die habseligkeiten eines obdachlosen liegen vor einem eingang trotz der extremen wetterbedingungen meiden viele obdachlose menschen die notunterkuenfte Die Stadt Frankfurt versucht zu helfen 

Roswitha Cousin

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Haben Sie die Bilder im Fernsehen gesehen, mit welcher Ausrüstung Obdachlose in dieser Kälte draußen übernachten wollen? Es stockt einem das Herz. Gottseidank ist in vielen Städten das Angebot zum sicheren Übernachten in Häusern oder Gemeinschaftsunterkünften, auch in Bussen ausgeweitet worden. Und dann war bei den Bildern auch ein Obdachloser, der sagte, ja, er fände das gut mit dem zusätzlichen Angebot der Schlafplätze, aber für ihn käme das leider nicht in Frage, denn er habe ja einen Hund und der dürfe nicht mitübernachten. Und da stockt das Herz erneut. Man versteht ja, daß Tiere zusätzliche Probleme machen, aber solche Bedingungen wie10 Grad Minus , machen kurzfristige Entscheidungen  für Menschen und Tiere nötig. Man stellt sich vor: in dieser Kälte ein Mensch und ein Hund draußen in der Nacht. Und nicht nur einer, sondern alle Obdachlose mit Tieren! Da muß man doch etwas tun!


Angesichts der Kälte in dieser und der kommenden Woche hat das Sozialdezernat der Stadt Frankfurt schon am Wochenende die Winterhilfe für Obdachlose verstärkt. So wurden die Öffnungszeiten der Winterübernachtung in der B-Ebene der U-Bahn-Station Eschersheimer Tor verlängert: Sie öffnet jetzt um 20 Uhr statt um 22 Uhr und schließt erst um 12 Uhr mittags statt um 10.30 Uhr. Dort gibt es 150 Schlafplätze, von denen derzeit rund 100 nachts belegt sind. Die Platzzahl kann bei Bedarf kurzfristig aufgestockt werden; insgesamt stehen dort 1500 Quadratmeter Fläche zur Verfügung. Im „Wintercafé“ gibt es in der B-Ebene des Eschersheimer Tors ab 6 Uhr heiße Getränke und Gebäck.

Etwa 80 Menschen haben trotz dieses niedrigschwelligen Angebots in den letzten Tagen draußen übernachtet. Sie werden jede Nacht vom Kältebus aufgesucht und eingeladen, sich in eine Einrichtung der Obdachlosenhilfe fahren zu lassen. Die Sozialarbeiter können aber niemanden gegen seinen Willen mitnehmen – es sei denn, er gefährdet sich selbst oder andere. Der Frankfurter Verein für soziale Heimstättten, der im Auftrag der Stadt den Kältebus betreibt, hat die Ausstattung des Busses mit Isomatten und Schlafsäcken verstärkt.

Tagsüber sind Sozialarbeiter in der Stadt unterwegs, die die Obdachlosen an ihren Plätzen aufsuchen. „Wir wollen, dass alle Menschen in Frankfurt diesen besonders harten Winter gut überstehen“, sagt Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld. „Deshalb bieten wir in diesen kalten Wochen auch Menschen die Unterbringung in einer Einrichtung an, die keinen Rechtsanspruch auf Sozialleistungen in Deutschland haben. Wir brauchen dafür auch die Mithilfe der Bevölkerung. Wer jemanden bei Eiseskälte an einem ungewohnten Platz draußen übernachten sieht, informiere bitte den Kältebus.“ Das Team des Kältebusses ist unter der Telefonnummer 069/431414 zu erreichen. „In der Nacht von Sonntag auf Montag haben dort 30 aufmerksame Bürger angerufen. Dafür bedanke ich mich.“

Die Stadt Frankfurt nutzt für die Unterbringung der insgesamt 7500 Menschen ohne eigene Wohnung 44 Hotels, 58 Übergangsunterkünfte und zwei Notunterkünfte. Überdies stehen 425 Schlafplätze in mehreren Obdachloseneinrichtungen zur Verfügung. Von den Menschen ohne eigene Wohnung sind gut die Hälfte Geflüchtete und knapp die Hälfte Frankfurter Wohnungslose.

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Die Habseligkeiten eines Obdachlosen liegen vor einem Eingang. Trotz der extremen Wetterbedingungen meiden viele Obdachlose Menschen die Notunterkünfte
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