Wieder etwas Neues im Frankfurter Zoo

Helga Faber

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Wir kommen nicht nach bei all dem, was im Zoo Frankfurt, der seit dem legendären Zoodirektor Grzimek, der ürigens vollständig Bernhard Klemens Maria Hofbauer Pius Grzimek hieß, einen besonderen Ruf genießt, was also dort alles auch unter dem neuen alten Direktor an Gutem passiert.

 

Endlich ist wieder was los bei den Ostafrikanischen Bongos. KAWANA und LEKI leisten der 16-jährigen GIUSI seit gestern Gesellschaft. Die beiden jungen Antilopen kommen aber nicht direkt aus Ostafrika, sondern wurden im Parc de Lunaret in Montpellier geboren und haben in den letzten Wochen ihre Quarantänezeit in Frankfurt verbracht.
 

„Die Weibchen der Ostafrikanischen Bongos schließen sich zu Gruppen zusammen. Unsere GIUSI war einige Zeit alleine, mit den beiden Neuzugängen haben wir jetzt wieder einen kleinen Trupp dieser schönen und seltenen Antilopen beisammen, und es sieht so aus, als ob sich die Tiere wirklich gut verstehen“, erklärt Zoodirektor Prof. Dr. Manfred Niekisch. Die neuen Mitbewohnerinnen sind um einiges jünger als GIUSI, die 1999 im Nürnberger Tiergarten geboren wurde und 2009 nach Frankfurt kam. KAWANA wurde im April 2014 geboren, LEKI im Juni 2013. Nachdem die beiden fünf Wochen in der Quarantäne-Station des Zoos verbracht haben, sind sie in den Stall der Bongo-Anlage umgezogen, wo sie sich einige Tage – noch getrennt vom älteren Weibchen – eingewöhnen konnten.
 

„Die Bongos sind die größten Tiere, die wir bislang in der 2014 eröffneten Quarantänestation hatten. Die Einrichtung hat sich voll und ganz bewährt. Ohne diese Quarantäne hätten wir die Bongos unter Umständen gar nicht nach Frankfurt holen können, zumal gerade für Huftiere, etwa im Hinblick auf die Blauzungenkrankheit, besondere tierseuchenrechtliche Sicherheitsvorschriften einzuhalten sind“, so Niekisch.
 

Die in Kenia beheimateten Bongos leben in Bergregenwäldern. Dort können sie sich bei drohender Gefahr gut verstecken. Dabei helfen ihnen ihr rotbraunes Fell, das mit zunehmendem Alter dunkler wird, und die vertikalen Streifen, die sie in ihrer natürlichen Umgebung tarnen. „Auf der Außenanlage bieten wir den Tieren daher eine ganze Reihe an Versteckmöglichkeiten. Das erleichtert auch die Eingewöhnung“, erklärt der Zoodirektor.
 

Es werden üblicherweise zwei Unterarten der Bongos unterschieden. Der Westafrikanische Bongo wird noch als gering gefährdet eingestuft und ist in den Regenwäldern West- und Zentralafrikas zu finden. Die nur noch etwa 100 Ostafrikanischen Bongos (Tragelaphus eurycerus isaaci) allerdings sind aufgrund von Lebensraumzerstörung und Wilderei von der ICUN bereits als „vom Aussterben bedroht“ gelistet.

 

Foto:

Die Ostafrikanischen Bongos KAWANA und LEKI erkunden die Anlage (c) Zoo Frankfurt