Bildschirmfoto 2020 12 12 um 04.10.54Serie: Die erste digitale Jahrespressekonferenz des Industrieverbandes Körperpflege und Waschmittel (IKW) , Teil 2

Hans Utech

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Nachdem nun geklärt ist, daß der IKW mit seinen Mitgliedern gut durch die wirtschaftliche Corona-Flaute gekommen ist- Auslandsverluste, Inlandsgewinne, insgesamt eine Steigerung von 1, 5 Prozent - sollen die Umsatzzahlen in Euro ausgedrückt werden, also aufgewiesen werden, wieviel Geld die Deutschen für Schönheitspflege und Haushaltspflege denn ausgeben.

Ausgangspunkt ist die Umsatzsteigerung im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr für beide Bereiche um 2, 3 Prozent, was insgesamt 19, 3 Milliarden Euro entspricht, die hierzulande für persönliche Pflege und im weitesten Sinne PUTZEN ausgegeben wurden. Das klingt unglaublich hoch. Wieviel Einwohner hat Deutschland? Derzeit gut 83 Millionen. Wenn man die 19, 3 Milliarden grob durch 83 Millionen teilt, kommt ein statistischer Betrag von rund 267 Euro für jeden Einwohner heraus. Das ist natürlich fiktiv, weil weder Babys noch im Krankenhaus Liegende persönlich einkaufen. Aber auch diese brauchen Pflegeprodukte, für Körper und Umwelt, so daß die vereinfachende Statistik schon hinhaut. Vergleichen Sie das nun einmal mit ihren persönlichen Ausgaben, es wäre statistisch eine Steigerung für jeden Einwohner um grob ...

Schauen wir uns die beiden Bereiche Schönheitspflege und das Putzen und Pflegen des Hauses, der Wohnung genauer an. Der Mensch gibt für sich sehr, sehr viel mehr aus als für die Haushaltspflege, was übrigens auch damit zu tun hat, daß die Produkte der Schönheitspflege sehr viel höhere Preise haben als Putzmittel, die teilweise so billig sind, daß man sich wundert und an der Grundlage billiger Chemie liegt. Das gilt für Essigreiniger um 55 Cents, WC-Reiniger nur einige Cents mehr u.a..

Schönheitspflegemittel erbringen 14 Milliarden Euro (im Vorjahr 0,1 Prozent weniger), wobei im Durchschnitt die Verbraucher und Verbraucherinnen für Körperpflege, persönliche Hygiene und gutes Aussehen weiterhin 169 Euro pro Jahr ausgeben!

Haushaltspflegeprodukte werden für 5, 2 Milliarden gekauft (9,2 Prozent mehr als 2019 mit 4, 8 Milliarden). Das können Sie nun selber mit Dreisatz ausrechnen, aber auch den Zahlen des IKW trauen, die auf 10 Prozent aufrunden und auf 98 Euro kommen, die im Schnitt jeder Bundesbürger und jede Bundesbürgerin für Wasch-, Putz- und Pflegemittel ausgibt.

Wir befinden uns die ganze Zeit im Inland. Hier ist aber ein Blick in den Export interessant. Dort, wo der massive Rückgang der Schönheits- und Haushaltspflege 15, 8 Prozent ausmacht, was dem Eurobetrag von 8,5 Milliarden entspricht, ergibt sich in einem Punkt ein ähnliches Bild wie in Deutschland: Rückgänge gibt es im Schönheitsmarkt, allerdings zu einer sehr viel gewaltigeren Höhe. Um ein Fünftel gingen hier die Umsätze zurück, was 20, 9 Prozenten entspricht, während die Pflegeprodukte für den Haushalt nur ein Minus von 1, 3 Prozent einfahren.

Es gibt wenig Verbände, die den Leute so auf die Finger schauen wie der IKW. Buchstäblich auch auf‘s Händewaschen, auf den Dreck unter den Fingernägeln, die Maniküre, die Seife, die Waschlotion, danach eventuell eine Handlotion. Und die Händepflege ist ja auch eine Gewinnerin innerhalb der grob gleichgebliebenen Pflegeprodukte für den Menschen, wenn wir die Zunahme um 77 Prozent (!!) für Seifen und Syndets anschauen, von 357 Millionen Euro im letzten Jahr auf stolze 632 Millionen Euro. Die Handwaschmittel sind die Gewinner der Coronakrise! Auch die Haarpflegemittel haben um 2, 5 Prozent zugenommen, was insgesamt 3.300 Millionen Euro entspricht. Zugenommen haben auch die Ausgaben für Mund- und Zahnpflegemittel auf 1.630 Millionen Euro . Da fragt man sich, ob das länger zu Hause Sein auch mehr Zeit für‘s Zähneputzen läßt. Dann gibt es ja auch Leute, die sich nach jedem Essen die Zähne putzen. Das geht zu Hause natürlich besser. Was grundsätzlich bei all den Vergleichszahlen zum letzten Jahr fehlt, das wäre der Rückschluß auf die Zunahme der Bevölkerung, denn die steigt jedes Jahr, so daß eigentlich auch quasi automatisch der Umsatz steigt.

Das nehmen wir uns wieder mal für‘s nächste Mal vor, den Bevölkerungszuwachs gegenzurechnen. Aber so lange sprechen wir nur von den generellen Zuwächsen, die aber mit den Bade- und Duschzusätzen um 1, 4 Prozent zunehmen, was insgesamt 890 Millionen Euro entspricht. Und dann gibt es den Sammelbegriff von ‚Sonstigen Schönheitsmitteln‘, was Fußpflegemittel, Enthaarungsmittel und spezielle Babypflegemittel ausmachen, die mit 449 Millionen Euro zu Buche schlagen und eine Steigerung von 1, 6 bedeuten. Insgesamt aber ergeben sich bei den Schönheitspflegemitteln ein Rückgang von 0,1 Prozent, von 14. 046 Millionen im Jahr 2019 auf 14.036 in 2020.

Und wären nicht die Seifen, sähe das übler aus, denn jetzt kommen alle die Pflegemittel für den Menschen, die weniger gekauft wurden. Tatsächlich ist die dekorative Kosmetik – Augen-, Haut-, Lippenschminke, bez. ihre Abschminkcremes – mit einem Rückgang von 12, 7 Prozent der große Einbruch, in Euro heißt das, daß der Verkauf im letzten Jahr 1.810 Millionen erbrachte, in diesem Jahr nur 1.580 Millionen. Gleich zwei Bereiche haben einen Rückgang von über 7 Prozent: Damen- und Herrendüfte. Und die Herren trifft es auch mit den 4, 5 Prozent um die die Rasierpflege, Pre- und Aftershaves. Ja, ja, da kaufen auch einige Frauen mit. Aber was heißt das für die Männer. Wachsen die Bärte länger, wird nur alle Wochen der Bart beschnitten, während der DreiTageBart zu Hause nicht gepflegt wird. Daß auch Deodorantien um 3, 1 zurückgegangen sind, paßt ebenfalls ins Bild. Wenn man den ganzen Tag zur Arbeit unterwegs ist, ist der Deodorant wichtiger als zu Hause, wo man sich zwischendurch waschen kann, wenn es nötig scheint.

Erstmal genug zu dem, wofür die Deutschen für ihre persönliche Körper- und Schönheitspflege Geld ausgeben. Auf die Haushaltspflege wollen wir gesondert eingehen, denn einer der Sätze der Presseunterlagen lautet: DIE NEUE MACHT DES PUTZENS! Das macht doch neugierig.

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Quelle IKW

Über den IKW
Der Industrieverband Körperpflege‐ und Waschmittel e. V. mit Sitz in Frankfurt am Main wurde 1968 gegründet. Er vertritt auf nationaler und europäischer Ebene die Interessen von mehr als 430 Unternehmen aus den Bereichen Schönheits‐ und Haushaltspflege. Die Branche macht einen Umsatz von über 18 Milliarden Euro und beschäftigt ca. 500.000 Arbeitnehmer in der Wertschöpfungskette. Die Mitgliedsunternehmen decken etwa 95 Prozent des Marktes ab.

Der IKW ist bei wissenschaftlichen, regulatorischen und wirtschaftlichen Themen Ansprechpartner für seine Mitgliedsfirmen, Ministerien, Behörden, Verbraucher, Institutionen und Verbände sowie für die Medien. Fachkundig beantworten die Experten der Kompetenzpartner Schönheitspflege und Haushaltspflege im IKW Fragen zu Haut‐ und Haarpflege, Schönheit und Selbstwert sowie Hygiene und Reinigung. Mehr Informationen erhalten Sie unter www.ikw.org.