DER BLICK AUF DIE ANDEREN

DER BLICK AUF DIE ANDEREN

Die Slowakei schlägt einen neuen Weg in ihrer Impfkampagne ein: Ab Montag können sich Slowaken mit dem russischen Vakzin Sputnik V impfen lassen – obwohl der Impfstoff noch gar nicht in der EU zugelassen ist. Schon vorab können sich Impfwillige auf einem Onlineportal registrieren, doch das Interesse hält sich offenbar in Grenzen. Bisher haben sich nur etwa 5.300 Menschen angemeldet, berichtet die Tageszeitung „Denník N".

Für die Regierung entsteht dadurch ein Problem: Der frühere Regierungschef und jetzige Finanzminister Igor Matovic (im Foto) hatte 200.000 Dosen von Sputnik V aus Russland gekauft. Die Haltbarkeit dieser Impfdosen läuft im Sommer ab – und abgelaufene Vakzine dürfen nicht verimpft werden. Für Matovic ist es nicht der erste Ärger mit seiner Bestellung: Bei einigen Impfdosen wurden bereits Mängel festgestellt, sodass sie aussortiert werden mussten. Es folgte eine Regierungskrise und er selbst musste infolgedessen als Regierungschef zurücktreten.

In den sozialen Medien machte Matovic eine „dreimonatige niederträchtige Kampagne“ gegen Sputnik V für das zurückhaltende Interesse der Bevölkerung verantwortlich. Er selbst will sich jedoch auch nicht damit impfen lassen. Seine Begründung: Er müsse als Minister viel reisen, die Sputnik-V-Impfung werde aber nicht von allen Ländern anerkannt, wie er der Zeitung „Sme“ sagte. Insgesamt wurden in der Slowakei laut der Regierung etwa 13.000 Menschen erst-geimpft. Rund 9.000 gelten als vollständig immunisiert.


DER LICHTBLICK

Etwa ein Fünftel (16,7 Millionen) der Deutschen ist inzwischen vollständig gegen Corona geimpft, wie aus den Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Zudem haben mehr als 37 Millionen ihre erste Impfdosis erhalten. In der kommenden Woche dürfte das Impftempo nochmal angezogen werden: Ab dem 7. Juni fällt die Impf-Priorisierung.