Frankfurter Verein erhält Auftrag, das Projekt "MIGRANTINNEN gründen“ auf die Beine zu stellen
Roman Herzig und pia
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - „Ich bin sehr stolz auf den Verein jumpp, den wir seit vielen Jahren fördern und der das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend durch seine 30-jährige Expertise und sein spezifisches Know-how auf ganzer Linie überzeugte. Als einziger Träger in Deutschland wurde er mit dem Projekt ‚MIGRANTINNEN gründen‘ beauftragt“, so Wirtschaftsdezernent Markus Frank.
Der Stadtrat zeigt sich von dem Projekt überzeugt: „Das Konzept passt ausgezeichnet zu Frankfurt: Zum einen hat unser Standort einen großen Bedarf an Arbeitskräften mit unterschiedlichsten Begabungen und fachlichen Qualifikationen. Zum anderen bringt unsere Stadt viel Erfahrung ein in der erfolgreichen ökonomischen und gesellschaftlichen Integration von Menschen aus aller Welt. Die Teilnehmerinnen des Projektes werden ein Gewinn für unseren Standort sein, denn Migrantinnen verfügen mit ihrem Hintergrund, ihren Kompetenzen und dem speziellem Know-how aus ihren Herkunftsländern oft über besondere Qualifikationen, mit denen sie die Gründerinnenlandschaft bereichern können.“
Christiane Stapp-Osterrod, Geschäftsführerin und Vorstand des Vereines jumpp - Ihr Sprungbrett in die Selbstständigkeit - Frauenbetriebe, fügt ergänzend hinzu: „Die Stadt Frankfurt weist als internationale Metropole einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund auf. Sie zu integrieren erfordert, dass ihre gesellschaftliche Teilhabe und ihre Chancengleichheit am Arbeitsmarkt verbessert werden. Der Weg in die Selbstständigkeit ist für die engagierten Kreativen eine echte Chance zur sozialen und ökonomischen Integration“.
Mit dem zweijährigen Mentoring-Projekt des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend „MIGRANTINNEN gründen“ stehen diese Frauen im Fokus. Sie werden auf ihrem Weg zur Gründung mit Mentoring und einem speziell konzipierten praxisnahen Programm rund um die berufliche Selbständigkeit begleitet. Institutionen, Netzwerkvertreter und Kooperationspartner werden ebenfalls einbezogen, denn ein Ziel des Projektes ist es, Migrantinnen beruflich sichtbarer und Multiplikatoren auf ihre Belange aufmerksam zu machen. Im Rahmen des Projekts führt das ifm (Institut für Mittelstandsforschung der Universität Mannheim) eine wissenschaftliche Begleitung und Evaluation durch, um die Projekterkenntnisse zu dokumentieren und nachhaltig anderen Regionen und Institutionen auf Bundesebene zur Verfügung zu stellen. Kooperationspartner von „MIGRANTINNEN gründen“ sind der Kreis Groβ-Gerau und das ifm.
Für die erste Staffel mit Projektstart am 24. März 2015 sucht das Projektteam ab sofort Mentees, Mentorinnen und Mentoren aus Frankfurt und aus dem Landkreis Groβ-Gerau.
Christiane Stapp-Osterod hofft auf viele Rückmeldungen: „Wir sind Anlaufstelle für Gründerinnen und Unternehmerinnen seit Jahrzehnten und kennen die Situation von Menschen, die in Frankfurt eine neue Perspektive suchen.“ Das betreffe viele Berufsbiografien. Zu bedenken sei außerdem, dass 42,7 Prozent der Frankfurter einen Migrationshintergrund vorweisen – davon sind 26,3 Prozent nicht im Besitz der deutschen Staatsangehörigkeit. Deshalb sei das Projekt „MIGRANTINNEN gründen“ eine Bereicherung für die Stadt. „Es passt genau in die moderne, starke und zukunftsorientierte Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik in unserer Metropole“, sagt Stadtrat Markus Frank.