Barlauch Foto ZollerTipps und Informationen von Fernsehkoch Roy Kieferle

Sabine Zoller

Dobel (Weltexpresso) - Mit Körben bestückt sieht man nun die ersten Wanderer, um auf sicherem Terrain ein besonderes Wildkraut mit einem betörend aromatischen Duft zu pflücken. Da sich die Blätter des Bärlauchs dem schönen, aber leider giftigen Maiglöckchen ähneln, sind folgende Tipps sicherlich hilfreich: wer unerfahren ist, sollte stets prüfen, ob sich beim Zerreiben der Blätter ein deutlich wahrnehmbarer Knoblauchgeruch entfaltet.

Jahrhundertkraut

Das in Vergessenheit geratene „Jahrhundertkraut“ liebt feuchten, humusreichen Boden und hat als kleiner Bruder des Knoblauchs in den vergangenen Jahren stetig steigend eine mittlerweile große Popularität erreicht. Grund dafür sind die Vitalstoffe. „Seine prall gefüllten Blätter enthalten mehr Eisen, Magnesium, Mangan, Vitamin C, ätherische Öle, Schwefelverbindungen und Chlorophyll als Knoblauch“, erklärt der auf dem Dobel lebende Fachmann und Fernsehkoch Roy Kieferle. Der Naturkost-Koch liebt eine vitale Küche und hat sich daher intensiv mit der Verwendung des Krautes beschäftigt, das bereits als Großmutters Küchengewürz für Gesundheit und Wohlbefinden sorgte.


Multitalent

Das gesundheitliche Multitalent kommt bestens als Helfer bei  Herz-Kreislaufproblemen, Verdauungsbeschwerden, Entschlackung und Senkung von Harnsäure und Cholesterin zum Einsatz. Nach dem Motto: „Viel hilft nicht viel!“ mahnt Kieferle allerdings zur Sparsamkeit im Umgang mit  Bärlauch. Oft werden bei Rezepten zu große Mengen von Bärlauch angegeben. „Das ist zwar gut gemeint, aber vollkommen übertrieben“, so der Bärlauchprofi, der davon berichtet, dass dann die Galle schnell empfindlich mit Übelkeit und Durchfall reagiert. Wer Bärlauch verarbeitet kann Blüten, Stiele, Blätter und Wurzeln verwenden.

Als einfaches Rezept gilt: Möhre, Sellerie und Petersilienwurzel schälen, schneiden, zerkleinern und dann den geschnittenen Bärlauch untermischen, mit einer Prise Salz und Zucker abschmecken und fertig ist die Gewürzmischung, die den heute klassischen Maggi-Würfel ersetzt. Neben Bärlauch-Pesto lässt sich das Wunderkraut auch als Wein und  Schnaps ansetzten und schmeckt als Gewürzöl und Essig nicht nur zu Salaten. Als einfaches Pesto kann das Bärlauchkraut auch mit Öl und Parmesan gemixt werden.

Fotos:
© Zoller
Das Bild mit den vielen Sammlern ist schon 2018 entstanden