Drei Studienprojekte des Ausbildungsbereichs Regie der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK) vom 13. bis 15. Februar
Felicitas Schubert
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Drei Regiestudierende der HfMDK Frankfurt am Main nähern sich durch die Ungleichsetzung der Variablen Angst drei Werken von Henrik Ibsen.
Mit „Baumeister Solness darf nicht sterben!”, Regie Bastian Sistig, „Die Frau vom Meer”, Regie Meike Hedderich und „Die Eifersucht des Nils Krogstad”, Regie Mark Reisig sind die Annäherungswerte in einem Abend zusammengefasst am 13., 14. und 15. Februar 2015 in den Landungsbrücken Frankfurt zu sehen.
Ibsen ≠ Angst
= 3 x Ibsen = 1 Baumeister + 1 Meer + 1 Puppenheim
= Architektur eines Untergangs + Angst vor der Vergangenheit + Projektion einer Eifersucht
„Baumeister Solness darf nicht sterben!”
Von und mit Bastian Sistig, Elias Eilinghoff, Lucas Federhen, Benjamin Große, Carla Reuter, Josephine
Hans und Sophie Fleckenstein
„Die Frau vom Meer”
Von und mit Meike Hedderich, Charlotte Saphire Alten, Henning Kallweit, Marie van Aarsen, Janina Zehle und Simon Kranz
„Die Eifersucht des Nils Krogstad”
Von und mit Mark Reisig, Josia Krug, Marina Schmitz, Matti Swiec, Frank Sobania und Lisa-Marie Radtke
Wie in der Mathematik ist die Ungleichsetzung von Ibsen und Angst als Form der Annäherung an die Variable Angst in Ibsens Stücken zu verstehen. Denn Angst ist nicht gleich Angst und Ibsen ist nicht gleich Ibsen. Die Suche nach den Angsträumen in Ibsens Werk beginnt. Diese versuchen die drei jungen Regisseur*innen in ihrem Studienprojekt I auf ihre jeweils eigene Art aufzuspüren. Was passiert bei der Sichtbarmachung? Löst sich die Angst dann auf?
Irrationale Elemente und Motive wie die Angst vor der Vergangenheit oder Wiedergängern, Lücken in der Erzählung und unauflösbare Figurenkonstellationen sind die blinden Flecke der Stücke, die zum einen die Ohnmacht der Aufklärung gegenüber Ungeklärtem zeigen, zum anderen Spielraum für Interpretationen eröffnen. An welcher Stelle lässt sich die Angst der Figuren als Affekt erzählen? Wann sprengt Angst die geschlossenen Familien- und Gesellschaftsrahmen? Welche Formen der Angst sind Antrieb von Handlung und Figuren? Für Baumeister Solness wird die Angst vor dem alt und nutzlos werden zur treibenden Kraft für seine anhaltende Produktivität im Arbeitsleben.
In der Frau vom Meer lungert die Vergangenheit in der Gegenwart der Figuren wie ein Gespenst.
In Nora werden die Männerfiguren mit ihrer Angst vor sozialem Abstieg konfrontiert und Nora begegnet ihrer Angst vor einer ungewissen Zukunft.
Ibsen ist nicht gleich Angst und doch lauert sie überall. Die Regiestudierenden nehmen es auf mit ihm und seinen drei Stücken, spielen sie und mit ihnen.
Dies ist eine Produktion der HfMDK und der HTA an den Landungsbrücken Frankfurt: Regie (HfMDK), Dramaturgie (Goethe-Universität), Bühnen- und Kostümbild (hfg), Schauspiel (HfMDK), sowie Theater- und Orchestermanagement (HfMDK)
Das Projekt wird betreut durch: Prof. Hans-Ulrich Becker und Friederike Thielmann (Regie), Sabine Lippold (Körpertraining), Deborah Ziegler (Sprechcoaching) und Alexander Müller-Elmau (Bühnenraum).
INFO:
Ibsen ≠ Angst
= 3 x Ibsen = 1 Baumeister + 1 Meer + 1 Puppenheim
= Architektur eines Untergangs + Angst vor der Vergangenheit + Projektion einer Eifersucht
Eine Produktion der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK) und der Hessischen Theaterakademie an den Landungsbrücken Frankfurt
Freitag, 13. Februar und Samstag, 14. Februar jeweils um 20 Uhr
Sonntag, 15. Februar um 18 Uhr
Landungsbrücken Frankfurt, Gutleutstraße 294, 60327 Frankfurt am Main
Karten und weitere Informationen unter www.landungsbrücken.org oder an der Abendkasse