IMG 1977 Foto Zoller Eigenes Label fur das Pils im Zauberkessel 1

Craft Beer Revolution

Sabine Zoller

Durlach (Weltexpresso) - „Wir wollen kreativ sein und zeigen, dass auch kleine Brauereien am Markt bestehen können“, lautet unisono das Credo von John Raezer (36) und Felix Steinhardt (39). In Durlach-Aue haben sich die jungen Brauer mit der Neueröffnung ihrer eigenen Brauereigaststätte „Der Zauberkessel“ einen lang gehegten Traum erfüllt. 

 

Der Name ist Programm, denn gezaubert wurde im wahrsten Sinne des Wortes. Noch Ende April warteten noch viele Details um zum Soft Opening am „Tag der Arbeit“ fertiggestellt zu werden, doch dann war die Premiere ein voller Erfolg. „Wir wurden völlig überrannt und hatten durchgehend ein volles Haus“, so Felix Steinhardt. Der BWL-Absolvent stammt aus Durlach und hat seinen bisherigen Job im elterlichen Betrieb aufgegeben, um sich seiner Leidenschaft, dem Bier zu widmen. „Wichtig ist für uns die Frische und die kurze Kühlkette, um unsere Biere direkt am Hahn zu vermarkten“, erklärt Steinhardt, der für das junge Start Up Unternehmen auch die passende Location im einst als „Goldener Adler“ bekannten Gasthaus gefunden hat.

„Wo findet man heute noch eine Koch- und Brauküche unter einem Dach, die dazu noch zwei Biergärten hat, um ein selbst gebrautes Craft Bier anzubieten?“ Die Frage beantwortet sein Kompagnon John Raezer, der seinen Beruf als Datenanalyst ebenfalls an den Nagel gehängt hat um wie sein Kompagnon sein Hobby zum Beruf zu machen: „Wir haben unseren eigenen Stil und bringen neue Hopfensorten ins Spiel.“ Vor fünf Jahren haben sich die beiden Bierenthusiasten kennengelernt, die bis dato mit ihren Hobby-Brauereien erfolgreich agierten. Aber nun wurden die beiden Minibrauereien zusammengeführt und aus dem Bad Herrenalber „ZauberCraftBräu“ und dem Durlacher Fassbierspezialisten „Hopf nei“ die neue Marke „Der Zauberkessel“ kreiert.

„Wir haben unsere Rezepte überarbeitet und wollen mit unseren handwerklich gebrauten Bieren zeigen, dass es unter den Bieren weitaus mehr Geschmacksnoten als nur Pils und Hefeweizen gibt“, so Raetzer, der sich nicht als Konkurrent zu den bereits bestehenden Karlsruher Brauereien sieht. Sein Vorbild gilt der Craft Bier Szene in den USA, die sich in den vergangenen Jahren hervorragend entwickelt hat. Daher sollen künftig pro Monat nicht mehr als 1.800 Liter in den neuen Braukesseln entstehen, um frisch gezapft verkauft zu werden. Als gebürtiger Amerikaner will Raetzer die US-Braukultur in seiner neuen Heimat in Baden salonfähig machen. Daher wurde dem klassischen Pilz ein eigenes Signet gewidmet, das den Zauberer auf einem Adler über dem Wahrzeichen des Ortes, dem Turmberg zeigt. „In den USA gibt es mittlerweile über 100.000 kleine Brauereien, warum soll es in Deutschland nicht auch in jeder Gemeinde eine Brauerei geben?“

Das auserkorene Ziel der Jungunternehmer gilt neuen Hopfensorten und damit einer großen Vielfalt an Bieren. „Wir werden stets das Pils und vier weitere Sorten anbieten“, so Steinhardt der aktuell ein süffig-fruchtiges Blond Ale, ein IPA mit Ananas Geschmack, ein bernsteinfarbiges, dunkles Wiener Lager mit malzigen Geschmacksnoten sowie ein kalt gehopftes Maibock im Ausschank hat, die perfekt zu typisch amerikanischen BBQ-Spezialitäten aus dem Smoker, wie Pulled Pork, Pastrami-Sandwiches oder Halloumi-Burger passen. Für die Gäste am Nachmittag gibt es zudem Kaffee und hausgemachten Käsekuchen, so dass die liebevoll renovierten Räumlichkeiten mit Original-Accessoires aus der Gründungszeit der Gaststätte garantiert unterschiedliche Gästegruppen ansprechen.

 

Foto :
Die jungen Brauer Felix Steinhardt (39) und John Raezer (36) 
©Zoller