Wie eine Hamburger Lehrerin China half, sich der Welt zu öffnen, und was ich von Lisa Niebank lernte

Klaus Jürgen Schmidt

Norddeutschland (Weltexpresso) – Lisa Niebank war einer der wenigen Menschen, die ich kennengelernt habe, der einsam und konsequent lernte und – seiner überprüften Wahrnehmung folgend – einem fremden Volk diente, ihm half, sich der Welt zu öffnen. Durch ihre knapp zehnjährige Arbeit in der deutschsprachigen Abteilung des Fremdsprachen-Instituts Nummer Eins in Peking ist – bis heute unerkannt – eine Basis gelegt worden für die erst seit wenigen Jahren florierende deutsch-chinesische Zusammenarbeit in Handel, Wissenschaft und Kultur.

Am formalen Anfang dieser Kooperation stand ein von Lisa Niebank geprägtes Detail, eine unbeachtet gebliebene, aber ihrer Überzeugung entsprechende Geste der Völkerverständigung: Als Walter Scheel als erster Bundespräsident seine Reise nach China vorbereitete, bat mich Lisa Niebank aus Peking – zum ersten Mal – um materielle Hilfe. Die erste Bitte reichte ich an das Präsidialamt weiter – deutsche Sprachlehrbücher (mit Dank für den Hinweis aus dem Scheel-Stab), die zweite konnte ich selber erfüllen – Gesangsnoten für das deutsche Volkslied "Hoch auf dem gelben Wagen"; ein chinesischer Kinderchor hat es dem Walter Scheel bei dessen Ankunft gesungen.

Gedanken- und Kulturaustausch, das war Lisa Niebanks Erkenntnis im Leben unter einem fremden Volk, ist Voraussetzung für gegenseitiges Verstehen. Sie hat dafür den Bann in ihrer alten Heimat in Kauf genommen, der sie von zwei Seiten traf – sie verlor ihren Beamtenstatus als Hamburger Lehrerin, und sie gewann nie das Verständnis der dogmatischen Maoisten, die von Hamburg aus ihre ideologischen Fraktionskämpfe bis zur späteren Selbstaufgabe führten.

Dabei war der Grundstein für ihre Weltoffenheit in einem privaten Hamburger Institut gelegt worden, das schon vor dem Zweiten Weltkrieg mit unorthodoxen sozialistischen Verhaltensformen experimentierte. Der Rest der Niebank-Familie ordnete sich nach dem Weltkrieg in die politische und wirtschaftliche Restauration der Bundesrepublik Deutschland ein – mit Mode-Boutiquen. Lisa dagegen verbrachte ihre Lehrerferien in der Gesellschaft von Menschen, die über die Grenzen des Kalten Krieges Begegnungen suchten und früh das Blockdenken zu überwinden suchten.
Als Mitglied des "Weltfriedensrates", von Geheimdiensten argwöhnisch beobachtetes internationales Gesprächsforum und in westlichen Medien gewöhnlich als "Moskau-orientiert" bezeichnet, reiste sie auf eigene Kosten zu Konferenzen und "fact finding missions" über die Kontinente.
Bei einer solchen Veranstaltung in Tokio kam es zu einem schicksalhaften Zwischenfall.

Es war Mitte der Sechziger Jahre. Das Bündnis mit der Sowjetunion, die China zwischen 1950 und 1960 beim Aufbau des Landes unterstützt hatte, war zerbrochen. Im sogenannten "Kampf zweier Linien" setzte Mao Tse-tung noch einmal seine Idee von der Volksmobilisierung durch, die "Große Proletarische Kulturrevolution" hatte begonnen. Der ideologische Streit zwischen Moskau und Peking wurde erstmals auf einer internationalen Konferenz ausgetragen.
Lisa Niebank hörte dem chinesischen Vertreter interessiert zu, seine Argumente beschäftigten sie noch, als alle Delegierten der Moskau-treuen Parteien geschlossen den Saal verließen. Sie saß plötzlich allein auf ihrem Rang. Das blieb nicht unbemerkt. Die chinesische Delegation meinte, sich bei ihr bedanken zu müssen. Im Gespräch erfuhren die Chinesen auch, daß Lisa Niebank Deutsch unterrichtete.
"Sie brauchten dringend Deutsch-Lehrer," erinnerte sie sich 1971 bei unserer ersten Begegnung in ihrer kleinen Hamburger Wohnung, "und sie luden mich ein, nach Peking zu kommen. Nach Peking! Als Hamburger Beamtin! Ich flog – und fand, daß ich gebraucht wurde."
Die Hamburger Schulbehörde fand das nicht. Lisa Niebank nahm zunächst unbezahlten Urlaub und das Risiko in Kauf, daß ihr später die Rente verloren gehen könnte. Andererseits machte sie ihren neuen Arbeitgebern von vorneherein klar, dass sie sich jederzeit die Möglichkeit offenhielt, nach Deutschland zurückzukehren – in ihr bescheidenes Hamburger Appartement.

Das verwandelte sich mit den Jahren in eine umfangreiche Bibliothek des Wissens über China – mit ihr im Mittelpunkt, wenn ich in den wenigen Wochen ihrer Heimataufenthalte, oft vom frühen Morgen bis zum späten Abend, in spannenden Diskussionen Details aus ihrem Alltag hinter dem damals sonst völlig undurchlässigen "Bambusvorhang" erfuhr. Diese Erlebnisse wurden von ihr mit einer erstaunlich wachen Wahrnehmungsfähigkeit reflektiert und mit solidarischer Distanz an der Theorie gemessen.

Es war die Zeit erwachenden Interesses in Zirkeln von sogenannten "Old-China-Hands", Vertretern alter Handelshäuser, Spähern moderner Konzerne, Sinologen aller Schattierungen und Politikern an den Außenrändern der Bonner Parteien, die sich zusammenzufinden begannen, um die Perspektiven zu erörtern.
Das Hamburger "Haus Rissen", einst mit übriggebliebenen CDUWahlkampfgeldern gegründet, war ab 1969 Forum solcher nichtöffentlichen Debatten, zu denen später auch Lisa Niebank Einladungen erhielt, die sie jedoch voller Mißtrauen ablehnte, während ichvoller journalistischer Neugier kein Treffen dieser "Old-China-Hands" ausließ.
Durchaus unterschiedliche Interessen brachte sie in jenen Jahren zusammen: Nostalgie, Marktwitterung und die "chinesische Karte", die Gegner der Annäherung Bonns an Moskau spielen wollten. Alle drei Motive waren Lisa Niebank suspekt, ganz besonders aber jene Sinologen, die ihre Ideologie-Forschung in den Dienst politischen und wirtschaftlichen Spekulierens stellten.

Abnehmer meiner allerersten analytischen Versuche waren zwei Publikationen am Rande des linken Spektrums, die Hamburger NEUE POLITIK und die Düsseldorfer DEUTSCHE VOLKSZEITUNG, die erste herausgegeben von dem alten China-Kenner Wolf Schenke, die zweite ein Organ der Deutschen Friedensunion, das sich in der Tradition des Reichskanzlers Joseph Wirth fühlte. Der hatte 1922 den Rapallo-Vertrag zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion abgeschlossen und war in den Fünfziger Jahren gegen eine politische und militärische Westintegration der BRD zugunsten einer Verständigung mit der UdSSR eingetreten.
Beiden Organen war meine unorthodoxe Sehweise der Vorgänge in der sogenannten Dritten Welt recht, solange sie nicht mit eigenen Dogmen kollidierte. Bei der DEUTSCHEN VOLKSZEITUNG war die Grenze in dem Moment erreicht, als sich meine damaligen Einsichten in Maos Widerspruchstheorien zu Ungunsten der Moskauer Zentralismuspraxis verschärften. Im Falle Wolf Schenke war die Trennung schmerzhafter, es wurde meine erste Erfahrung mit journalistischer Unaufrichtigkeit.

Schenke hatte ein Buch neu aufgelegt, das seine Erlebnisse als junger Berichterstatter im China des Umbruchs festhielt. Er gab es mir zur Rezension – aber er verschwieg, was ich Monate später in der Bremer Staatsbibliothek in der zerfledderten Ausgabe seines Original-China-Buches las.
Wolf Schenke war während des Dritten Reichs als Korrespondent des VÖLKISCHEN BEOBACHTERS nicht bloß ein Verehrer Chiang Kai-sheks gewesen, des Gegenspielers von Mao Tse-tung, er hatte in seinen Schilderungen auch die Nazi-Terminologie vom "Untermenschen" verwendet.
In der neuen Auflage hatte Schenke schlicht alle entsprechenden Passagen weggelassen, inklusive eines Fotos Chiangs mit handschriftlicher Widmung.
Nun hätte mir egal sein können, welche Seite der junge China-Reporter damals favorisierte, hätte Schenke nicht den Versuch unternommen, seine eigene Vergangenheit zu fälschen – mit mir als arglosem Rezensenten. Ich begriff – lange vor dem Fall Werner Höfer – daß die Auseinandersetzung mit eigenen Fehleinschätzungen, die nachträgliche Reflektion von Urteilen – daß Selbstkritik allgemein – nicht zu den stärksten Eigenschaften von Journalisten gehört.
Das schrieb ich Wolf Schenke, er hat mir nie geantwortet.

Ich denke, es war Lisa Niebank, die – im Umgang mit dem gesprochenen und dem geschriebenen Wort – mich diese Essenz journalistischer Existenzberechtigung lehrte, Reflektion des eigenen Handelns, innehalten und evaluieren wie ein Architekt: Stimmt mein Fundament noch?
Dies geschah 1971, dem Jahr unserer ersten Begegnungen in ihrer kleinen Wohnung hoch über Hamburg. Manchmal saßen wir wie im Wolkenkuckucksheim, eingehüllt in Nebel, der uns die Sicht auf die Hansestadt unter uns versperrte, oft aber ging die Sonne, inroten Dunst gehüllt, hinter dem fernen Hafen unter, glühend wie meine Sehnsucht, endlich selber aus den Büchern, Seminaren, Manuskripten in den Schoß fremder Völker zu tauchen.

Radio Peking, das ich fast jeden Abend mit einem guten Kurzwellenempfänger hörte, hatte doch eine deutschsprachige Abteilung!??
Lisa Niebank war weise genug, meinen Wunsch nicht zu unterstützen. Sie berichtete von jungen deutschen Maoisten, gescheiterten Pilgern in einer Welt, in der Meinungsterror und Richtungskämpfe zunehmend Opfer forderten. Sie sprach von Freunden, die durch Jugendbrigaden aus den Wohnungen geholt und nach demütigenden Prozeduren zur Landarbeit gezwungen wurden, darunter auch Ausländer, die, wie sie, zum Helfen nach China gekommen waren.

Es war für mich eine Zeit der Desillusionierung. "Warum gehen Sie zurück in dieses Land?"
"Ich werde gebraucht. – Sehen Sie, die Zeit Maos geht zu Ende. Was wir gerade in China erleben, ist die Perversion seiner Ideen. Unter Berufung auf sein Wort herrscht Menschenverachtung, herrscht Chaos. Es ist nicht mehr die von Mao geforderte Überprüfung von Erreichtem in immer neuen Zyklen der Weiterentwicklung, es ist keine Mobilisierung des Volkes. Das Volk ist in die Hände von Erbschleichern gefallen, die von Mao einen Kadaver übrig lassen werden. Aber das chinesische Volk ist überhaupt nichtvorbereitet auf eine Öffnung für die Welt, für einen Austausch von Gedanken und Kultur. Ich habe da bei chinesischen Freunden eine kleine Nische, die will ich nicht freiwillig aufgeben."

Mitte der Sechziger Jahre veröffentlichte der britische Journalist Felix Greene eine vernichtende Analyse westlicher Berichterstattung über die chinesische Revolution. Die deutsche Ausgabe erschien in einem Einband, der als Farbwiedergabe den Backsteingiebel eines dörflichen Gebäudes mit chinesischen Parolen zeigte, links und rechts das Porträt Mao Tse-tungs. Das Foto erinnerte mich an irgend etwas, in meinem Archiv wurde ich fündig – ein in Peking gedruckter Farbband über die seinerzeit ausländischen Besuchern gerne vorgeführte Muster-Kommune von Dadschai zeigte exakt das gleiche Motiv: Derselbe Backsteinbau, die Parolen, rote Fahnen – nur links und rechts fehlten die Mao-Bilder. Bei genauerem Hinsehen entdeckte ich nun schwache Konturen – Mao war vor dem Druck des in mehreren Sprachen erschienenen Propagandawerkes wegretuschiert worden. Wer hatte da – noch mitten in der "Kulturrevolution" – für die Welt ein Signal gesetzt?
Ich zeigte Lisa Niebank meinen Fund, und sie machte mich auf weitere Merkmale des untergründigen Machtkampfes aufmerksam, die nur Kennern chinesischer Denkweise auffallen konnten: Das Titelblatt von "CHINA IM BILD" mit einem ungewöhnlichen Foto Lin Piaos, des Herausgebers jener zusammenhanglosen Mao-Sprüche in der weltweit verbreiteten roten Fibel – porträtiert als Glatzkopf, eine nach traditionellem chinesischem Verständnis herabwürdigende Darstellung. Wenige Monate später, im September 1971, stürzte Lin Piaos Militärmaschine auf dem Flug in die Sowjetunion ab; er soll sich – nach dem mißglückten Versuch eines Staatsstreichs auf der Flucht befunden haben.

Fünf Monate später, im Februar 1972, landete auf dem Pekinger Flughafen der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Richard Nixon. ...

Fälschungen, Intrigen, Täuschung, Geheimdiplomatie – Egon Erwin Kisch erhielt als junger Volontär bei der BOHEMIA in Prag einen journalistischen Rat seines Chefredakteurs: "Merken Sie sich, Herr Kisch, die Dinge sind nie so, wie sie sich der kleine Fritz vorstellt!" Schon wenig später erkannte Kisch, daß die Dinge in der Regel genauso sind, wie der kleine Fritz sie sich vorstellt und begann seine Erfolgslaufbahn als Reporter im Milieu der kleinen Leute, wo er die Spuren der großen Weltereignisse aufnahm.

Meine Spurensuche konzentrierte sich zunächst auf die Sprachmuster von Informationsvermittlung während einer Zeit von Unruhe und Umbruch überall auf der Welt: Kulturrevolution in China, Studentenrevolten in Europa und Nordamerika, Frühling und Frost in der Tschechoslowakei, Zuspitzung des Befreiungskampfes in Vietnam. In der Zeit zwischen 1965 und 1975 veränderten sich Fühlen und Denken der Menschen derart rasant, daß im Rückblick oft gemeint wird, das enger und elektronisch schneller gewordene Medien-Netzwerk habe diesen qualitativen Sprung bewirkt.
Ich habe da meine Zweifel!
Sie begannen in der kleinen Wohnung von Lisa Niebank in der Auseinandersetzung mit einer Frau, die gegen den Strom der veröffentlichten Meinung ihren eigenen Weg zu Menschen in einer fremden Kultur fand, unter ihnen lebte wie ein Zugvogel mit seiner Heimat in zwei Welten, zwischen denen er pendelt, um zu brüten und zu überwintern. Ornithologen haben herausgefunden, daß Zugvögel Kommunikationsträger von Informationen aus der jeweils anderen Heimat sind. Aus Afrika heimkehrende Vögel imitieren in Europa Verhalten und Gesang von afrikanischen Vogelkolonien, unter denen sie überwinterten, afrikanische Nachbarn übernehmen Eigenarten der europäischen Sommergäste.

Bei Lisa Niebank lernte ich unter anderem den Umgang mit chinesischen Eßstäbchen und die Bedeutung einiger Schlüsselcharaktere der chinesischen Schrift, deren früheste Zeugnisse bis in die Mitte des zweiten Jahrtausends v. Chr. zurückreicht und die noch heute verstanden werden können, weil die Zeichen einzelne Begriffe symbolisieren und von der Aussprache unabhängig sind. So läßt diese faszinierende Erfindung Kommunikation über Zeit und Raum zu, eine in Peking gedruckte Zeitung kann auch von Menschen in Schanghai gelesen werden, die die Pekinger Sprache nicht verstehen. Mißverständnisse bleiben in der modernen Zeit allerdings nicht aus:

Beim ersten Besuch des chinesischen Energieministers in der Bundesrepublik, der ihn auch nach Norddeutschland führte, wollte eine Bremer Umweltschutzgruppe gegen Pläne einer deutsch-chinesischen Zusammenarbeit in der Atomindustrie demonstrieren, ein Protestplakat mußte her: "NIEDER MIT DER KERN-SPALTUNG!"

– und das auf chinesisch.

Der Koch eines China-Restaurants zückte seinen Schreibpinsel, der Erfolg war verblüffend – Beifall des Ministers, als ihm die Demonstranten auf dem Bremer Marktplatz das Plakat vor die Nase hielten. Der überraschende Erfolg wurde im nächsten chinesischen Restaurant gefeiert, wo das Plakat nun aber bei der sprachkundigen Bedienung eine ganz andere Reaktion auslöste – die Serviererin kicherte verschämt hinter vorgehaltener Hand. Mißtrauisch geworden baten die Protestler jetzt um Aufklärung, die bekamen sie endlich: Der Koch hatte wohl mit dem Begriff "Kernspaltung" nichts anfangen können und wahrscheinlich den gesamten atomaren Zusammenhang nicht verstanden. Um dennoch hilfreich zu sein, identifizierte er ein anderes "Kern"-Problem chinesischer Entwicklung und fand dafür ein geläufiges Symbol: Die reife weibliche Eizelle. Die Bremer Umweltschützer hatten mit dem seltsamen Slogan "NIEDER MIT DEM EISPRUNG" neue Maßstäbe beim Kampf um verbesserte chinesische Geburtenkontrolle gesetzt.

Lisa Niebanks letzte Briefe aus Peking sind von ihrer großen Sorge geprägt, welche Rolle die Volksrepublik China nach Abkehr vom originalen, analytischen Denken Mao Tse-tungs in ihrer neuen Partnerschaft mit den USA spielen werde, in der sogenannten Dritten Welt und vor allem bei der Bewältigung des Indochina-Krieges.
Als zu Weihnachten 1972, nach Abbruch der Pariser Indochina-Verhandlungen, amerikanische Bomber in Hanoi ein Arbeiterviertel und ein Krankenhaus in Schutt und Asche legten, schickte sie mir den Augenzeugenbericht einer chinesischen Freundin, die mit ihrem Kader in der nordvietnamesischen Hauptstadt arbeitete.

Noch existierte in Praxis die chinesisch-vietnamesische Solidarität – während zur selben Zeit ein bis heute nur zu vermutender, geheimer Pakt zwischen Peking und Washington zu wirken begann, der die Machtkontrolle nach einem Abzug der Amerikaner aus Indochina regeln sollte.

Spätere Briefe Lisa Niebanks erreichten mich mit großer Verspätung, der Kontakt wurde sporadischer, sie konzentrierte sich auf ihre Aufgaben am Pekinger Fremdspracheninstitut – ich war mittlerweile unterwegs in Indochina, Mittelamerika, Südostasien, Nordafrika, und ich schaffte es nicht mehr, sie in ihrer Wahlheimat zu besuchen.

Bei Rückkehr aus den Flüchtlingslagern der Sahrauis in der algerischen Wüste im Frühjahr 1980 sagte es mir auf dem Weg vom Flughafen meine kleine Tochter: "Lisa Niebank ist tot!"

Foto:
©KJS-Archiv

Quelle: