Fassdaubenrennen bei Frühlingstemperaturen
Sabine Zoller
Bad Wildbad (Weltexpresso) - Der Klimawandel macht winterlichen Outdoor Aktionen zu schaffen.Für das kommende Wochenende sind Temperaturen von bis zu 18 °Celsius angekündigt – und diese frühlingshaften Vorboten machen dem traditionsreichen Fassdaubenrennen im Schwarzwald zu schaffen.
„Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“, urteilt Marcus Eisele, Vorsitzender der Skizunft Bad Wildbad. Die Winter Diskussionen reißen im in der Skizunft Bad Wildbad nicht ab und die Aussicht auf ein schneereiches Fassdaubenrennen rück mittlerweile wieder in die Ferne. „Das ist wetterbedingt“, so Marcus Eisele, der nun in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal einen angekündigten Turniertermin streichen muss, weil es keinen Schnee gibt. Nach dem 28 Januar ist nun auch der Gaudispaß für den 18. Februar im wahrsten Sinne des Wortes „aus dem Rennen“. War bereits der im Januar angesagte Event auf dem Sommerberg den mäßigen Schneeverhältnissen zum Opfer gefallen, so sind es jetzt ist die sommerlich anmutenden Temperaturen, die ein Outdoor-Erlebnis mit Fassdauben geradezu unmöglich machen. „Sogar Weltcups werden abgesagt, wenn es regnet oder zu wenig Schnee hat“, sagt Eisele im Gespräch und betont „uns wäre es auch wesentlich lieber, wenn wir besser planen und uns auf so eine aufwändige Veranstaltung besser vorbereiten könnten.“ Nach wie vor ist er allerdings davon überzeugt, dass es auch im März noch Schnee geben kann. Auch wenn derzeit die Webseite des Vereins verkündet: „Fassdaubenrennen 2024 abgesagt. Es sollte beim Blick nach Draußen bzw. auf die Wettervorhersage verständlich sein, dass wir mangels Winter das am 18. Februar angesetzte Fassdaubenrennen absagen müssen“, gibt sich Eisele kämpferisch, denn die Motivation des Organisationsteams ist ungebrochen: „Wenn Schnee kommt, dann sind wir flexibel. Dann geht alles auf Zuruf, denn nach dem 100-jährigen Jubiläum im vergangenen Jahr haben wir mit Fug und Recht bewiesen, dass wir als Verein anpacken und als eingespieltes Team das Rennen für Fassdaubenritter und Zuschauer gleichermaßen gestalten können.
Seit 1923 gibt es das traditionelle Fassdaubenrennen auf dem Wildbader Hausberg, das trotz Klimawandel und geringem Schneevolumen im Vorjahr sein 100-jähriges Jubiläum feiern konnte. „Im letzten Jahr waren wir durch das Jubiläum an den Termin gebunden. Wir haben dann sechs Stunden lang Schnee geschaufelt, damit es wenigstens auf der Abfahrtsstrecke eine weiße Skipiste gab.“ Die Herausforderung der Skiläufer galt dabei den unterschiedlichsten Bodenverhältnissen, die mit dem Start auf einer gefrorenen Rasenfläche begann, dann über einen eigens zum Rennen verlegten Kunstrasen führte und endlich zur schmalen Abfahrt mit aufgeschüttetem Schnee ans Ziel führte.
Fotos:
©Zoller
Info:
https://skizunft-wildbad.de/fassdaubenrennen2024-am-28-januar