... über Wahn & Toleranz

„Leidet ein Mensch an einer Wahnvorstellung, so nennt man es Geisteskrankheit. Leiden viele Menschen an einer Wahnvorstellung, dann nennt man es Religion.“―Robert M. Pirsig



Robert Maynard Pirsigs Aphorismus wäre zu ergänzen:


„Leiden viele Religionen an Wahnvorstellungen, dann nennt man es Krieg zwischen Menschen.“― wie uns Nachrichten aus aller Welt ständig bestätigen.

Sakral ist meist banal und hat in der Geschichte der Menschheit immer zu Heiligen Kriegen geführt, nie zu Toleranz.


Im sogenannten „aufgeklärten“ Zeitalter wurden und werden Kriege zwischen Menschen mit Waffen ausgetragen, deren Herstellung und Verkauf mit dem Segen jener geschieht, die davon profitieren.

Das sind in den Industriestaaten nicht bloß jene, die Arbeit geben, sondern auch jene, die Arbeit nehmen, und dabei ist hier die Rede von Arbeitgebern und Arbeitnehmern im korrekten Sprach-Verständnis.

Wähler haben in Deutschland und in der Europäischen Union, Abgeordnete damit beauftragt, für ein friedliches Miteinander in der Welt zu arbeiten. Wähler sind die Arbeitgeber, die Abgeordneten sind die Arbeitnehmer.

Abgeordnete des Deutschen Bundestages und des Europäischen Parlaments haben soeben mit Mehrheiten beschlossen, weitere Geldmittel zu genehmigen für Militär-Einsätze, die schon seit geraumer Zeit gegen religiöse Wahnvorstellungen erfolglos waren.

„Es mag uns ärgern; aber Friede entsteht nicht dadurch, dass die Friedlichen friedlich sind. Friede herrscht nur, wenn die Friedlichen stärker sind als die Aggressoren, die Demokraten stärker als die Diktatoren und die Toleranten stärker als die Fanatiker.“— Peter Hohl

Noch so ein Aphorismus! Könnte auch von dem einen oder anderen gewählten Grünen Arbeitnehmer im Deutschen Bundestag stammen.

Die Vorzeige-Katholikin und Kämpferin gegen Dogma und Frauenfeindlichkeit, Uta Ranke-Heinemann, soeben mit 93 Jahren gestorben, setzte sich während des Vietnamkrieges für ein Verbot der Napalmbombe ein und reiste in den kommunistischen Norden. 1979 brachte sie Lebensmittel in das hungernde Kambodscha.

Ein Aphorismus ihres Vaters, des früheren Bundespräsidenten Gustav Heinemann, soll hier in Erinnerung gerufen werden:

„Wer mit dem Finger auf andere zeigt, sollte nicht vergessen, dass drei der selben Hand auf ihn selber gerichtet sind.“

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Info:
https://gutezitate.com/autor/robert-m.-pirsig
https://gutezitate.com/autor/peter-hohl
https://gutezitate.com/zitat/181323
https://de.wikipedia.org/wiki/Uta_Ranke-Heinemann

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