Eine neue Berufsausbildung?Klaus Jürgen Schmidt
Norddeutschland (Weltexpresso) – Opa hatte die Idee von seinen Enkeln. Die hatten nie etwas am Hut gehabt mit Logarithmen. Er, der ehemalige Marine-Ausbilder, hatte einmal versucht, es ihnen zu erklären: „Als Logarithmus einer Zahl bezeichnet man den Exponenten, mit dem eine vorher festgelegte Zahl – die Basis, potenziert werden muss, um die gegebene Zahl – den Numerus – zu erhalten. Logarithmen sind nur für positive reelle Zahlen definiert, auch die Basis muss positiv sein.“
„Häh?“
Opa noch einmal: „Mit Logarithmen lassen sich sehr stark wachsende Zahlenreihen übersichtlich darstellen, da der Logarithmus für große Zahlen viel langsamer steigt als die Zahlen selbst. Auch beschreiben Logarithmen auf mathematisch elegante Weise viele technische Prozesse und auch Phänomene der Natur, zum Beispiel die Spirale eines Schneckenhauses oder die Wahrnehmung unterschiedlicher Lautstärken durch das menschliche
Ohr.“
„Häh? ... Meinst du Algorithmen, Opa?“
Das war der Moment gewesen, in dem es bei Opa gefunkt hatte:
Die Ballerspiele der Enkel mit ihren Computern ... natürlich, die funktionierten nur dank Algorithmen!
Nie würde er sie für Winkel-Berechnungen begeistern können, zur Arbeit mit einem Sextanten, zu all dem, was er einstmals seinen Marine-Schülern hatte beibringen müssen, damit die Kurs halten und – wenn erforderlich – auch die ballistischen Kurven ihrer Geschosse auf feindliche Schiffe korrekt berechnen konnten.
Von da an interessierte sich Opa für's Ballern am Computer und merkte rasch, dass es die Enkel längst besser drauf hatten als er, im richtigen Augenblick die richtigen Knöpfe zu drücken. Von dieser Erkenntnis-Basis aus potenzierte sich seine Idee, bis er schließlich den Exponenten gefunden hatte, der ihm zum Numerus verhalf.
In anderen Worten: Er musste ihnen nicht lange erklären, dass Drohnen nicht bloß die männlichen Tiere bei Bienen, Wespen und Hornissen sind. Er hatte schlicht eine Drohne gekauft und ihnen gezeigt, dass ihr Steuern denkbar einfach ist, das Flugverhalten top und die Flugzeit mit gut 30 Minuten super. Die knackig scharfen Live-Videoaufnahmen von allem, was am Boden krauchte, machten richtig Freude.
Opa hatte das Potential der Ballerspiele für die Ausbildung seiner Enkel zu künftigen Drohnen-Piloten erkannt.
Foto:
©ARD
Info:
Quelle:
„Häh? ... Meinst du Algorithmen, Opa?“
Das war der Moment gewesen, in dem es bei Opa gefunkt hatte:
Die Ballerspiele der Enkel mit ihren Computern ... natürlich, die funktionierten nur dank Algorithmen!
Nie würde er sie für Winkel-Berechnungen begeistern können, zur Arbeit mit einem Sextanten, zu all dem, was er einstmals seinen Marine-Schülern hatte beibringen müssen, damit die Kurs halten und – wenn erforderlich – auch die ballistischen Kurven ihrer Geschosse auf feindliche Schiffe korrekt berechnen konnten.
Von da an interessierte sich Opa für's Ballern am Computer und merkte rasch, dass es die Enkel längst besser drauf hatten als er, im richtigen Augenblick die richtigen Knöpfe zu drücken. Von dieser Erkenntnis-Basis aus potenzierte sich seine Idee, bis er schließlich den Exponenten gefunden hatte, der ihm zum Numerus verhalf.
In anderen Worten: Er musste ihnen nicht lange erklären, dass Drohnen nicht bloß die männlichen Tiere bei Bienen, Wespen und Hornissen sind. Er hatte schlicht eine Drohne gekauft und ihnen gezeigt, dass ihr Steuern denkbar einfach ist, das Flugverhalten top und die Flugzeit mit gut 30 Minuten super. Die knackig scharfen Live-Videoaufnahmen von allem, was am Boden krauchte, machten richtig Freude.
Opa hatte das Potential der Ballerspiele für die Ausbildung seiner Enkel zu künftigen Drohnen-Piloten erkannt.
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©ARD
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