Krolik vom Lafleur an diesem sonnigen Tag bei über 30 Grad aufgetischt hat, wirkt auf den ersten Blick etwas deplatziert. Aber - oh Wunder - irgendwie schmeckt das ungestopfte Gänseleber-Eis dann doch sehr erfrischend an diesem heißen Tag. Die Journalisten, die die Kostprobe genießen, sind begeistert.

Kein Wunder, Krolik ist der beste Koch der der Stadt. Wieder einmal hat ihn das Journal Frankfurt zum Top-Koch des Jahres und sein Restaurant Lafleur zum besten Gourmet-Tempel der Stadt in der Kategorie "Exklusiv" gewählt.




Hippe Tel-Aviv-Küche und Poke-Läden

Aber es gab auch viele neue Gesichter bei der diesjährigen Präsentation der Top-ess-Adressen in Frankfurt. Da ist zum Beispiel die Bar Shuka der Ardinast-Brüder im Bahnhofsviertel zu nennen. Sie haben unter dem Motto "Israel meets Palestine" die hippe neue Tel-Aviv-Küche nach Frankfurt gebracht. Lammfleisch, Auberginen und anderes Gemüse in großzügigen Hummus-Saucen oder Mango-Püree sind an heißen Sommertagen sehr beliebt.

Auch die Poké-Läden, die dem Hawaii-Trend nacheiufern, erfreuen sich in Frankfurt zunehmender Beliebtheit. Zur besten Poké-Adresse wählte die Jury das Onocubes aus dem Nordend. Hier locken Avocado Balls, Veggie Bowls und Coco Chicken.


Gute Tradition in Bornheim

Dass es nicht immer exotisch sein muss, beweist der Bornheimer Ratskeller, Das kürzlich neu eröffnete Restaurant hat den ersten Platz bei der klassischen deutschen Küche eingeheimst. Der Ratskeller holt sein Fleisch direkt aus seiner eigenen Metzgerei auf dem Gelände und setzt auf klassische alte Rezepte - wie Blutwurst mit Apfelweinsauce und Kartoffelpüree, gekochte Rinderbrust mit Meerrettichsauce und Wurzelgemüse oder frische Regenbogenforelle aus dem Taunus.

"Wir kochen wie 1870" sagt Mario Furlanello bei der Preisverleihung in der Genussakademie. Er setze auf einfache Gerichte, die aber selbst gemacht seien.


"Mehr hin- als angerichtet!"

Nicht alles hat freilich den Testern gefallen. Neun Restaurants landeten auf der gefürchteten Flop-Liste. Dazu zählen das mexikanische Sombrero am Frankfurter Zoo, die Traumkuh auf der Berger Straße ("zermatschte Burger!") und das Jingjang Asia am Flughafen ("Fleischfetzen, die als Rindfleisch verkauft werden!").

Selbst prominente Namen der Frankfurter Gastro-Szene tauchen auf der Flop-Liste auf. So bemängelte die Jury das Zenzakan. "Wir gehen davon aus, dass die Ameisen, die über unseren Tisch laufen, nicht zum Konzept gehören", monieren die Tester. Und auch das Margarete in der Altstadt kommt im Gastro-Guide schlecht weg. "Was nützt ein vollmundig angekündigtes Gericht zu stolzem Preis, das dann von der Küche mehr hin- als angerichtet wird".

Fotos:
© Frankfurt geht aus

Info:
Frankfurt geht aus 2020
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