messefedraund Panel-Talk zu neuen Chancen mit KI von der Textilproduktion über die Verarbeitung bis zum Recycling auf der Techtextil & Texprocess Frankfurt

Manfred Schröder

Frankfurt am Main (Weltexpresso) -  Mit 1.700 Ausstellern aus 53 Ländern verdeutlichen Techtextil und Texprocess 2024 ihre wegweisende Bedeutung für die globale Industrie. Zur Eröffnung nehmen die Leitmessen das hochrelevante Thema KI in den Fokus und geben damit wegweisende Impulse. Denn KI bietet neue Möglichkeiten entlang der textilen Wertschöpfungskette - von der Produktion, über die Verarbeitung bis hin zum Recycling. Im Panel-Talk zeigten Expert*innen auf, wie KI die Textilindustrie beflügelt.

Techtextil und Texprocess 2024 sind mit 1.700 Ausstellern aus 53 Ländern das Zentrum für richtungsweisende Innovationen der internationalen Textilindustrie - von progressiven Technologien bis hin zu revolutionären Materialien. Zu ihrer 20. Ausgabe glänzt die Techtextil mit neuer Größe. Auch die Texprocess ist über alle Produktgruppen hinweg stark aufgestellt. Die auf den beiden Messen präsentierten Materialien, Produkte, Maschinen und Verfahren sowie die neu geknüpften Geschäftsallianzen stellen wichtige Weichen für die Zukunft der Industrie. „Frankfurt ist wieder der Mittelpunkt für textile und technologische Innovationen, die auf der Techtextil und Texprocess oft erstmals öffentlich präsentiert werden. Diese sind ein wichtiger Indikator und Antrieb für die Zukunft vieler weiterer Industriezweige. Die Techtextil ist zu ihrem 20. Jubiläum größer, als je zuvor und präsentiert sich im Duo mit der Texprocess in Topform“, so Detlef Braun, Geschäftsführer Messe Frankfurt GmbH in seiner Rede.

Bereits zur Eröffnung setzten Techtextil und Texprocess zukunftsweisende Impulse im Panel-Talk zum Thema: Vom Textilrecycling bis zur Bekleidungsverarbeitung – die Rolle von KI. Dabei diskutierten Chloé Salmon Legagneur, Director, CETIA, Prof. Dr. Ingo Rollwagen, AMD Akademie Mode & Design / Hochschule Fresenius, Senior Advisor IMP Consulting, Elgar Straub, Geschäftsführer VDMA Textile Care, Fabrics and Leather Technologies und Olaf Schmidt, Vice President Textiles & Textile Technologies, Messe Frankfurt über die Einsatzmöglichkeiten in der Textilherstellung und -verarbeitung.



Neue Wege finden, Potenziale ausschöpfen und bestehende Prozesse verbessern – KI verspricht eine Vielzahl von Fortschrittsmöglichkeiten für die Textilindustrie. Wer sich heute mit den neuen Entwicklungen auseinandersetzt, ist für die Zukunft aufgestellt. Die Vorteile von KI-Lösungen liegen auf der Hand: Effizient, wettbewerbsfähig, transparent und nachhaltig. Doch um KI optimal für das eigene Unternehmen zu nutzen bedarf es Know-How, Investitionen und die passenden Technologien. Im Panel-Talk wurde aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet, wie KI in der Textilindustrie optimal zum Einsatz kommen kann.
Neue Chancen mit KI

Künstliche Intelligenz bietet neue Möglichkeiten für Innovationen. So entstehen auf der einen Seite Entwicklungen, die mithilfe von KI klassische Prozesse der Textilherstellung und -verarbeitung verbessern und sie effizienter gestalten. Zum Beispiel machen intelligente Fehlererkennung während der Produktion oder optimale Materialberechnungen Herstellung und Verarbeitung schneller, besser und nachhaltiger. Auf der anderen Seite können durch KI ganz neue Produkte entstehen. „KI erweitert den Spielraum für Innovationen. Neben Beschleunigung und Effizienzsteigerung bei bestehenden Prozessen schafft sie durch Verbesserungen von Produkten neuen Mehrwert. Zum Beispiel in Form von zirkulären, regenerativen Textillösungen mit längeren Lebenszyklen. KI ermöglicht in der Zukunft, nicht mehr das Gleiche schneller zu tun, sondern völlig neue, bessere, individuellere und nachhaltigere Textillösungen zu schaffen, die besser auf die Kunden zugeschnitten und zugleich besser für die Umwelt sind“, beschreibt Prof. Dr. Ingo Rollwagen in seiner Keynote.
Textilrecycling mit KI neu gedacht

Der Bedarf an Recyclinglösungen, beispielsweise für Altkleider, ist ungebrochen hoch. Denn die meisten Textilabfälle gehen entweder als Second-Hand-Mode zurück in den Handel, landen auf Mülldeponien oder werden verbrannt. Auch der EU Green Deal verlangt nach skalierbaren Recyclinglösungen. Hier schaffen neue Entwicklungen mit KI-Integration in Zukunft Abhilfe. Zum Beispiel indem sie textile von nicht-textilen Materialien, wie Reißverschlüssen, unterscheiden und diese automatisch trennen. Die französische Innovationsplattform CETIA entwickelt industrielle Lösungen, die Textilien für den Recyclingprozess vorbereiten. „Um Textilrecycling im großen Stil zu ermöglichen, bedarf es effizienter, innovativer Technologien. Automatisierung, Robotik und KI steigern die Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit. Dafür ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Forschung und Industrie maßgeblich“, erklärt Chloé Salmon Legagneur im Panel-Talk.
Techtextil & Texprocess treiben neue Technologien

Künstliche Intelligenz ist längst kein Buzzword mehr für Unternehmen. Sie verändert die Industrie rasant und hält Einzug in immer mehr Anwendungen. Das bedeutet auch, dass sich die Branche mit KI auseinandersetzen muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben und die vielen Vorteile, die KI bietet, auszuschöpfen. Techtextil und Texprocess sind als internationaler Branchentreffpunkt die erste Anlaufstelle für Information und Austausch dazu. „Die Branche steht vor großen Veränderungen. KI schafft viele neue Möglichkeiten, aber stellt die Unternehmen zugleich vor eine herausfordernde Transformationsaufgabe. Wir freuen uns, die internationale Industrie mit der Techtextil und Texprocess bei diesem Prozess zu begleiten und Lösungen aufzuzeigen. Gemeinsam gilt es, das einzigartige Zukunftspotenzial zu heben“, so Olaf Schmidt.

Auf der Techtextil und Texprocess finden Teilnehmende innovative Lösungen und Partner die ihr Unternehmen voranbringen und zukunftsfähig machen – ob progressive Start-ups oder hochklassigen Forschungsinstituten. Expertenwissen aus erster Hand gibt es in den Techtextil und Texprocess Foren. Zum Beispiel zum Thema „Digitalisierung der textilen Wertschöpfungskette und datengesteuerte KI-Geschäftsmodelle“ oder „KI-gestützte Echtzeit-Energieoptimierung in der Textilindustrie“ sowie eine geführte Tour zu Texprocess-Ausstellern mit Fokus auf Digitalisierung und KI. Zudem wurden zwei Texprocess Innovation Award Gewinner in der Kategorie „Digitalisierung + KI“ ausgezeichnet.

Zusätzlich sind KI-Integrationen in immer mehr Portfolios der Aussteller zu finden. Besucher*innen dürfen sich auf intelligente Systeme freuen, die zum Beispiel mittels KI Fashion Trends analysieren, mit Bildanalyse Fehler erkennen oder Altkleider sortieren sowie unterschiedliche Produktionsschritte intelligent miteinander vernetzen. „Die Fortschritte im Bereich KI kommen genau zum richtigen Zeitpunkt für die textilverarbeitende Industrie. Neue Technologien bieten echte Chancen, um Herausforderungen wie Arbeitskräftemangel, Nachhaltigkeitsansprüche und Ressourcenknappheit zu begegnen“, sagt Elgar Straub.
Techtextil und Texprocess 2024: Innovationen und Networking zu den Zukunftsthemen der Branchen

Innovative Materialien und disruptive Technologien – Techtextil und Texprocess zeigen das umfassendste Spektrum an technischen Textilien, funktionalen Bekleidungstextilien, Vliesstoffen, Herstellungs- sowie Verarbeitungstechnologien an einem Ort. In zwölf Anwendungsbereichen spiegelt sich die einzigartige Innovationskraft mit textilen Lösungen für eine Vielzahl an Branchen – von Bau bis hin zu Medizin. Als internationaler Branchentreffpunkt setzen Techtextil und Texprocess mit ihrem Rahmenprogramm wichtige Impulse.

Fachvorträge, Führungen, Sonderschauen und Events finden Besucher*innen im Eventkalender aufgelistet. Das Themenspektrum reicht von Denim-Verarbeitung über Recycling bis hin zu funktionalen Bekleidungstextilien. Areale zu leistungsfähigen Naturfasern, Start-ups oder Campus & Research bündeln themenspezifische Präsentationen für Besucher*innen. Die Angebote zum Thema Nachhaltigkeit sind unter dem Label Econogy zu finden. Ein weiteres Besucherhighlight sind die Techtextil und Texprocess Innovation Awards. Die von einer Fachjury ausgewählten wegweisenden Forschungen, neuen Produkte, Materialien, Verfahren oder Technologien spiegeln die Zukunft der Branchen. Die mit dem Techtextil Innovation Award ausgezeichneten Exponate sind bis einschließlich 26. April 2024 in Halle 9.1 zu sehen. Zu den Ständen der Gewinner des Texprocess Innovation Award bietet die Jury am 23. und 24. April geführte Touren an.

 
Foto:
Künstliche Intelligenz in der Textilindustrie
Messe Frankfurt / Thomas Fedra

Info:
Die Veranstaltungen Techtextil und Texprocess finden vom 23. bis 26. April 2024 statt.

Texpertise Network:
Informationen aus der internationalen Textilbranche und zu den weltweiten Textilmessen der Messe Frankfurt: www.texpertise-network.com