hr rundfunkrathr-Rundfunkrat genehmigt Jahresabschluss 2017

Eric Fischling

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Der Rundfunkrat des Hessischen Rundfunks (hr) hat in seiner gestrigen öffentlichen Sitzung den Jahresabschluss 2017 genehmigt und den Verwaltungsrat sowie den Intendanten einstimmig entlastet. Der hr schließt das Haushaltsjahr 2017 mit einem negativen Ergebnis in Höhe von 59 Millionen Euro ab – drei Millionen Euro besser als erwartet.

Ursache für das Defizit sind folgende Faktoren: die Auswirkungen des niedrigen Zinses und die damit verbundene höhere Bewertung der Pensionsrückstellungen sowie der Kompromiss mit den Kabelnetzbetreibern und die zu leistenden Einspeise-Entgelte in Millionenhöhe.


"Unsere Stärken liegen in unserer Glaubwürdigkeit."

hr-Intendant Manfred Krupp bekräftigt in der Hauptversammlung: "Es ist und bleibt auch für die nächsten Jahre notwendig, dass wir unseren Sparkurs konsequent fortsetzen, ohne dass Vielfalt und Qualität unserer Angebote dadurch beeinträchtigt werden. Denn der öffentlich-rechtliche Rundfunk gehört den Menschen in diesem Land, er bietet in einer sich rasant verändernden Medienwelt Gemeinschaft. Täglich nutzen über 82 Prozent der Deutschen unsere Angebote."

Nur aufgrund seiner wirtschaftlichen und politischen Unabhängigkeit könne der hr gleichermaßen seinem Informations- wie auch Integrationsauftrag nachkommen, so Krupp: "Unsere besonderen Stärken als Landesrundfunkanstalt liegen in unserer Kompetenz und in unserer Glaubwürdigkeit. 87 Prozent der Hessen attestieren uns in jüngsten Umfragen zuverlässige und glaubwürdige Berichterstattung."


Schritt für Schritt zum crossmedialen Arbeiten

Harald Brandes, Vorsitzender des hr-Rundfunkrats, unterstreicht in der heutigen Sitzung: "Insbesondere in finanziell schwierigen Zeiten ist es wichtig, die gesellschaftliche Bedeutung des Hessischen Rundfunks hervorzuheben." Darüber hinaus betont er die Notwendigkeit, neue Wege zu gehen: "Der hr zeigt eindrucksvoll, wie es aufgrund der Eigenständigkeit möglich ist, sich zu einem modernen Medienhaus zu reformieren." Schritt für Schritt werde crossmediales Arbeiten implementiert, um im Zeitalter der Digitalisierung die Menschen auf den entsprechenden Wegen zu erreichen.


"Sparprozesse gehen ausschließlich zu Lasten unseres Publikums"

Armin Clauss, Vorsitzender des Verwaltungsrats, betont: "Der Hessische Rundfunk hat in der Vergangenheit umfangreiche Sparmaßnahmen umgesetzt. Jüngstes Beispiel ist der Tarifvertrag über die Neuordnung der Altersversorgung. Weitere Sparprozesse gehen ausschließlich zu Lasten unseres Publikums. Denn dann müssten schmerzhafte Einsparungen im Programm vorgenommen werden – bei wertvollen Inhalten wie Dokumentarfilmen, Hörspielen oder Klassik-Angeboten." Der öffentlich-rechtliche Rundfunk habe, wie es in der Gesellschaft üblich sei, einen Anspruch auf Ausgleich der Teuerungsrate, so Armin Clauss.

Foto:
© hr/Ben Knabe

Info:
Der hr-Geschäftsbericht für das Jahr 2017 ist abrufbar unter: www.hr.de.