Trauer um Giraffe EDITA in Frankfurt

 

Eric Fischling

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Wir wissen zu wenig, wie es anderenorts ist, aber die Tiere des Frankfurter Zoos sind den meisten Frankfurtern bekannte Mitbewohner, vor allem, wenn es sich um Tiere handelt, die man schon als Kind im Zoo kennenlernen konnte.

 

Gestern mußte sich der Zoo schweren Herzens von Netzgiraffe EDITA verabschieden. Sie hatte sich eine schwere Verletzung im Mund zugezogen und musste unter Narkose medizinisch untersucht werden. Das geschwächte Tier verstarb während der Behandlung.

 

Schon einige Tage zuvor war aufgefallen, daß die 17jährige EDITA eine Schwellung im unteren Gesichtsbereich hatte. Sie kam sofort in tierärztliche Behandlung. „Wildtiere verstecken Schmerzen und Krank­heiten, denn im Freiland werden verletzte Tiere schnell Opfer von Feinden – eine Strategie, die im Freiland hilft, bei kranken Tieren im Zoo eine Behandlung aber kompliziert macht“, erklärt Zoodirektor Manfred Niekisch. Zwar sind durch gezieltes Training äußere Untersuchungen bei Zootieren ohne Narkose möglich, um ein Tier aber näher zu untersuchen, ist eine Betäubung nicht zu umgehen. „Bei Giraffen ist eine Narkose das letzte Mittel der Wahl, denn bedingt durch den langen Hals haben die Tiere einen äußerst empfindlichen Kreislauf und eine Vollnarkose stellt stets ein sehr hohes Risiko dar“, so Niekisch.

 

Da sich trotzt intensiver Behandlung keine Besserung einstellte, entschieden die Tierärztinnen gemeinsam mit der Zooleitung dennoch, EDITA am Montag dieser Woche in Narkose zu legen. Dabei zeigte sich, daß die Giraffe eine sehr schwere Entzündung im Mund- und Halsbereich hatte, die Zunge war in Mitleidenschaft gezogen und der Mund- und Rachenraum vereitert. Die Entzündung stammt wohl von einer inneren Verletzung. „Wie sich die Giraffe diese Wunde zugezogen hat, ist bislang völlig unklar. Von der pathologischen Untersuchung am Landesbetrieb Hessisches Landeslabor (LHL) erwarten wir in den nächsten Tagen genauere Klärung. Fest steht aber schon jetzt, dass Operationen das Tier nicht hätten retten können“, sagt Niekisch. EDITA verstarb während der Untersuchung, wahrscheinlich an Herzversagen.

 

Wir sind sehr betroffen von dieser Entwicklung und auch unsere Zoobesucherinnen und Zoobesucher werden EDITA vermissen“, so Niekisch. Der Tierkörper wird nach der Untersuchung wissenschaftlichen Zwecken zugeführt.

 

EDITA wurde 1998 im Zoo Frankfurt geboren und hatte mehrmals Nachwuchs.

 

 

Foto:

 

Edita, Zoo Frankfurt Stefan Stadler