Ab dem 1. Dezember diskutiert die Frankfurter Bürger-Universität aktuelle globale Krisen

 

Konrad Daniel

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Unter dem Titel „Alles nur Schwarzmalerei? Schlaglichter globaler Krisen“ nimmt sich die Frankfurter Bürger-Universität im Wintersemester 2014/15 der kaum noch überschaubaren Krisenanhäufungen an.

 

An sechs Abenden werden exemplarisch sechs Krisen und Konflikte analysiert, die uns in den kommenden Jahren sicherlich weiter beschäftigen werden.

 

Seit dem 11. September 2001, spätestens jedoch seit der Finanzkrise 2008, scheint sich die Welt im Modus der Dauerkrise zu befinden. Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht das Wort „Krise“ in den Nachrichten auftaucht. Dabei geht es nicht nur um bewaffnete Konflikte; betroffen vom Krisenvirus scheinen immer mehr Bereiche.

 

Die Klimakrise macht in Form extremer Wetterschwankungen von sich reden, das Gesundheitssystem kriselt im Angesicht des Landärztemangels und die Krise des Qualitätsjournalismus hat gerade erst begonnen. Ganze Staaten stecken in der Wirtschaft- und Finanzkrise und die Wissenschaft wurde durch zahlreiche Plagiatsfälle in eine Krise gestürzt.

 

Auch wenn vielleicht nicht alle diese Krisen so bedrohlich sind, wie in den Medien dargestellt, so besteht doch allemal Anlass, Krisen und die ihnen zu Grunde liegenden Konflikte einer genaueren Analyse zu unterziehen. Dabei soll es weder um Panikmache noch um die Verharmlosung einzelner Entwicklungen gehen. Vielmehr geht es um eine möglichst „nüchterne“ Betrachtung der jeweiligen Krisenherde.

 

Die Auftaktveranstaltung am 1. Dezember widmet sich der Frage „Wie entstehen kriegerische Konflikte heute? Der erste Weltkrieg und die Lehren daraus“. Ein letztes Mal soll im Jahr 2014, da sich der Ausbruch des Ersten Weltkriegs zum 100. Mal jährt, ein Blick zurück geworfen werden. Unter anderem mit Hilfe von Prof. Jörn Leonhard, der mit seinem umfassenden Werk „Die Büchse der Pandora. Geschichte des Ersten Weltkriegs“ eines der wichtigsten Bücher des Jahres zum Thema ablieferte. Die zentrale Frage an diesem Abend lautet, was uns die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ auch heute noch lehrt. Weitere Fragen werden sein: Können wir Vergleiche ziehen zu heutigen Konflikten, wie denen in der Ukraine oder Syrien? Wie haben sich Kriegsformen in den vergangenen 100 Jahren verändert?

 

Neben Prof. Leonhard werden Prof. Tanja Brühl und Prof. Reinhard Wolf das Podium bestreiten. Beiden lehren an der Goethe-Universität am Institut für Politikwissenschaft. Prof. Brühl hat ihren Forschungsschwerpunkt im Bereich Internationale Institutionen und Friedensprozesse, Prof. Wolf hingegen im Bereich Internationale Beziehungen und Weltordnungspolitik.

 

Wie immer wird die Frankfurter Bürger-Universität von einer umfangreichen Broschüre begleitet. Diese beinhaltet neben den eigens konzipierten Diskussionsabenden auch zahlreiche Veranstaltungen aus den Fachbereichen der Goethe-Universität. Alle stehen für die Bürgerinnen und Bürger Frankfurts und des Rhein-Main-Gebiets offen.

Die Broschüre können Sie über die Homepage www.buerger.uni-frankfurt.de anfordern.

 

 

 

Folgende Diskussionsabende erwarten Sie im Wintersemester 2014/15:

 

01. Dezember 2014

Wie entstehen kriegerische Konflikte?

Der Erste Weltkrieg und die Lehren daraus

 

Mit: Prof. Tanja Brühl (Goethe-Universität), Prof. Jörn Leonhard (Autor des Buches „Die Büchse der Pandora. Geschichte des Ersten Weltkriegs“), Prof. Reinhard Wolf (Goethe-Universität)

Moderation: Werner Schlierike, hr-iNFO

 

08. Dezember 2014

Wer zahlt für die Folgen unseres Wohlstandes?

Armutsrisiko Klimawandel

 

Mit: Prof. Joachim Curtius, Prof. Christian Schönwiese, Prof. Darrel Moellendorf (alle Goethe-Universität), PD Thomas Kluge (Institut für sozial-ökologische Forschung Frankfurt)

Moderation: Volker Hirth, hr-iNFO

 

15. Dezember 2014

Lektionen gelernt?

Dimensionen der Finanzkrise

 

Mit: Dr. Andreas Dombret (Deutsche Bundesbank), Leonhard Fischer (ehemaliger Leiter des Investmentbankings der Dresdner Bank), Daniel Kolter (Ratingagentur Moody’s), Prof. Jan Pieter Krahnen (Goethe-Universität), Rainer Voss (ehemaliger Investmentbanker und Protagonist des Dokumentarfilms „Der Banker – Master of the Universe“)

Moderation: Werner Schlierike, hr-iNFO

 

19. Januar 2014

Wie krank ist unser Gesundheitssystem?

Die Medizin hat den Menschen vergessen

 

Mit: Jörg Blech (SPIEGEL-Redakteur), Prof. Gerd Glaeske (Herausgeber des Arzneimittel-Reports), Prof. Matthias Schrappe (Versorgungsforscher), Prof. Klaus Stegmüller (Fachhochschule Fulda)

Moderation: Regina Oehler, hr-iNFO

 

 

 

26. Januar 2014

Welche Einwanderungspolitik braucht Deutschland?

Flüchtlingselend und Fachkräftemangel

 

Mit: Tom Koenigs (Fraktion Bündnis 90/Die Grünen), Pater Balleis (Direktor des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes), Martin Neumeyer (Integrationsbeauftragter der Bayerischen Staatsregierung), Prof. em. Thränhardt (Universität Münster)

Moderation: Riccardo Mastrocola, hr-iNFO

 

09. Februar 2014

Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Verlust der Urteilsfähigkeit als Folge von Informationsüberflutung

 

Mit: Mathias Müller von Blumencron („faz.net“), Sebastian Esser (Herausgeber „Krautreporter“), Helmut Heinen (Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger), Michael Konken (Deutscher Journalistenverband) Prof. Christoph Neuberger (LMU München)

Moderation: Dirk Emig, hr-iNFO

 

 

Beginn jeweils um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Alle Veranstaltungen finden im Dominikanerkloster (Kurt-Schumacher-Straße 23, 60311 Frankfurt am Main) statt. Weitere Informationen finden Sie unter www.buerger.uni-frankfurt.de

 

 

INFO:

Die Goethe-Universität ist eine forschungsstarke Hochschule in der europäischen Finanzmetropole Frankfurt. 2014 feiert sie ihren 100. Geburtstag. 1914 gegründet mit rein privaten Mitteln von freiheitlich orientierten Frankfurter Bürgerinnen und Bürgern fühlt sie sich als Bürgeruniversität bis heute dem Motto „Wissenschaft für die Gesellschaft“ in Forschung und Lehre verpflichtet. Viele der Frauen und Männer der ersten Stunde waren jüdische Stifter. In den letzten 100 Jahren hat die Goethe-Universität Pionierleistungen erbracht auf den Feldern der Sozial-, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften, Chemie, Quantenphysik, Hirnforschung und Arbeitsrecht. Am 1. Januar 2008 gewann sie mit der Rückkehr zu ihren historischen Wurzeln als Stiftungsuniversität ein einzigartiges Maß an Eigenständigkeit. Heute ist sie eine der zehn drittmittelstärksten und drei größten Universitäten Deutschlands mit drei Exzellenzclustern in Medizin, Lebenswissenschaften sowie Geisteswissenschaften.“

 

Mehr Informationen unter www2.uni-frankfurt.de/gu100