Claus Wisser ist gestorben und darüber sind sehr viele, aus allen Schichten und Szenen, sehr sehr traurig
Claudia Schulmerich und Redaktion
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Daß er sehr krank war, wußten wir alle, aber dennoch ist sein Tod nun schockierend, weil so endgültig. Nie wieder, wird er grummelnd dann doch die Hoffnung nähren, daß die kulturellen Konzepte Unterstützung verdienen und diese auch gewähren. Ich kenne überhaupt niemanden, der so vielseitig unterstützend tätig war und den man jederzeit ansprechen konnte. Er sagte einem auch die Wahrheit, wenn er ein Projekt nicht für zukunftsfähig hielt. Aber es wäre falsch, ihn nur aufgrund seiner Funktion für andere zu würdigen. Er selbst hat als Person gezeigt, daß er auch Niederlagen, auch geschäftliche, die andere niederdrücken und verzweifeln lassen, mit sturem Weitermachen - und dies besser als zuvor - aufarbeiten konnte. Ob ein Mensch groß ist, zeigt sich nicht in seinen Erfolgszeiten, sondern gerade in den Niederlagen, was sich auch auf seine Krankheit bezieht. Er hat trotzdem weitergemacht und Hoffnung verbreitet, als es für ihn schon keine mehr gab.
Claudia Schulmerich und Redaktion
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Daß er sehr krank war, wußten wir alle, aber dennoch ist sein Tod nun schockierend, weil so endgültig. Nie wieder, wird er grummelnd dann doch die Hoffnung nähren, daß die kulturellen Konzepte Unterstützung verdienen und diese auch gewähren. Ich kenne überhaupt niemanden, der so vielseitig unterstützend tätig war und den man jederzeit ansprechen konnte. Er sagte einem auch die Wahrheit, wenn er ein Projekt nicht für zukunftsfähig hielt. Aber es wäre falsch, ihn nur aufgrund seiner Funktion für andere zu würdigen. Er selbst hat als Person gezeigt, daß er auch Niederlagen, auch geschäftliche, die andere niederdrücken und verzweifeln lassen, mit sturem Weitermachen - und dies besser als zuvor - aufarbeiten konnte. Ob ein Mensch groß ist, zeigt sich nicht in seinen Erfolgszeiten, sondern gerade in den Niederlagen, was sich auch auf seine Krankheit bezieht. Er hat trotzdem weitergemacht und Hoffnung verbreitet, als es für ihn schon keine mehr gab.
Die Redaktion erreichte folgende Mitteilung der Stadt: Stadt Frankfurt trauert um Claus Wisser
Claus Wisser, der Gründer des Wisag-Konzerns, ist im Alter von 81 Jahren verstorben. Mit Wissers Tod verliert die Stadt Frankfurt einen ihrer einflussreichsten und einen zeitlebens sozial sowie kulturell äußerst engagierten Unternehmer.
Der Frankfurter Oberbürgermeister Mike Josef drückt seine Anteilnahme aus: „Mit großer Betroffenheit habe ich vom Tod Claus Wissers erfahren. Mein Beileid und Mitgefühl gilt seiner Frau, seiner Familie und allen, die ihm nahestanden. Claus Wisser hat sich mit Herzblut für viele Bereiche unsere Stadt eingesetzt. Er hinterlässt eine große Lücke und wird uns auch menschlich sehr fehlen. Sein Tod ist sowohl für die Stadt als auch für mich persönlich ein großer Verlust.“
Claus Wisser machte sich bereits in jungen Jahren selbständig und gründete ein Unternehmen zur Reinigung von Büro-Immobilien – aus dem später der nach ihm benannte Wisag-Konzern hervorging. 2011 übergab er die Firmenleitung an seinen Sohn Michael und übernahm den Vorsitz des Aufsichtsrates.
„Claus Wisser hat sich nicht nur selbst im besten Sinn hochgearbeitet und immer Verantwortung für seine vielen Tausend Mitarbeiter übernommen, er hat sich auch nicht auf seinem wirtschaftlichen Erfolg ausgeruht, sondern diesen genutzt und viele kulturelle und soziale Projekte in der Region maßgeblich unterstützt. Das werden ihm die Menschen in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet nie vergessen“, sagt Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner.
Frankfurts Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg ergänzt: „Für mich war Claus Wisser ein sehr guter Freund und Wegbegleiter. Er hat bei allem, was er machte, immer den Menschen in den Vordergrund gestellt. Die Stadt Frankfurt verliert mit ihm eine große Persönlichkeit und einen im besten Sinne sozial handelnden Unternehmer und Bürger.“
Doch Wisser war nicht nur als erfolgreicher Unternehmer mit einer hervorragenden Unternehmenskultur, sondern auch als Mitgründer des bekannten und beliebten Rheingau Musik Festivals bekannt. Viele Jahrzehnte förderte er intensiv und großzügig Kultur und Wissenschaft und setzte sich für gemeinnützige Projekte und Institutionen ein.
„Als Vorsitzender des Rheingau Musik Festivals hat Claus Wisser Maßstäbe gesetzt und die Kulturregion nachhaltig geprägt. Doch auch seine großzügige Unterstützung des Städel Museums sowie des Caricatura Museums für Komische Kunst waren kein unternehmerischer Selbstzweck, sondern Ausdruck seiner tiefen Verbundenheit mit der Region und der Frankfurter Kulturszene. Claus Wisser hinterlässt eine schmerzhafte Lücke. Er wird unserer Stadt als Mensch, als Unternehmer und als kulturelle Persönlichkeit fehlen“, sagt die Frankfurter Kulturdezernentin Ina Hartwig.
In Anerkennung seines gesellschaftlichen Engagements wurde Wisser im Jahr 2013 von der Stadt Frankfurt am Main die Ehrenplakette verliehen. Im Jahre 2022 folgte für seinen fortwährenden großen Einsatz für das Gemeinwohl die Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
In den Jahren 1999 und 2017 gehörte Wisser der Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten an.
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