Sehr gelungene Komödie am English- Theatre in Hamburg

 

Helmut Marrat

 

Hamburg( Weltexpresso) - Das Englische Theater in Hamburg ist ein Privattheater. Und obwohl es eine kleine Förderung erhält,muss es sich mit jedem Stück behaupten. Ab und zu geht man Risiken ein, doch immer wieder setzt man auf sogenannte Renner.

 

Das kann schief gehen, wie zum Beispiel bei „Mass Appeal“ (vergl.: „Ein Kirchenkampf“), was gut gespielt war, doch nicht gut genug ankam.Obwohl das Stück am Broadway Erfolge gefeiert hatte, schien das Thema das Hamburger Publikum nicht ausreichend zu fesseln.

 

Die Komödie „Anyone for breakfast?“ ist nun aber eine einwandfrei zündende Aufführung. Mit sechs Darstellern, die mit vollem Einsatz agieren: Jan Hirst setzt gekonnt Pointen, Gabrielle Douglas bringt die deutsche Stewardess herrlich mit Akzent,James Walmsley gibt den knurrenden „Bösewicht glaubhaft,der seine Yeahs in die Länge zu ziehen weiß, Stephen Chance zeigt erneut sein großes Talent zur Komik, Robert Hamilton ist der Staundende, auf Seiten des Publikums, der hinein stolpert in die Verwirrung, und Debbie Radcliffe treibt es mit der Wahrheitsvermeidung in scheinbar seriöser Weise weit.

 

Dieser herrliche Spaß stammt vom englischen Autor Derek Benfield. Der schrieb mehrere Komödien, bei denen es oft um Paare ging, erfasst in ihrer Untreue und Treue zugleich, angereichert mit herrlichen Missverständnissen.

 

In dieser Komödie trieb es Benfield auf die Spitze. Der Grad der Promiskuität ist ausgesprochen hoch. Jeder spielt ein doppeltes Spiel. Und man würde sich wundern, wenn es einer der Mitwirkenden ehrlich meinte.

 

Bei dieser Aufführung stimmt einfach alles.

 

Info: „Anyone for Breakfast?“ läuft noch bis zum 7.Februar. Als Nächstes angekündigt: „Candida“ von Shaw.