Roswitha Cousin
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Eins, zwei, drei – und nach ein paar Tagen war es klar – vier Jungtiere gab es Ende Mai bei den Fossas im Katzendschungel. Zwar bemüht sich Mutter Sissi noch, ihren quirligen Nachwuchs daran zu hindern, die sichere Wurfbox auch tagsüber zu verlassen, aber immer häufiger sind die vier jetzt bei nachmittäglichen Ausflügen zu beobachten.
Am 30. Mai brachte das sieben Jahre alte Fossa-Weibchen Sissi vier Jungtiere zur Welt. Wissen Sie, was Fossas sind? Wenn man dazu sagt, daß sie im Katzendschungel geboren wurden, denkt man gleich falsch. Nein, es sind keine Katzen, auch wenn sie Ähnlichkeiten haben und wie eine Mischung aus Maus und Katze wirken und dann sind noch einige andere Tiere dabei . Sie gehören in keine der uns bekannten Familien, sondern sind nach Madagaskar benannt als dortige Raubtiere. Ihr Verhalten ist arttypisch.
Schon knapp drei Wochen zuvor war das sonst sehr harmonische Paar getrennt worden, denn bei den einzelgängerischen Fossas hat das Männchen an der Wurfhöhle nichts verloren, und die siebenjährige Sissi reagierte zunehmend gereizt auf den elfjährigen Boraha. Eine Wurfbox und eine Sichtschutzmatte zwischen den Gehegen wurden eingebracht und nun hieß es warten. Der Leibesumfang der eher zierlichen Sissi ließ schon einen größeren Wurf erwarten.
Das gute, vertrauensvolle Verhältnis zwischen den Tieren und ihrem Pfleger-Team ermöglichte von Beginn an eine wöchentliche Sichtkontrolle der Wurfbox in Anwesenheit der Mutter. Im Alter von knapp sechs Wochen wurden die Vierlinge dann das erste Mal auch in die Hand genommen und von den Tierärztinnen untersucht. Dabei erhielten sie auch ihre Jungtierprophylaxe. Alle vier sind gesund und munter. Die Geschlechtsbestimmung bei sehr jungen Fossas ist nicht ganz einfach. Es sieht aber so aus, als ob es sich um zwei Weibchen und zwei Männchen handelt.
„Für mich ist es immer eine besondere Freude, wenn der Zoo Erfolge in seiner Kernaufgabe, dem Erhalt in der Natur hochbedrohter Arten, vermelden kann“, sagt Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft. „Angesichts der Bedrohung, der die Fossas in ihrem Ursprungsgebiet in Madagaskar ausgesetzt sind, ist der Erhalt einer Reserve-population in Menschenobhut möglicherweise die letzte Zuflucht vor der endgültigen Ausrottung.“
„Sissi ist eine sehr fürsorgliche Mutter. Ganz arttypisch wechselt sie mit den Jungtieren regelmäßig zwischen den beiden Wurfboxen. Bei vier zunehmend agilen Jungtieren ist das schon eine große Aufgabe, die die Mutter aber prima meistert. Wir freuen uns gemeinsam mit unseren Besucherinnen und Besuchern auf die kommenden Monate, in denen die vier ihre Anlage unsicher machen werden“, erklärt Zoodirektor Miguel Casares.
Wissenswertes über Fossas
Die Fossa (Cryptoprocta ferox) wird gelegentlich auch Frettkatze genannt – dabei ist die Fossa (trotz einiger anatomischer Ähnlichkeiten) gar keine Katze. Sie gehört zur Familie der Madagaskar-Raubtiere (Eupleridae) und ist das größte Raubtier der Insel. Die territorialen Einzelgänger ernähren sich vorwiegend von Lemuren, kleineren Säugetieren und Vögeln.
In ihrer Heimat sind die Fossas als Hühnerdiebe verschrien und werden gezielt bejagt. Aber nicht nur aus diesem Grund gilt die Art als gefährdet. Durch Zersiedlung und Umwandlung von Regen- und Trockenwäldern in Ackerland verlieren sie ihren Lebensraum. Die Weltnaturschutzunion IUCN schätzt den Bestand ausgewachsener Tiere derzeit auf weniger als 3000 Individuen.
Foto:
© Zoo Frankfurt
Das gute, vertrauensvolle Verhältnis zwischen den Tieren und ihrem Pfleger-Team ermöglichte von Beginn an eine wöchentliche Sichtkontrolle der Wurfbox in Anwesenheit der Mutter. Im Alter von knapp sechs Wochen wurden die Vierlinge dann das erste Mal auch in die Hand genommen und von den Tierärztinnen untersucht. Dabei erhielten sie auch ihre Jungtierprophylaxe. Alle vier sind gesund und munter. Die Geschlechtsbestimmung bei sehr jungen Fossas ist nicht ganz einfach. Es sieht aber so aus, als ob es sich um zwei Weibchen und zwei Männchen handelt.
„Für mich ist es immer eine besondere Freude, wenn der Zoo Erfolge in seiner Kernaufgabe, dem Erhalt in der Natur hochbedrohter Arten, vermelden kann“, sagt Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft. „Angesichts der Bedrohung, der die Fossas in ihrem Ursprungsgebiet in Madagaskar ausgesetzt sind, ist der Erhalt einer Reserve-population in Menschenobhut möglicherweise die letzte Zuflucht vor der endgültigen Ausrottung.“
„Sissi ist eine sehr fürsorgliche Mutter. Ganz arttypisch wechselt sie mit den Jungtieren regelmäßig zwischen den beiden Wurfboxen. Bei vier zunehmend agilen Jungtieren ist das schon eine große Aufgabe, die die Mutter aber prima meistert. Wir freuen uns gemeinsam mit unseren Besucherinnen und Besuchern auf die kommenden Monate, in denen die vier ihre Anlage unsicher machen werden“, erklärt Zoodirektor Miguel Casares.
Wissenswertes über Fossas
Die Fossa (Cryptoprocta ferox) wird gelegentlich auch Frettkatze genannt – dabei ist die Fossa (trotz einiger anatomischer Ähnlichkeiten) gar keine Katze. Sie gehört zur Familie der Madagaskar-Raubtiere (Eupleridae) und ist das größte Raubtier der Insel. Die territorialen Einzelgänger ernähren sich vorwiegend von Lemuren, kleineren Säugetieren und Vögeln.
In ihrer Heimat sind die Fossas als Hühnerdiebe verschrien und werden gezielt bejagt. Aber nicht nur aus diesem Grund gilt die Art als gefährdet. Durch Zersiedlung und Umwandlung von Regen- und Trockenwäldern in Ackerland verlieren sie ihren Lebensraum. Die Weltnaturschutzunion IUCN schätzt den Bestand ausgewachsener Tiere derzeit auf weniger als 3000 Individuen.
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© Zoo Frankfurt